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er Realist?

      Wissenschaftler forschen daran, wie es gelingen könnte, die Erdbevölkerung auf den Mars umzusiedeln, falls die Erde eines Tages unbewohnbar geworden sein sollte. In meinen Augen eine gruselige Vorstellung: die Erde soweit abgewirtschaftet, dass sie unbewohnbar geworden ist? Obwohl – vorausgesagt ist das schon lange. In der Bibel bereits vor über 2500 Jahren. So heißt es schon auf ihren ersten Seiten, dass wir für die Schöpfung Verantwortung tragen. Ver-antwortung bedeutet, dass wir jemandem Antwort geben müssen bezüglich dessen, was wir getan haben. Wem? Irgendwie ahnen es doch viele, dass wir in diesem Weltall nicht allein sind.

       Pfefferminztee reicht nicht

      Als Jesus vor rund 2000 Jahren predigte, benutzte er viele Vergleiche, um klarzumachen, was er meinte, manchmal auch sehr drastische. Da erzählte er zum Beispiel von einem Weinstock – im Bild ist er das selbst – und von Reben; das sind wir. Er lädt uns ein, dass wir uns an ihn halten und Frucht bringen, also ein wertvolles Leben führen, das Gott ehrt. Und dann sagte er, dass die Reben, die keine Frucht bringen, weggeworfen und verbrannt werden (siehe Johannesevangelium 15,1 – 8).

      Klaus Berger, Professor für Neues Testament, hat einen Bestseller mit dem Titel Jesus verfasst. Darin schreibt er zu diesem Gleichnis: „Jeder Gärtner und Winzer weiß es: Bei Pflanzen geht es immer um Leben und Tod. Was keinen Lebenssaft mehr enthält, ist schnell totes, schädliches Gehölz. Jesus meint sein Angebot ernst, und der Zustand der Welt ist genau danach … Denn aus der Sicht der Bibel ist unsere Welt eine Notfallstation, in der es nur um eines geht, um Leben oder Tod … Jesus ist Arzt in einer solchen Station, und er kämpft rund um die Uhr um unser Überleben … In einer Notfallstation ist eben nichts egal. Und die Krankheit zum Tode kann ich nicht mit Pfefferminztee behandeln.“5

      Teilen Sie seine Ansicht, dass unsere Welt eine Art Notfallstation ist, wo Pfefferminztee nicht mehr hilft? Glauben Sie, dass die Politiker uns tatsächlich die Wahrheit sagen? Meinen Sie, dass wir gut auf die Zukunft vorbereitet sind?

      Dabei denke ich nicht nur an die Plastiktüten, die die Mägen von Delfinen verstopfen, oder an die Spätfolgen der Weichmacher in Plastikfolien, mit denen wir unsere Lebensmittel einpacken, oder die vielen Atomkraftwerke weltweit, die an erdbebenträchtigen Orten stehen, sondern auch an die Spannungen zwischen diversen Bevölkerungsgruppen in vielen Ländern, weil Menschen nicht länger bereit sind, große soziale Ungerechtigkeiten hinzunehmen.

       Die Rechnung wird noch präsentiert

      Nun gibt es Leute, die warten auf die überraschende Lösung. Bislang ist es doch immer wieder weitergegangen, irgendwie. Stimmt. Die Vernunft wird doch über die Gier siegen, oder? Glauben Sie? Wegen eines seltenen Materials, das für unsere Handys gebraucht wird, sind die Gorillas gefährdet. Wenn der Goldpreis steigt, werden in Peru noch mehr Quadratkilometer Regenwald gefällt, um an das gelbe Metall zu gelangen. Dann waschen die vielen Goldgräber das edle Metall mit Hilfe von Quecksilber aus dem Gestein. Ersteres schädigt das Weltklima, letzteres macht die Goldwäscher krank. Vielleicht müssen wir nicht einmal bis zur Enkelgeneration warten, bis wir die Rechnung für all das präsentiert bekommen.

      Als Gott den Menschen im Paradies nach dem „Sündenfall“ fragte: „Adam [auf Deutsch: Mensch], wo bist du?“ (1. Buch Mose 3,9), hatte das auch den Unterton von: „Mensch, wo bist du nur hingeraten? Was hast du mit der Freiheit angestellt, die ich dir geschenkt hatte?“ Dann machte er dem Menschen die Folgen seines Handelns klar, zeigte aber auch eine Lösung. Gott würde sich in seiner Allmacht noch mehr selbst beschränken.

