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zu tun haben.

       Alle Persönlichkeitsmerkmale, die diesen einmaligen Menschen charakterisieren, dienen nicht der Selbstverherrlichung und Selbstdarstellung, sondern der Gemeinschaft.

      Die besondere Gabe jedes Einzelnen und das Einsetzen derselben zum Wohle aller steht also in einem engen Zusammenhang, wie Paulus schreibt: »Was nun der Geist in jedem Einzelnen von uns wirkt, das ist zum Nutzen aller bestimmt« (1. Kor. 12,7).

      Gott hat die verschiedenen Temperamente und Persönlichkeitsstrukturen vorgesehen. Darum schreibt der schwedische Theologe Ole Hallesby:

      »Das Temperament bleibt eine Stärke unserer Persönlichkeit von der Wiege bis zum Grabe … Das Temperament prägt uns als Persönlichkeit und unterscheidet uns von allen anderen Menschen. Dieser individuelle Unterschied ist ein festgelegter Teil von Gottes Plan. Er macht das Leben mannigfaltig und reich in allen seinen Beziehungen – in der Ehe, im Familienleben, in Freundschaft, Gemeinschaft und im Kreis der Christen … Alles wurde zur Verherrlichung Gottes geschaffen. Auch die Temperamente. Sie sind ein Teil des reichen, farbigen Lebens, aus dem sich einst, wenn alles erfüllt ist, das Reich Gottes aufbauen wird.«3

II. Die vier Persönlichkeitsstile

       Hilfen zum Verständnis

       1. Alle vier Charakterstrukturen sind gleichwertig

      Keine der vier Charakterstrukturen ist schlechter oder besser als die andere. Jede Struktur birgt Vorteile und Nachteile für bestimmte Lebensaufgaben. Jede dieser vier Persönlichkeitsstrukturen ist im Zusammenleben wichtig.

       2. Alle vier Strukturen sind im Menschen gegenwärtig

      Jeder Mensch hat grundsätzlich alle Verhaltensmöglichkeiten zur Verfügung, die den vier Persönlichkeitsstrukturen entsprechen. Allerdings sind einige Muster stärker, andere schwächer ausgebildet. Im Beruf, in Freundschaft und Liebe, im Glauben und im täglichen Leben sind bestimmte Eigenarten hilfreich, andere stören. Um sein Leben zu meistern, hat jeder im Zusammenleben mit seiner Umwelt (Eltern, Großeltern, Geschwistern etc.) seine bestimmte Persönlichkeitsstruktur herausgebildet.

       3. Eine Struktur ist tonangebend

      Bei den meisten Menschen steht eine Struktur im Vordergrund (Primärstruktur). Sie bestimmt mehr als die anderen das Denken, Fühlen und Handeln, den zwischenmenschlichen Umgang und die Beziehung zum lebendigen Gott.

       4. Die Persönlichkeitsstrukturen helfen, den Lebensstil zu erforschen

      Der Lebensstil beinhaltet unsere Grundüberzeugungen, unsere Weltsicht, unsere Vorurteile, unsere Lebensentwürfe und unsere Glaubensvorstellungen. Optimismus und Pessimismus, Aktivität und Passivität, die uns eigenen Verhaltensmuster kommen in den Persönlichkeitsprofilen zum Ausdruck. Eine Lebensstilkorrektur ist aber in der Regel ohne eine Lebensstilanalyse nicht möglich, da der persönliche Lebensstil nicht erkannt wird.

      Es kann sein, dass die Wesensmerkmale der anderen Persönlichkeitseigenarten vom Lebensstil der Primärstruktur in Dienst gestellt werden. Mit anderen Worten: Der Lebensstil, in dem sich jeweils die Hauptstruktur eines Menschen spiegelt, gebraucht die Einstellungsmuster der anderen Persönlichkeitstypen, um das Leben zu meistern.

