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Frank Laramy
Список книг автора Frank LaramyАннотация
Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.
»He, Großrancher, wo steckst du denn?« donnerte die herrische Stimme über den kleinen Hofplatz. »Laß dich endlich blicken. Wir sind gekommen, um dir deine riesige Herde abzukaufen, hahaha!« Robert McLyn, ein ausgemergelter schottischer Einwanderer, richtete sich erschrocken auf. Er war dabei gewesen, Holz zu hacken, und hatte den Hufschlag der Pferde nicht vernommen. »Ach, Sie sind es, Mister Harris?« sagte er und nahm den Hut ab. »Yeah, ich bin es«, röhrte der Mann auf dem Rappen. »Und jetzt wollen wir zum Geschäft kommen.« »Ich weiß nicht, von welchem Geschäft Sie sprechen«, erwiderte McLyn eingeschüchtert. Wieder donnerte die grelle Lache von Mister Harris über den Hof. Er wandte sich halb nach seinen Männern um. »Habt ihr gehört, was unser Freund da eben gesagt hat? Er weiß nicht, von welchem Geschäft ich gesprochen habe!« »Ich weiß es wirklich nicht«, stotterte der Smallrancher. »Er weiß es also nicht«
»He, Großrancher, wo steckst du denn?« donnerte die herrische Stimme über den kleinen Hofplatz. »Laß dich endlich blicken. Wir sind gekommen, um dir deine riesige Herde abzukaufen, hahaha!« Robert McLyn, ein ausgemergelter schottischer Einwanderer, richtete sich erschrocken auf. Er war dabei gewesen, Holz zu hacken, und hatte den Hufschlag der Pferde nicht vernommen. »Ach, Sie sind es, Mister Harris?« sagte er und nahm den Hut ab. »Yeah, ich bin es«, röhrte der Mann auf dem Rappen. »Und jetzt wollen wir zum Geschäft kommen.« »Ich weiß nicht, von welchem Geschäft Sie sprechen«, erwiderte McLyn eingeschüchtert. Wieder donnerte die grelle Lache von Mister Harris über den Hof. Er wandte sich halb nach seinen Männern um. »Habt ihr gehört, was unser Freund da eben gesagt hat? Er weiß nicht, von welchem Geschäft ich gesprochen habe!« »Ich weiß es wirklich nicht«, stotterte der Smallrancher. »Er weiß es also nicht«
Аннотация
Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.
Eisblau waren seine Augen, schmal und kantig das Gesicht. Alles an diesem Mann war kalt, ernst und gefährlich. Aber das fiel im Boston von 1872 niemandem auf. Man wußte, daß er in der Lincoln-Avenue in einem großen weißgestrichenen Haus eine Zahnpraxis hatte. Im Vorübergehen hatten die Bürger das blankgeputzte Messingschild oft gesehen. Sein Name stand darauf. Dr. John H. Holliday. Sie waren stolz gewesen, als der hochbegabte junge Arzt in Boston seine Praxis eröffnet hatte. Schließlich hatte in den Gazetten gestanden, daß der junge Georgier als einziger von den vierzig amerikanischen Ärzten die Prüfung in Baltimore mit Auszeichnung bestanden hatte. Sie waren stolz auf ihn – bis zu jenem Dezembertag. Der Himmel war bleigrau und wolkenverhangen. Es war kalt. Vom Wasser her wehte ein eisiger Wind und jagte Schneeschauer in tanzenden Wolken durch die Straßen der Küstenstadt. Ein Mann verließ das kleine Haus Doc Hollidays. Er schlug den Kragen seiner Pelzjacke hoch und ging mit müden Schritten durch den Pulverschnee des kleinen Vorgartens zur Straße. Es war ein alter Mann, mit zerfurchtem faltigem Gesicht. Er war schon viele Jahre in der Stadt. Doc Fellridge hieß er.
