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cool“, sagt Takko und wartet bis sie endlich neben ihm auf dem Sand steht.

      „Heul nicht und komm jetzt. Wenn du was sagst, nehme ich dich nie wieder mit auf meine Sandbank.“

      Was kann Kidschi da noch zu sagen. Auf die Sandbank will sie ja immer am Liebsten mit hin, – und dem Sohn von Neptun dürfen die Töchter von Poseidon sowieso nicht wirklich widersprechen. Deshalb bleibt ihr also erstmal nichts anderes übrig, als, nebenher von Takko, nach oben loszutauchen.

      Es ist wundervoll, was sie alles auf ihrem langen Tauchweg sehen können, denn sie haben beide ihre Mikrobrille auf. Damit kann man, wie durch ein Mikroskop, alles was im Wasser lebt und wächst durchsichtig sehen!

       2

      Die Sandbank

      Im schönen Garten von Familie Poseidon, – da wo die Sonnenstrahlen, durch das Spiegeldach der Wasseroberfläche, jede Meeresblume liebevoll umarmen,

      ist alles in rötliches Licht getaucht, als Takko, Kitschi dort abliefert. Ah, dann ist es ja nicht mehr weit bis zum Sonnenuntergang, und den will Takko auf keinen Fall verpassen. Zwei von Poseidons Dienerinnen nehmen Kidschi gleich in ihre Mitte und deuten ihm an, sie zu begleiten. Doch Takko hat es ja eilig, und deshalb gibt er den beiden stummen Meerjungfrauen in Zeichensprache zu verstehen, dass er sich nicht länger aufhalten möchte.

      Da fassen sie Kidschi dann mit beiden Händen an und wollen sie gleich mit sich ziehen, aber Kidschi mag das gar nicht und macht eine Faust.

      „Tschau Kidschi“, blubbert Takko ihr zu, – in ihrer gemeinsamen Meergrund Sprache. „Ich muss jetzt leider los, meine Sandbank, du weißt schon …“

      Dabei zwinkert er ihr einmal zu und schwimmt schon wieder los. „Dann hau doch bloß ab!“, blubbert Kidschi ihm in einer dicken Ladung Wasserblasen hinterher.

      Oh, wenn Kidschi böse wird, oh dann sucht man lieber noch schneller das Weite. Und deshalb ist Takko jetzt auch durch nichts mehr aufzuhalten und taucht, schnell wie ein Pfeil, geradewegs ganz nach oben.

      Noch ein paar letzte Schwimmzüge, und schon ist Takko bei seiner Sandbank angekommen. Ach, ist das herrlich hier! Nun kann er die blutorangenrote Sonne

      langsam untergehen sehen und dabei an seinem Meerschaumpfeifchen saugen. Doch was niemand wissen darf, stopft er diesmal den Boden der Pfeife mit einer klebrigen Masse von Fischkaviar aus, bevor er sein Brausepulver einfüllt. Das hat er ja sowieso immer bei sich, – als Reserve in einem kleinen Fläschchen, welches an seinem Gürtel befestigt ist. Fischkaviar mit einzufüllen ist aber den Meereskindern nicht erlaubt, und deshalb macht Takko es heimlich. Man muss dazu wissen, dass die Meerschaumpfeifen der Meeresgötter und deren Kinder mit Brausepulver gefüllt werden, das aus dem Nektar von Wasserpflanzen hergestellt wird. Damit kann man dann unter Wasser schöne bunte Glitzerblasen machen, wenn man hineinpustet. Und saugt man an der Pfeife, haben die Meereskinder eine köstliche Erfrischung, die obendrein nährreich für sie ist, damit sie gut in die Höhe wachsen können. Doch wenn die Meereskinder Fischkaviar dabei mit einsaugen, werden sie davon mit der Zeit vermenschlicht‚ – und genau das dürfen sie nicht.

      Wie oft haben die Väter von Takko, Kidschi, Miriam und all den anderen Kindern, die noch im Meer wohnen, schon gepredigt, dass sie auf jeden Fall das „Fischkaviarsaugen“ nachlassen sollen, aus Sorge darum, weil es sie fremd und auch verrückt werden lassen könnte. Doch man sieht ja, bei Takko hat es nichts genützt …

      Ja, da sitzt er nun in der Sandmulde, oben auf seiner Sandbank, saugt den leckeren Fischkaviarsud ein und atmet Luft. Dabei winkt er den Möwen zu und träumt davon, ein Mensch zu sein …

      Ja, dann könnte er auf ihren großen Schiffen mitfahren und mit den Menschenkindern spielen …

      Ach, wäre das schön …!

