Аннотация

Von nun an gab es für Johanna keine goldenen Spätsommertage. Die farbigen Blätter auf seinem Grab sammelte sie Jahr um Jahr sorgfältig und warf sie erst weg, wenn sie vertrocknet waren. Wann endlich würde dieser Schmerz aufhören, fragte sie sich. Bald nach Pauls Tod hatte sie das Schlafzimmer verkauft. Das leere Bett an ihrer Seite war ein fortwährendes Sterben. Mit schwachen Knien und zitternder Stimme hatte sie die Möbel dem Kneipier um die Ecke angeboten, der mit dröhnendem Lachen die Sprungfedern geprüft und seiner verlegenen Gattin munter zugenickt hatte. Für das Geld kaufte Johanna eine Couch und einen kleinen Frisiertisch, sie hatte sich fest vorgenommen, nicht mehr Geld auszugeben, als sie für das Schlafzimmer eingenommen hatte. So blieb ein Rest Gemeinsamkeit. Ein neuer Anfang in später Zeit!

Аннотация

Wir erfuhren von der neuen Freiheit durch Luises Oma. Die kam hereingestürzt und schrie: «Die Mauer ist auf.» "Das hätte ich nun gerade von dir nicht erwartet, solche dummen Witze", sagte Papa ziemlich streng. Aber Luises Oma stellte unseren Fernseher an und da konnten wir es auch sehen. Oma sagte: «Ihr werdet doch wohl nicht auf solchen Aprilscherz reinfallen, immerhin habe ich Geburtstag und wer weiß, ob ich nächstes Jahr noch lebe.» "Wir haben immerhin schon November und du bist ganz schön gesund", antwortete Papa ganz leise und schlich zum Fernseher, als wollte er eine Katze fangen. Ein paar Mal schaltete er zwischen den Kanälen hin und her, aber die Bilder zeigten viele aufgeregte Leute, zu Fuß oder in Trabbis, die freudig aufeinander zuliefen und Sektflaschen hoch hielten. Plötzlich saß ich ganz allein am Tisch und vor dem Fernseher, sogar Oma war weg. Ich ging zu Suse ins Zimmer, die mit Kopfhörern auf dem Bett lag, und machte eines ihrer Ohren frei. "Die Mauer ist auf und wir sind allein in der Wohnung. Keiner mehr da", sagte ich. "Du solltest nicht zu früh mit dem Alkohol beginnen", meinte Suse und zog den Kopfhörer wieder übers Ohr. Ich nahm mir Paul Hase und dachte, wenn die Mauer wirklich auf ist, dann ist sie morgen vielleicht auch noch auf und wenn nicht, hab ich ja auch noch immer Opa im Westen, das hat ja bisher auch reichen müssen.
.

Аннотация

Luise, Keramikerin, und Leonie, Apothekerin, leben in einem reparaturbedürftigen Haus, das ihnen seit einiger Zeit gehört. Was fehlt, sind handwerklich begabte Männer, die unter Einsatz aller Mittel ins Haus geholt werden sollen, um später, nach Absolvierung ihrer Pflichten, in Ehren entlassen zu werden. Ein «Sommer-Fahrplan» wird aufgestellt, der Aufgaben und Zeitraum bedenkt. Doch es gibt Ausfälle und Störfälle, Verspätungen, Veränderungen und Fehlplanungen. Die aber sind doch eher unterhaltender Natur und zuweilen sogar beeindruckend und intensiv! Frauen und Männer sind eben verschiedene Geräte.