Eisblau waren seine Augen, schmal und kantig das Gesicht. Alles an diesem Mann war kalt, ernst und gefährlich. Aber das fiel im Boston von 1872 niemandem auf. Man wußte, daß er in der Lincoln-Avenue in einem großen weißgestrichenen Haus eine Zahnpraxis hatte. Im Vorübergehen hatten die Bürger das blankgeputzte Messingschild oft gesehen. Sein Name stand darauf. Dr. John H. Holliday. Sie waren stolz gewesen, als der hochbegabte junge Arzt in Boston seine Praxis eröffnet hatte. Schließlich hatte in den Gazetten gestanden, daß der junge Georgier als einziger von den vierzig amerikanischen Ärzten die Prüfung in Baltimore mit Auszeichnung bestanden hatte. Sie waren stolz auf ihn – bis zu jenem Dezembertag. Der Himmel war bleigrau und wolkenverhangen. Es war kalt. Vom Wasser her wehte ein eisiger Wind und jagte Schneeschauer in tanzenden Wolken durch die Straßen der Küstenstadt. Ein Mann verließ das kleine Haus Doc Hollidays. Er schlug den Kragen seiner Pelzjacke hoch und ging mit müden Schritten durch den Pulverschnee des kleinen Vorgartens zur Straße. Es war ein alter Mann, mit zerfurchtem faltigem Gesicht. Er war schon viele Jahre in der Stadt. Doc Fellridge hieß er.
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Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.
Sein Gesicht war pergamentfarben und fahl, die stechenden Augen pulvergrau, der Mund verkniffen und schmallippig. Es ging etwas Dämonisches von diesem Mann aus, der nun seit sieben Tagen Abend für Abend am grünüberzogenen Spieltisch saß. Man hatte ihn vorher nie gesehen in der kleinen Stadt an den Ufern des Mississippi. Es war an einem Abend gewesen, als er und das junge Mädchen aus der Overland-Kutsche gestiegen waren. Ralph Higgins und seine Tochter Laura. Sie war erst sechzehn Jahre alt, hatte tizianrotes Haar und grünlich schimmernde, verträumte Augen. Sie war bei ihm, wenn er spielte. Sie stand hinter ihm wie ein glücksbringender Schatten. Das Nachtleben in den verräucherten Saloons hatte nicht vermocht, ihr schönes, edelgeschnittenes Gesicht zu zeichnen. Die Blicke der Männer hingen an dem Mädchen, sie sahen es an – und vergaßen dabei, auf die geschickten Hände des alten Gamblers zu achten. Und so gewann Ralph Higgins. Er gewann achttausend Dollar in sieben Tagen. Er war einer der geschicktesten Falschspieler, die man im damaligen Westen kannte. Er mißbrauchte seine Tochter für das schmutzige Gewerbe des Falschspiels. Sie lockte die Opfer an, die er gnadenlos ausbeutete. Es waren immer nur wenige Tage, die dieses seltsame Paar in einer Stadt verbrachte. Dann zogen die beiden weiter. Was sie zurückließen, waren die wilden und stummen Flüche der Männer, die ihre Dollars eingebüßt hatten. Aber immer war es Notwehr gewesen. Das junge Mädchen liebte seinen Vater abgöttisch.
Sein Gesicht war pergamentfarben und fahl, die stechenden Augen pulvergrau, der Mund verkniffen und schmallippig. Es ging etwas Dämonisches von diesem Mann aus, der nun seit sieben Tagen Abend für Abend am grünüberzogenen Spieltisch saß. Man hatte ihn vorher nie gesehen in der kleinen Stadt an den Ufern des Mississippi. Es war an einem Abend gewesen, als er und das junge Mädchen aus der Overland-Kutsche gestiegen waren. Ralph Higgins und seine Tochter Laura. Sie war erst sechzehn Jahre alt, hatte tizianrotes Haar und grünlich schimmernde, verträumte Augen. Sie war bei ihm, wenn er spielte. Sie stand hinter ihm wie ein glücksbringender Schatten. Das Nachtleben in den verräucherten Saloons hatte nicht vermocht, ihr schönes, edelgeschnittenes Gesicht zu zeichnen. Die Blicke der Männer hingen an dem Mädchen, sie sahen es an – und vergaßen dabei, auf die geschickten Hände des alten Gamblers zu achten. Und so gewann Ralph Higgins. Er gewann achttausend Dollar in sieben Tagen. Er war einer der geschicktesten Falschspieler, die man im damaligen Westen kannte. Er mißbrauchte seine Tochter für das schmutzige Gewerbe des Falschspiels. Sie lockte die Opfer an, die er gnadenlos ausbeutete. Es waren immer nur wenige Tage, die dieses seltsame Paar in einer Stadt verbrachte. Dann zogen die beiden weiter. Was sie zurückließen, waren die wilden und stummen Flüche der Männer, die ihre Dollars eingebüßt hatten. Aber immer war es Notwehr gewesen. Das junge Mädchen liebte seinen Vater abgöttisch.
