Аннотация

"Nick, willst du in diesem Jahr mit unseren Kindern auch wieder ein kleines Theaterstück an einem der Adventssonntage aufführen, zu dem wir Gäste einladen können?", erkundigte sich Denise von Schoenecker bei ihrem Sohn. «Natürlich, Mama!» «Wenn ich mir dein Gesicht mit dem verschmitzten Lächeln ansehe, dann hast du sicher schon ein Stück ausgesucht und steckst bereits in den Vorbereitungen.» Nick lachte. «Wie gut du mich doch kennst», erwiderte er, stützte seine Ellbogen auf die Schreibtischplatte und sah die Frau, die ihm gegenübersaß, liebevoll an. Dann schob er das Manuskript, das ihm als Grundlage für seine Inszenierung dienen sollte, ein wenig zur Seite, damit sie den Titel nicht lesen konnte. «Du machst mich neugierig, Nick. Welches von den klassischen Märchen hast du denn ausgewählt?» «Keines, eher ein modernes. Bestehst du darauf, dass ich es dir erzähle, oder möchtest du dich in diesem Jahr vielleicht einmal von mir überraschen lassen?» Nick beobachtete seine Mutter aus den Augenwinkeln. Sie war bis heute immer noch seine wichtigste Stütze, ohne sie hätte er sein Erbe, das Kinderheim Sophienlust, gar nicht annehmen können. Jetzt seufzte sie, als stünde sie vor einer wichtigen Entscheidung, zu der sie sich nur schwer durchringen konnte. «Letzteres!», erwiderte sie endlich zögernd. «Okay, Mama.» «Gut, dann wäre das ja geklärt.» Denise stand auf, küsste ihren Sohn auf die Wange und sagte im Hinausgehen: "Du kannst bestimmt heute Nachmittag auf meine Anwesenheit verzichten.