      Und dann träumt er davon, auf dem Strand gehen zu können, mit nackten Füßen und ohne seine Grünflossen, - und dann dahinter das Land ausfindig zu machen.

      Als die Sonne ganz hinter dem Horizont gesunken ist, hat Takkos Haut an seinen Beinen eine andere Farbe angenommen. Sie ist jetzt eher rosa, ähnlich wie bei den Menschen. Oh, das passiert ja immer, wenn man soviel Kaviarsud eingesaugt hat und dabei vom Umherwandern träumt. Aber nein! – Das darf Neptun nicht bemerken …

      Also springt Takko wieder ins Meer zurück und will erstmal einen Tauchgang zu Miria machen. Vielleicht hat sie ja wieder neuen Fischkaviar geholt.

      Und bis zur Mitternacht wird ja seine Haut an den Beinen auch wieder hellblau geworden sein.

       3

      Gute Nacht Poseidon

      „Ich will noch nicht in meine Schlafmuschel, Papa“, sagt Kidschi und schmiegt sich auf Poseidons Schoß.

      „Es ist ja noch nicht mal Mitternachtstunde.“

      Man muss dazu wissen, dass die Meeresbewohner, in Poseidons und Neptuns Heimgärten, sich für gewöhnlich um diese Zeit schlafen legen.

      „Ja, da hast du recht meine liebe kleine Kidschi“, sagt Poseidon, während aus seinem Munde klare kleine Wasserblasen aufsteigen und streichelt dabei ihr seidenweiches Haar. „Aber was möchte meine Kleine denn noch tun vor dem Schlafengehen? Die Sterne haben wir gelesen und beobachtet. Ich habe dir eine von meinen Gutenachtgeschichten erzählt, und deine Eiszapfenstange hast du auch schon gehabt. Dein alter Vater ist jetzt recht müde …“

      „Oh, ich möchte so o gerne auch mal etwas Fischkaviar aus deiner Meerschaumpfeife saugen, Papa. Bitte, bitte nur einmal ein ganz kleines bisschen“, unterbricht Kidschi ihn schnell, denn oftmals kann Poseidon ihr vor der guten langen Nacht, die bis zum nächsten Mittag andauert, keinen Wunsch abschlagen.

      „Nein“, sagt Poseidon diesmal aber entschieden und gähnt dann einmal kräftig, so dass sich eine riesige Wasserblase über ihn bildet. „Davon dürfen Kinder nichts bekommen, das weißt auch du. So, damit Ruhe jetzt. Wir gehen jetzt schlafen.“

      Man muss nämlich wissen, dass die Meeresgötter, hin und wieder erlesenen Fischkaviar aus ihren großen Meerschaumpfeifen genießen. Aber das tun sie nur zu besonderen speziellen Anlässen, bei denen sie sich den Menschen annähern müssen. Oftmals dann, wenn sie durch ihr Eingreifen Katastrophen verhindern müssen, oder bei Unglücken, welche die Menschen manchmal verursachen, um sie dann mit unerbittlichen Strenge maßzuregeln. Denn die Meeresgötter tragen ja eine große Verantwortung für die Erhaltung und Pflege der Meere, damit kein Unrat in das kostbare Reich der Fische gelangen kann.

      Jetzt schmollt Kidschi ein bisschen und steigt etwas widerwillig in ihre Schlafmuschel. „ … Aber Takko darf das ja und …“, protestiert sie dabei und hätte beinah alles verraten. „Ja?“, fragt Poseidon und dreht sich noch mal um zu ihr. Er ist ja schon beinah hinaus aus ihrer Kindergrotte.

      „Ach nichts, – schöne Nachtdämmerung wünsch ich dir“, sagt Kidschi jetzt schnell und kuschelt sich in ihre rosa Schlafmuschel ein.

      Der nächste Tag ist ja ein Donnerstag, und dann darf sie doch immer mit Takko auf seine Sandbank.

       4

      „Shipseeing“

      Als Takko in den mittleren Ozeanpart eintaucht, sieht er Miria schon von weitem. Sie sitzt in ihrem

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