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Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.
Der Mann führte sein Pferd am Zügel. Eestacado hatte das gescheckte Fell des Tieres gelb gepudert. Nur müde setzte es seine Hufe voreinander. Der Wind, der die kleinen Steinkristalle wie ein Meer bewegte, trieb seinen Gluthauch über diese erbarmungslose Wüste. Am Himmel stand mit fast bewegungslosen Flügeln ein Geierpaar. Die Raubvögel folgten dem Mann und seinem Pferd schon seit Tagen. Morgens, wenn der Feuerball der Sonne im Osten aufging, kamen sie aus ihren Horsten in den Jicarilla Mountains. Und sie kamen wieder, Tag für Tag, denn sie wußten, daß die Beute ihnen gewiß war. Es gab nur wenige Wasserstellen in dem großen Sand, und noch geringer war die Zahl der Weißen, denen diese Stellen bekannt waren. Und doch hatte es immer wieder Männer gegeben, die den Llano durchquert hatten. Viele von ihnen hatten diesen grausamen Ritt mit dem Leben bezahlen müssen. Ihre Skelette bleichten in der gleißenden Sonne, bis der Wind sie unter dem gelben Sand begraben hatte. Hier gab es nur die Sonne, den Sand, glühende Hitze und Staub. Hier hatte das Leben den Tod zum Bruder. Der gelbe Staub brannte in den Augen; er vermischte sich mit dem Schweiß und fraß sich in jede Pore; er knirschte zwischen den Zähnen und machte Mensch und Tier das Atmen zur Hölle. Was mochte den einsamen Mann in diese Hölle geführt haben? Er war groß, schlank und trug einen schwarzen breitrandigen Hut. Seine Jacke hing am Sattelhorn. Die schwarze Hose war bis über die Knie staubgelb. Das weiße Hemd wurde am Hals von einer weinroten Samtschleife gehalten.
Der Mann führte sein Pferd am Zügel. Eestacado hatte das gescheckte Fell des Tieres gelb gepudert. Nur müde setzte es seine Hufe voreinander. Der Wind, der die kleinen Steinkristalle wie ein Meer bewegte, trieb seinen Gluthauch über diese erbarmungslose Wüste. Am Himmel stand mit fast bewegungslosen Flügeln ein Geierpaar. Die Raubvögel folgten dem Mann und seinem Pferd schon seit Tagen. Morgens, wenn der Feuerball der Sonne im Osten aufging, kamen sie aus ihren Horsten in den Jicarilla Mountains. Und sie kamen wieder, Tag für Tag, denn sie wußten, daß die Beute ihnen gewiß war. Es gab nur wenige Wasserstellen in dem großen Sand, und noch geringer war die Zahl der Weißen, denen diese Stellen bekannt waren. Und doch hatte es immer wieder Männer gegeben, die den Llano durchquert hatten. Viele von ihnen hatten diesen grausamen Ritt mit dem Leben bezahlen müssen. Ihre Skelette bleichten in der gleißenden Sonne, bis der Wind sie unter dem gelben Sand begraben hatte. Hier gab es nur die Sonne, den Sand, glühende Hitze und Staub. Hier hatte das Leben den Tod zum Bruder. Der gelbe Staub brannte in den Augen; er vermischte sich mit dem Schweiß und fraß sich in jede Pore; er knirschte zwischen den Zähnen und machte Mensch und Tier das Atmen zur Hölle. Was mochte den einsamen Mann in diese Hölle geführt haben? Er war groß, schlank und trug einen schwarzen breitrandigen Hut. Seine Jacke hing am Sattelhorn. Die schwarze Hose war bis über die Knie staubgelb. Das weiße Hemd wurde am Hals von einer weinroten Samtschleife gehalten.
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Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.
