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Kleine himmlische Lebenshilfe. Jennifer Siedler
Читать онлайн.Название Kleine himmlische Lebenshilfe
Год выпуска 0
isbn 9783946433606
Автор произведения Jennifer Siedler
Жанр Личностный рост
Издательство Автор
Wenn es euch hilft, stellt euch vor: Zwei Wesen kommen für eine bestimmte Zeit zusammen, um an einem Projekt, einer Aufgabe zu arbeiten. Die Zeit, die dieses Projekt in Anspruch nimmt, wurde vorher, in diesem Falle vor eurer Inkarnation, festgelegt; es wurde vorher bestimmt, dass ihr so und so lange Zeit habt diese Aufgabe zu erarbeiten. Wenn ihr beiden Wesen euch sehr gut versteht in dieser Zeit der Zusammenarbeit, dann liegt das am gegenseitigen Verständnis darüber, dass die Dinge so sind wie sie sind, damit die Dinge so sein können, wie sie sein sollen. Darum genießt jeden Augenblick des Zusammenseins, denn in diesem Leben wisst ihr nicht, wann das Projekt beendet sein wird.
Und danach, wenn die Aufgabe beendet ist, trennen sich eure Wege wieder. Der eine geht hier hin, so gesehen zu Uns zurück, der andere dorthin, das ist der Hinterbliebene, welcher seinen Weg nun alleine fortsetzen muss. Wenn es sein soll und die Zeit reif ist, werdet ihr euch wiedertreffen, in anderer Form, um ein neues Projekt zusammen zu erarbeiten. Bis dahin könnt ihr in Kontakt bleiben, ohne euch zu sehen.
Viele tun dies, indem sie mit dem Verstorbenen sprechen, wissend, dass er weiterlebt, nur ohne irdischen Körper, wissend, dass er bei Gott ist und dass es ihm gut geht. Das sind die Seligen, die glauben. Ihr Glaube an ein ewiges Leben hält sie aufrecht und gibt ihnen Kraft. Das Wissen um die Zusammenhänge, die gemeinsam zu bestehenden Aufgaben, allerdings, hilft loszulassen.
Der Weise klammert sich nicht an das Leben als solches, der Weise lässt gehen, weil er um die Zusammenhänge weiß, weil er weiß, dass alles was geschieht, zu seinem Besten geschieht, zu seiner Weiterentwicklung. Alles geschieht zur richtigen Zeit, auch wenn ihr lieben Menschen das nicht immer sofort so versteht. Alles braucht seine Zeit.
Wenn also ein geliebtes Wesen plötzlich und unerwartet von euch geht, dann, seid versichert, geschieht es zu einer Zeit, die euch genügend Spielraum lässt, euch neu zu ordnen, neu zu sammeln, damit ihr bereit sein könnt, wenn die neuen Aufgaben in euer Leben treten. Nehmt euch also Zeit für eure Trauer, aber haltet euch nicht in negativen Gefühlen auf. Sehr nur das Gute und nutzt die Chance ein neues wunderbares Leben zu leben.
Wenn ein geliebtes Wesen von euch gegangen ist, gibt es verschiedene Wege damit umzugehen: Ein Mensch weint und klagt, zieht sich in sich selbst zurück und trauert so lange, bis die Trauer von selbst vergeht. Ein anderer stürzt sich in Arbeit, um sich abzulenken, ein weiterer findet Zuflucht im Gebet. Wie auch immer ihr euren Verlust verarbeitet, es ist der richtige Weg, solange ihr keine negativen Empfindungen in euch verfestigt. Die größte Gefahr ist das hart werden der Gefühle. Manche Menschen verweigern nach solch einem Schicksalsschlag (welcher keiner ist, genau genommen, aber dazu möchte ich später noch ein paar Worte sagen) jegliche weitere Liebe.
Das ist auf den ersten Blick von Mensch zu Mensch verständlich, ihr habt Angst vor dem Schmerz, habt Angst erneut verletzt zu werden. Seid versichert, ihr lieben Wesen Gottes, der Schmerz vergeht mit der Zeit, wenn ihr bereit seid loszulassen. Was bleibt sind die schönen Erinnerungen, die freudigen Gefühle, die euch dabei überkommen, wenn ihr in Liebe zurückdenkt und nicht im Zorn über den Verlust, oder in Verzweiflung. Wie auch immer ihr euren Schmerz verarbeitet, wichtig ist, dass ihr es tut, dass ihr ihn nicht verdrängt. Ihr müsst euch gestatten ihn auszuleben, damit er von euch weichen kann. Nur ein ausgelebter, ein verarbeiteter Schmerz, ist ein gewesener Schmerz. Verdrängung führt nur zu Blockaden und wird irgendwann wieder an die Oberfläche treten, zum Beispiel in Form verhärteter Gefühle.
Wenn ihr es selbst nicht schafft, lasst euch helfen, von lieben Freunden, erfahrenen Psychologen oder von Gott. Schämt euch nicht eurer Trauer, eurer Tränen, denn sie rühren von einem liebenden Herzen.