       Der ohnmächtige Gott

      Die Zeitung DIE WELT schrieb an einem Ostersamstag: „Am Kreuz hatte sich der Allmächtige ohnmächtig gemacht. Er schlug nicht zurück, als die Menschen seinen Sohn schlugen. Gott schlägt nicht zurück. Er schlägt sich nur auf die Seite der Opfer und rettet sie vor dem ewigen Tod.“1 Gott kündigte bereits im Paradies an, dass er sich selbst aufopfern würde, um diese Welt wieder zurechtzubringen (siehe 1. Buch Mose 3,15).

      Und am Schluss der Bibel sagt Gott: „Ich mache alles neu“. Denn es kommt ein wichtiges Ereignis, dem diese Welt entgegengeht. Der Tag wird kommen, an dem es tatsächlich Gerechtigkeit für alle Menschen gibt (siehe 2. Petrusbrief 3,12), der Tag, an dem die Umwelt gesund sein wird und der Mensch glücklich – eine von Gott geschaffene neue, vollkommene Welt ohne Leid, Krankheit und Tod (Offenbarung 21,1 – 5). Dazu waren die Kreuzigung und die Auferstehung des Sohnes Gottes entscheidende Voraussetzung.

      Das ist der Optimismus, den die Bibel vermittelt – jedoch nicht als Folge einer Castingshow oder als nebulöse Hoffnung auf „das Gute“, sondern als Folge des Wirkens Gottes.

       Die ordnende Hand des Schöpfers

      Unsere Welt ist angeschlagen, und wir tragen dafür die Verantwortung. Da braucht es mehr als ein paar Mausklicks, um das wieder in Ordnung zu bringen. Da braucht es die ordnende Hand eines Schöpfers.

      Wenn wir einmal vom Weltgeschehen absehen – wie steht es bei Ihnen persönlich? Könnten Sie diesen Arzt gebrauchen, der rund um die Uhr für Sie kämpft? Sie sind ihm nicht egal. Im Universum gibt es ein Wesen, das möchte, dass aus unserem Leben etwas wird, und das uns die Gewissheit gibt: Für uns ist ein guter, sinnvoller Platz im großen „Teppich“ der Geschichte vorhanden.

      Die gute Nachricht lautet: Wir haben es nicht mit einer unpersönlichen Macht zu tun, sondern mit einem persönlichen Gott, der uns kennt und sich um jeden von uns bemüht. Ein Grund mehr, das Leben mit Glauben und Zuversicht anzugehen!

      Darum bleibe ich Optimist. Und Sie?

       Fragen zum Nachdenken

      1. „Die Forschung bestätigt, dass wir in der Mehrzahl Optimisten sind.“ Trifft das auch auf mich zu? Welche Rolle spielt meine Selbsteinschätzung?

      2. „Die Krankheit zum Tode kann ich nicht mit Pfefferminztee behandeln.“ Wo stehe ich in der Gefahr, mich in ernsten Problemen mit oberflächlichen Lösungen zufriedenzugeben?

       Zur Vertiefung

      Ellen G. White: Die Geschichte, die die Welt verändert(e), Advent-Verlag, Lüneburg 2010, 96 Seiten, Best.-Nr. 7714

      Bezugsquellen siehe S. 168 oder www.adventist-media.de

      04 WENN ES WEHTUT

       Trost im Leid

      KLAUS POPA

      Wenn man sich als Kind wehgetan hat, ist man schnell in die Arme der Mutter gelaufen. Sie nahm uns auf den Arm und drückte uns fest an sich. Sie legte die Hand auf die Stelle, die wehtat, und sagte: „Schau mal, das ist doch gar nicht so schlimm. Es wird alles wieder gut.“ Sie streichelte uns über das Gesicht, wischte die Tränen ab und der Schmerz war weg.

       Leid ist allgegenwärtig

      Leid ist in unserer Welt allgegenwärtig. Wir alle kennen die Geschichten, Schlagzeilen und Bilder des Leides und der Trauer. Berichte von Kriegen füllen die Geschichtsbücher in der Schule. Manche haben selbst Krieg erlebt, Andere befinden sich momentan in Kriegsgebieten. Schreckensnachrichten und Katastrophenmeldungen hören und sehen wir täglich im Radio und im Fernsehen. In Werbeschreiben werden Hunger und Elend dargestellt, damit wir mit unseren Spenden die Not auf der Welt lindern. Leid begegnet uns auf den Straßen unserer Städte, es belastet unsere Familien, und nicht zuletzt hat wohl jeder von uns bereits einiges Leid erfahren.

      Natürlich hat nicht jeder Schreckliches erlebt oder tiefste Not erfahren. Das ist auch gut so. Vieles kennen wir nur aus den Medien oder von Erzählungen der Großeltern – manchmal sprachen sie darüber, wie es damals im Zweiten

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