Wie eine silberne Scheibe stand die Sonne am Himmel New Mexicos. Es war Winter, im Dezember. Schnee lag auf den Gipfeln der Mountains. Weiß war das zerklüftete Haupt des viertausend Yard hohen Truchas Peak, des höchsten Berges der Christo Mountains. Der Rio Grande des Norte floß träge durch sein ausgewaschenes Bett nach Süden, dem fernen Golf von Mexiko entgegen. Es war kein besonderer Tag, dieser 2. Dezember. Er begann mit einem bleichen, wolkenlosen Winterhimmel. Der Wind, der von den Bergen in das Flußtal strich, war kalt. Und der Winter des Sommerlandes New Mexico herrschte oben in den Bergen. Man hätte ihn schon lange vergessen, diesen Tag, wenn nicht etwas geschehen wäre, was selbst heute noch in den Annalen der amerikanischen Geschichte nachzulesen ist. Es waren vier Männer, die im letzten Waggon des Zuges saßen. Vier Männer, die eine eigenwillige Laune des Schicksals hier zusammengeweht hatte. Der eine von ihnen, der vorn neben der Schiebetür auf einem Fensterplatz saß, war die interessanteste Erscheinung der vier. Er war groß und schlank und trug einen eleganten schwarzen Tuchanzug. Aber das war es nicht, was ihn besonders auffallen ließ. Sein merkwürdiges Gesicht, dieses unbewegliche Antlitz, veranlaßte die Menschen unwillkürlich, ihn länger als gewöhnlich anzublicken. Und dann diese Augen, diese harten stahlblauen Augen, die etwas von dem Glanz der glitzernden Sterne einer Polarnacht an sich hatten. Sie waren so kalt und hart, daß man nur wenige Sekunden ihrem Blick standhalten konnte. Dieser Mann war Doc John Henry Holliday.
Wie eine silberne Scheibe stand die Sonne am Himmel New Mexicos. Es war Winter, im Dezember. Schnee lag auf den Gipfeln der Mountains. Weiß war das zerklüftete Haupt des viertausend Yard hohen Truchas Peak, des höchsten Berges der Christo Mountains. Der Rio Grande des Norte floß träge durch sein ausgewaschenes Bett nach Süden, dem fernen Golf von Mexiko entgegen. Es war kein besonderer Tag, dieser 2. Dezember. Er begann mit einem bleichen, wolkenlosen Winterhimmel. Der Wind, der von den Bergen in das Flußtal strich, war kalt. Und der Winter des Sommerlandes New Mexico herrschte oben in den Bergen. Man hätte ihn schon lange vergessen, diesen Tag, wenn nicht etwas geschehen wäre, was selbst heute noch in den Annalen der amerikanischen Geschichte nachzulesen ist. Es waren vier Männer, die im letzten Waggon des Zuges saßen. Vier Männer, die eine eigenwillige Laune des Schicksals hier zusammengeweht hatte. Der eine von ihnen, der vorn neben der Schiebetür auf einem Fensterplatz saß, war die interessanteste Erscheinung der vier. Er war groß und schlank und trug einen eleganten schwarzen Tuchanzug. Aber das war es nicht, was ihn besonders auffallen ließ. Sein merkwürdiges Gesicht, dieses unbewegliche Antlitz, veranlaßte die Menschen unwillkürlich, ihn länger als gewöhnlich anzublicken. Und dann diese Augen, diese harten stahlblauen Augen, die etwas von dem Glanz der glitzernden Sterne einer Polarnacht an sich hatten. Sie waren so kalt und hart, daß man nur wenige Sekunden ihrem Blick standhalten konnte. Dieser Mann war Doc John Henry Holliday.
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Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.
Es war an einem glutheißen Sommertag. Gnadenlos brannte die Sonne auf das ausgedörrte Land. Über der Stadt lag die Hitze wie ein bleierner Berg. Stadt? Yeah, Tucson nannte sich so. Schlammhütten, Mauertrümmer und Kistenholzhäuser, knöcheltiefer Staub auf den ausgefahrenen Wegen, streunende Kojotenhunde, schmutzige Indios, in bunte Fetzen gehüllt – das war Tucson, die Hauptstadt von Arizona. «Verzweifelte Desperados, Schurken, Banditen, übelste Verbrecher und Mörder aus Texas, Mexiko, Californien und anderen Staaten fanden in Arizona sichere Zuflucht vor dem Gesetz. Mörder, Betrüger und Diebe, Falschspieler und Revolverhelden bildeten die Masse der Bevölkerung. Ohne Waffe war man in Arizona verloren. Der Staub der Straßen war mit Blut getränkt. Die Regierung war gegen dieses Eldorado der Gesetzlosigkeit machtlos. Nur in wenigen Städten hatten mutige Männer dem Stern des Gesetzes Achtung verschaffen können.» Und so war es auch in Tucson. Sheriff Brandley hatte mit eiserner Faust Ordnung geschafft. Es war eine harte, eine blutige Arbeit gewesen, aber die Mühe hatte sich gelohnt. Und es sah so aus, als sei diese Arbeit erfolgreich gewesen. Aber der Schein trog. Eigentlich waren es nur zwei Männer die das Leben in der Stadt bestimmten: Cass Craven und Hal Turner. Niemand wußte, weshalb diese beiden Männer Feinde waren und einander wie Raubtiere belauerten. Aber genauso war es.
