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Gustaf von Dickhuth-Harrach
Список книг автора Gustaf von Dickhuth-HarrachАннотация
Wieder bebte die Erde. Ein neuer Donnerschlag schmerzte in den Ohren, als gleich darauf zwei Leute die Treppe herunterkeuchten. Bart- und Kopfhaare waren ihnen weggebrannt, der Rock des einen glimmte noch. Sie würgten nach Worten, die Angst war ihnen an die Kehle gesprungen. «A—a—alles tot! A—alles tot!» rang es sich endlich von ihren verzerrten Lippen. Es waren zwei Leute aus unserer Telefonzentrale, die in einem ebenfalls mindestens 7 m tiefen Stellen unter einem Haus uns gerade gegenüber untergebracht war. Der Stollen war von dem letzten Schuss durchschlagen worden und 23 Mann lagen unter seinen Trümmern begraben, sieben Meter unter dem Boden. Die beiden geretteten Leute befanden sich zur Zeit des Unglücks am Stolleneingang oben, und es war ihnen aus dem Stollen heraus die Stichflamme des explodierenden Geschosses ins Gesicht geschlagen. Die sofort ausgeschickte Rettungsmannschaft konnte nur einen Militärstiefel und den Rest eines verkohlten Beines bergen. Ein weiteres Vordringen durch den fast gänzlich verschütteten Eingang machte das Vorhandensein von Kohlenoxydgas, an dem auch einer der Rettungsmannschaften erkrankte, unmöglich. Die 23 Mann im Stollen waren verloren.
Аннотация
In kurzen Abständen brausen Feuerüberfälle über uns hin, das Wimmern der Schwerverletzten erstirbt, prasselnd hageln Schauer von Erd- und Geschossbrocken auf unser Blechdach, Splitter singen und zischen umher und wild drängen vorüberziehende Reserven auf uns ein, Deckung suchend treten sie auf die hilflosen Verwundeten, deren Aufschrei sich mengt mit dem ohnmächtigen Warnen und Schimpfen der Sanitätsleute. Ein Kassandraschicksal trägt der Arzt; er muss vielen im Geiste das Todesurteil sprechen, muss langes Siechtum ohne Rettung, muss ewige Verstümmelung und bitterste Not bei vielen voraussehen. Und sie haben doch fast alle so kindliche Zuversicht und sind so glücklich, aus der Hölle der Schlacht geborgen zu sein. Ein braver Sanitäts-Unteroffizier kommt bleich wie der Tod mit zerschmettertem Oberarm zu Fuß an. Obwohl der Arm nur noch an schmaler Muskelbrücke hängt, gönnt er sich trotz allen Zuredens nicht fünf Minuten Rast, in zäher Energie wankt er weiter dem Hauptverbandplatz zu: «Vielleicht kann man mir dort doch noch helfen, operieren, wenn ich nur rasch, rasch hinkomme, ich muss meinen rechten Arm behalten – muss!»
In 28 Einzeldarstellungen beschreibt General Gustaf von Dickhuth-Harrach die Fronterlebnisse während des Ersten Weltkrieges. Eindrucksvoll wird der Kriegsverlauf anhand bedeutender Stationen geschildert und geht weit über einen Überblick hinaus. Der Krieg verschlang ungeheure Mengen an Mensch und Material, forderte eine fast übermenschliche Kraftanstrengung. – Nach vier Jahren blieb nur die Trauer und Ernüchterung. – Die Schicksale Einzelner dürfen nicht in Vergessenheit geraten und so kämpft der Autor gegen die Ergebenheit in das Schicksal.
In 28 Einzeldarstellungen beschreibt General Gustaf von Dickhuth-Harrach die Fronterlebnisse während des Ersten Weltkrieges. Eindrucksvoll wird der Kriegsverlauf anhand bedeutender Stationen geschildert und geht weit über einen Überblick hinaus. Der Krieg verschlang ungeheure Mengen an Mensch und Material, forderte eine fast übermenschliche Kraftanstrengung. – Nach vier Jahren blieb nur die Trauer und Ernüchterung. – Die Schicksale Einzelner dürfen nicht in Vergessenheit geraten und so kämpft der Autor gegen die Ergebenheit in das Schicksal.