Doch bemitleidet euch nicht selbst. Trauert nicht um euer verlorenes Selbst, das im Spiegel des geliebten Wesens dahingegangen ist. Seid euch bewusst, dass euer Gegenüber, der euch nun verlassen hat, ein Spiegelbild eurer selbst war und euch darauf hinweisen will, dass ihr die Liebe und Aufmerksamkeit, die ihr ihm geschenkt habt, nun euch selber schenken sollt. Richtet die Liebe und Fürsorge auf euch selbst. Verwöhnt und verhätschelt euch selbst. Sagt euch selbst täglich wie sehr ihr euch liebt und wie toll und wunderbar ihr seid. Nutzt die Erfahrung der Liebe, die ihr mit diesem Wesen machen durftet dafür, jetzt für euch selbst zu sorgen, denn das wäre die mögliche Aufgabe gewesen.
Wenn euch nicht die Liebe verbunden hat, sondern ein anderes Gefühl euch beieinander hielt, so hinterfragt. Stellt euch die Frage, was machte dieses andere Wesen aus? Welche Eigenschaften besaß es? Welche Vorlieben und Abneigungen hatte es? Habt ihr oft gestritten? Wenn ja, warum? Stellt euch diese Fragen und versucht sie zu beantworten, ehrlich. Und dann zieht Resonanz, was macht ihr jetzt mit diesen Erkenntnissen? Was könnte eure Aufgabe gewesen sein, welchen Nutzen habt ihr von sowohl eurem Zusammensein als auch von eurer Trennung? Geht in euch, erforscht euer Selbst, eliminiert was euch nicht gefallen hat, speichert liebevoll was euch verbunden hat. Zieht eure Lehre in Dankbarkeit und gestaltet eure Zukunft in Freude und Glück.
Wenn ein geliebtes Wesen euch verlassen hat nach langer Krankheit, so seid ihr erleichtert und habt gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, weil ihr eigentlich gehofft habt, dass es bald zu Ende ist, weil ihr der Belastung einfach nicht mehr gewachsen wart. Dieses schlechte Gewissen müsst ihr sofort ablegen. Kein Mensch braucht sich schlecht zu fühlen, weil er einmal innerlich äußert, dass er froh wäre, wenn der Mensch endlich stirbt, weil ihm die Arbeit mit der Pflege oder die psychische Belastung des Wartens auf die Erlösung von den Qualen zu sehr mitnimmt. Solche Gedanken sind menschlich.
Es ist immer die Ausgangsposition entscheidend. Wenn ihr ein Wesen sehr liebt und es unheilbar krank wird und ein Ende nicht mehr zu vermeiden ist, dann ist es für alle Beteiligten eine Erlösung, wenn es vorbei ist. Nicht nur der Hinterbliebene, sondern auch der Kranke haben die Qual hinter sich.
Dabei meine ich nicht die Qual der Krankheit für den Betroffenen, ich meine vor allem die energetischen Schwingungen, denen ein Kranker ausgesetzt ist, wenn sich die Angehörigen Sorgen machen und sich seinetwegen quälen. Ein Mensch spürt das und quält sich zusätzlich. Heuchelei ist in diesem Fall vollkommen fehl am Platz. Todkranke sind erstaunlich klar in ihren Wahrnehmungen, weil ihnen bewusst ist, dass sie gehen werden. Sie sind oft gefasster als die Angehörigen und spenden nicht selten ihnen Trost, und sagen: „Sei nicht traurig, ich habe keine Angst.“
Es ist immer besser, für alle Beteiligten, wenn absolute Aufrichtigkeit untereinander herrscht, wenn der Pflegende zum Beispiel sagt: „Ich liebe dich sehr und ich will nicht, dass du mich verlässt, aber ich kann einfach nicht mehr, dieses Warten, diese Belastung macht mich fertig.“ Das ist ehrlich und beide Seiten werden sich wohler fühlen auf solch einer Ebene miteinander umzugehen. Wenn es herzlos erscheint, einem Todkranken zu sagen „ich wäre froh, wenn es vorbei wäre“, ist das in Wirklichkeit nur eine weitere ehrliche Art von Respektbezeugung gegenüber dem Leidenden.
Ihr müsst keine Angst haben, den Betroffenen zu verletzen, solche Menschen sind meist schon jenseits jeglicher Verletzung, sie sind im Zustand des Vergebens.
Ferner solltet ihr euch nicht scheuen, offen über den zu erwartenden Tod zu sprechen. Große Belastungen auf beiden Seiten können genommen werden, wenn man offen darüber spricht. Vielmehr wäre es für beide auch hilfreich, wenn der Pflegende Fragen stellt. Ist der Kranke ansprechbar, ist es wundervoll, was er zu berichten hat, wenn er sich voll bewusst ist, was mit ihm geschieht. Eine Klarheit von nicht gekanntem Ausmaß, ein Frieden, wie er zu Lebzeiten selten ist und eine Freude spiegeln sich nicht selten im Innern der Todgeweihten, wenn sie die Möglichkeit haben, ganz offen und selbstverständlich über dieses Thema zu sprechen.
Viele Pflegende vermeiden es sogar, die Menschen anzusehen, weil sie nicht wissen was sie sagen sollen. Das Thema wird vermieden. Ebenso ergeht es auch den Freunden und Bekannten oder Verwandten, die immer seltener zu Besuch kommen, und schließlich ganz wegbleiben, weil sie es nicht mehr ertragen können, hilflos mit ansehen zu müssen, wie der geliebte Mensch stirbt. Diese Menschen sieht man dann erst auf den Beerdigungen wieder, wo sie trauern und bedauern, nicht mehr gesagt zu haben was vielleicht noch zu