Es war an einem glutheißen Sommertag. Gnadenlos brannte die Sonne auf das ausgedörrte Land. Über der Stadt lag die Hitze wie ein bleierner Berg. Stadt? Yeah, Tucson nannte sich so. Schlammhütten, Mauertrümmer und Kistenholzhäuser, knöcheltiefer Staub auf den ausgefahrenen Wegen, streunende Kojotenhunde, schmutzige Indios, in bunte Fetzen gehüllt – das war Tucson, die Hauptstadt von Arizona. «Verzweifelte Desperados, Schurken, Banditen, übelste Verbrecher und Mörder aus Texas, Mexiko, Californien und anderen Staaten fanden in Arizona sichere Zuflucht vor dem Gesetz. Mörder, Betrüger und Diebe, Falschspieler und Revolverhelden bildeten die Masse der Bevölkerung. Ohne Waffe war man in Arizona verloren. Der Staub der Straßen war mit Blut getränkt. Die Regierung war gegen dieses Eldorado der Gesetzlosigkeit machtlos. Nur in wenigen Städten hatten mutige Männer dem Stern des Gesetzes Achtung verschaffen können.» Und so war es auch in Tucson. Sheriff Brandley hatte mit eiserner Faust Ordnung geschafft. Es war eine harte, eine blutige Arbeit gewesen, aber die Mühe hatte sich gelohnt. Und es sah so aus, als sei diese Arbeit erfolgreich gewesen. Aber der Schein trog. Eigentlich waren es nur zwei Männer die das Leben in der Stadt bestimmten: Cass Craven und Hal Turner. Niemand wußte, weshalb diese beiden Männer Feinde waren und einander wie Raubtiere belauerten. Aber genauso war es.
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Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.
Es war an einem Mittag im April. Der Himmel war basaltfarben und mit düsteren Wolken verhangen. Sonst erstreckte sich in dieser Jahreszeit über Kansas ein strahlendblauer Himmel. Aber in diesem Jahr war es anders. Der Frühling kam nur träge über das Land, über die Sandsteppen, über die Weite der Prärie. Das Büffelgras auf der Weide war noch genauso grau und verwaschen wie die tiefhängenden Wolken. Die Rinder ließen ihre Köpfe hängen. Die Cowboys saßen mit eingezogenen Schultern in den Sätteln. Es waren vier Männer, die an den Korrals vorbei auf die Stadt zuritten. Die Cowboys blickten auf und sahen zu den Reitern hinüber. Cass Hoxter war der erste. Viehagent nannte sich der Bandit neuerdings. Niemand wußte genau, wie er an die kleine Herde gekommen war, die er vor wenigen Tagen drüben in Topeka verkauft hatte. Sie hatten Bucks in den Taschen, die Männer, die zu seiner Crew zählten. Cass Hoxter mochte vierzig Jahre sein. Er war ein grobknochiger, hagerer Mann. Sein Gesicht war durch eine brandrote Narbe seltsam verzerrt. Ein Siouxindianer hatte ihm vor Jahren das Gesicht buchstäblich mit einem Messer in zwei Hälften gespalten. Die Narbe zog sich vom rechten Augenwinkel unter der vorspringenden Nase vorbei bis zur Kinnspitze. Aber auch ohne diese schauerliche Narbe wäre Cass Hoxters Gesicht abschreckend gewesen.
Es war an einem Mittag im April. Der Himmel war basaltfarben und mit düsteren Wolken verhangen. Sonst erstreckte sich in dieser Jahreszeit über Kansas ein strahlendblauer Himmel. Aber in diesem Jahr war es anders. Der Frühling kam nur träge über das Land, über die Sandsteppen, über die Weite der Prärie. Das Büffelgras auf der Weide war noch genauso grau und verwaschen wie die tiefhängenden Wolken. Die Rinder ließen ihre Köpfe hängen. Die Cowboys saßen mit eingezogenen Schultern in den Sätteln. Es waren vier Männer, die an den Korrals vorbei auf die Stadt zuritten. Die Cowboys blickten auf und sahen zu den Reitern hinüber. Cass Hoxter war der erste. Viehagent nannte sich der Bandit neuerdings. Niemand wußte genau, wie er an die kleine Herde gekommen war, die er vor wenigen Tagen drüben in Topeka verkauft hatte. Sie hatten Bucks in den Taschen, die Männer, die zu seiner Crew zählten. Cass Hoxter mochte vierzig Jahre sein. Er war ein grobknochiger, hagerer Mann. Sein Gesicht war durch eine brandrote Narbe seltsam verzerrt. Ein Siouxindianer hatte ihm vor Jahren das Gesicht buchstäblich mit einem Messer in zwei Hälften gespalten. Die Narbe zog sich vom rechten Augenwinkel unter der vorspringenden Nase vorbei bis zur Kinnspitze. Aber auch ohne diese schauerliche Narbe wäre Cass Hoxters Gesicht abschreckend gewesen.
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Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.
Die Prärie brannte. Eine gigantische Feuerwalze jagte, vom Ostwind getrieben, über das tafelebene Land. Der sonst immer stahlblaue Kansashimmel war grau geworden. Schwarze Rauchwolken verdunkelten die Sonne. Brüllende Rinder stampften gehetzt über die Weide. Die Herde war auseinandergerissen; die Cowboys hatten es längst aufgegeben, die Longhorns zusammenzuhalten. Die Männer hatten Mühe, ihr eigenes Leben zu retten. Sie brauchten ihre Pferde nicht anzutreiben, die Tiere jagten wie vom Teufel gehetzt dahin. Ihre Flanken waren schweißnaß, und Schaumflocken flogen wie Schnee von ihren Mäulern. Mit ihnen ritt der Tod über die Weide. Ein gnadenloser und grausamer Tod. Und wehe dem Reiter, dessen Pferd stürzte. Er war verloren, wenn ihn nicht ein anderer Cowboy hinter seinem Sattel aufspringen ließ. Die Feuerwalze war schneller als ein Mensch zu laufen vermochte. Die flinken Präriehunde wurden von der Glut in ihren Löchern überrascht; sie erstickten in ihren Bauten. Coyoten, Schakale und Pumas hetzten Seite an Seite mit den sonst so scheuen Wapitihirschen und den flüchtenden Weidereitern über die Savanne. Die Feindschaft war plötzlich vergessen, die seit Urzeiten zwischen ihnen bestand. Sie hatten alle nur noch einen Gedanken: das nackte Leben zu retten. Und das konnten sie nur, wenn sie den Fluß erreichten. Und zwischen dem Fluß und der Feuerwalze stand der Ranchhof Cleve Berrys.
Die Prärie brannte. Eine gigantische Feuerwalze jagte, vom Ostwind getrieben, über das tafelebene Land. Der sonst immer stahlblaue Kansashimmel war grau geworden. Schwarze Rauchwolken verdunkelten die Sonne. Brüllende Rinder stampften gehetzt über die Weide. Die Herde war auseinandergerissen; die Cowboys hatten es längst aufgegeben, die Longhorns zusammenzuhalten. Die Männer hatten Mühe, ihr eigenes Leben zu retten. Sie brauchten ihre Pferde nicht anzutreiben, die Tiere jagten wie vom Teufel gehetzt dahin. Ihre Flanken waren schweißnaß, und Schaumflocken flogen wie Schnee von ihren Mäulern. Mit ihnen ritt der Tod über die Weide. Ein gnadenloser und grausamer Tod. Und wehe dem Reiter, dessen Pferd stürzte. Er war verloren, wenn ihn nicht ein anderer Cowboy hinter seinem Sattel aufspringen ließ. Die Feuerwalze war schneller als ein Mensch zu laufen vermochte. Die flinken Präriehunde wurden von der Glut in ihren Löchern überrascht; sie erstickten in ihren Bauten. Coyoten, Schakale und Pumas hetzten Seite an Seite mit den sonst so scheuen Wapitihirschen und den flüchtenden Weidereitern über die Savanne. Die Feindschaft war plötzlich vergessen, die seit Urzeiten zwischen ihnen bestand. Sie hatten alle nur noch einen Gedanken: das nackte Leben zu retten. Und das konnten sie nur, wenn sie den Fluß erreichten. Und zwischen dem Fluß und der Feuerwalze stand der Ranchhof Cleve Berrys.
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Der Bostoner Zahnarzt war einer der berüchtigtsten Revolverschwinger seiner Zeit. Beidhändig schoss er sich seinen Weg frei. Ohne sein Markenzeichen, zwei versilberte Six-Guns, ging er nicht vor die Tür. Gehen Sie mit und erleben Sie fesselnde Abenteuer seiner Zeit.
Als er sein Pferd abgesattelt und getränkt hatte, setzte er sich ermattet auf einen Stein. Er war zu müde, um den Schatten eines Felsvorsprunges hinten im Tal aufzusuchen. Er schloß die Augen. Die Sonne brannte rot durch seine geschlossenen Lider. Schlafen! Seine Kehle war wie ausgedörrt. Der Reiter stand wieder auf und ging langsam zum Wasserloch hinüber, kniete nieder, kroch bis zum Rand vor, schöpfte mit der Hand und trank. Seit zwei Tagen hatte der Mann kein Wasser mehr gefunden. Während er noch trank, erschien im Spiegel unter ihm, in den kreisrunden Wasserringen, ein Gesicht. Das Gesicht grinste. Neben dem Gesicht tauchte im schwappenden Wasserspiegel ein Körper auf, ein breitrandiger Hut, zwei Hände, die ein Gewehr hielten. «Los, steh auf!» befahl eine gutturale Stimme. Der Mann am Wasserloch erhob sich ohne Hast und drehte sich um. Der andere konnte ihn jetzt genau betrachten. Der halbverdurstete Mann trug einen eleganten, dunkelgrauen Anzug, der jetzt allerdings staubbedeckt und durchgeschwitzt war. Es war Doc Holliday, der hier an der Wasserstelle tief in der glühenden Sandwüste des Llano Estacado eine kurze Rast machen wollte. Vor ihm stand ein Mann, dem man den Banditen auf hundert Yards ansehen konnte. Er trug einen verblichenen Stetson auf dem quadratischen Schädel. Das karierte Wollhemd und die Levishosen starrten vor Schmutz, und das Gesicht war von einer merkwürdigen Blässe, die selbst durch die Staubkruste hindurchschimmerte.
Als er sein Pferd abgesattelt und getränkt hatte, setzte er sich ermattet auf einen Stein. Er war zu müde, um den Schatten eines Felsvorsprunges hinten im Tal aufzusuchen. Er schloß die Augen. Die Sonne brannte rot durch seine geschlossenen Lider. Schlafen! Seine Kehle war wie ausgedörrt. Der Reiter stand wieder auf und ging langsam zum Wasserloch hinüber, kniete nieder, kroch bis zum Rand vor, schöpfte mit der Hand und trank. Seit zwei Tagen hatte der Mann kein Wasser mehr gefunden. Während er noch trank, erschien im Spiegel unter ihm, in den kreisrunden Wasserringen, ein Gesicht. Das Gesicht grinste. Neben dem Gesicht tauchte im schwappenden Wasserspiegel ein Körper auf, ein breitrandiger Hut, zwei Hände, die ein Gewehr hielten. «Los, steh auf!» befahl eine gutturale Stimme. Der Mann am Wasserloch erhob sich ohne Hast und drehte sich um. Der andere konnte ihn jetzt genau betrachten. Der halbverdurstete Mann trug einen eleganten, dunkelgrauen Anzug, der jetzt allerdings staubbedeckt und durchgeschwitzt war. Es war Doc Holliday, der hier an der Wasserstelle tief in der glühenden Sandwüste des Llano Estacado eine kurze Rast machen wollte. Vor ihm stand ein Mann, dem man den Banditen auf hundert Yards ansehen konnte. Er trug einen verblichenen Stetson auf dem quadratischen Schädel. Das karierte Wollhemd und die Levishosen starrten vor Schmutz, und das Gesicht war von einer merkwürdigen Blässe, die selbst durch die Staubkruste hindurchschimmerte.