       5. Die Persönlichkeitsstruktur darf nicht als Ausrede benutzt werden

      Wer seine Charakterstruktur erkannt hat, muss vorsichtig sein, sich mit seinen Fehlern und Schwächen nicht herauszureden zu wollen und sie womöglich als Schöpfung Gottes zu deklarieren. Gott nimmt uns in jedem Fall in die Verantwortung:

      »Am Tage des Gerichtes werden die Menschen sich verantworten müssen für jedes unnütze Wort, das sie gesprochen haben! Auf Grund deiner eigenen Worte wirst du dann freigesprochen oder verurteilt werden« (Mt. 12,36–37).

       6. Die Persönlichkeitsstile offenbaren unsere Gemeinschaftsfähigkeit

      Beziehungs-, Liebes-, Partnerschafts- und Gemeinschaftsfähigkeit sind für die zwischenmenschlichen Begegnungen unverzichtbar. Die vier Persönlichkeitsstile zeigen die Schwächen und Stärken der Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. Die Motive für Offenheit und Misstrauen, für Ängste und Kontaktfreudigkeit werden deutlich.

       7. Die Persönlichkeitsstile machen unsere Partnerbeziehungen durchschaubar

      Ehe- und Partnerbeziehungen sind häufig gegensätzlich angelegt. »Gegensätze ziehen sich an«, sagt das Sprichwort. Die Profile kennzeichnen detailliert die Einstellungs- und Verhaltensmuster beider Partner. Die Wünsche und Bedürfnisse der beiden können klar formuliert, die Defizite wahrgenommen und konkret ins Gebet genommen werden. Die Persönlichkeitsstrukturen haben nicht den Sinn, den anderen in eine Schublade zu stecken und über ihn zu verfügen. Wir wollen den anderen nicht »in den Griff« bekommen, sondern wir wollen seine Verhaltensmuster und Überzeugungen verstehen lernen.

       8. Die Persönlichkeitsstile sprechen auch unsere Störungen und Defizite an

      Jeder Stil hat seine guten und schlechten Seiten. In ihnen kommen Interessen und Vorzüge zur Geltung, aber auch negative und störende Verhaltensmuster. Bewusste oder unbewusste Sünden, Lügen und Selbstbetrugsmanöver können hilfreich den verschiedenen Stilen zugeordnet werden. Die wirklichen Wünsche, Absichten und Ziele unserer Verhaltens- und Einstellungsmuster kommen ans Licht. Der Veränderungswille des Ratsuchenden entscheidet, ob Buße im Namen Jesu geschieht und eine Lebensstilkorrektur stattfinden kann.

       9. Die spezifischen Gaben der Persönlichkeitsstile

      Viele Menschen beneiden andere Zeitgenossen. Sie möchten genauso redegewandt, so hübsch, so durchsetzungsstark, so teamfähig, so cool oder so liebenswürdig sein. Solche Neidgefühle sind unfruchtbar und verstärken nur die eigenen Minderwertigkeitsgefühle. Wir sollten uns auf unsere eigenen Gaben besinnen und nicht versuchen, ein grundsätzlich anderes Persönlichkeitsprofil anzustreben.

      Gott hat uns so geschaffen, wie wir sind. In seinem Namen dürfen wir unsere speziellen Gaben und Fähigkeiten entwickeln, ausbauen und alles von ihm reinigen und heiligen lassen, damit wir unsere Persönlichkeit mit ihren angelegten Möglichkeiten im Dienst für andere ausschöpfen. »Er gibt verschiedene Fähigkeiten; doch ein und derselbe Geist schafft sie alle. Was nun der Geist in jedem Einzelnen von uns bewirkt, das ist zum Nutzen aller bestimmt … Aus freiem Ermessen gibt er jedem seine besondere Fähigkeit« (1. Kor. 12,6. 7. 11).

       10. Die Persönlichkeitsstile bringen bevorzugte Lieblingssünden ans Licht, die einer Korrektur bedürfen

      Wo Gaben und Fähigkeiten sind, da lauern auch Sünden. Wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Wer sich im Spiegel seiner Gaben und Charismen erkennt, erkennt zugleich auch die Schattenseiten dieser Gottesgeschenke. Alle vier Strukturen haben solche »typbedingten Sünden«. Aber alle diese bevorzugten Sünden können geheilt werden. Je klarer Schwächen und Sünden definiert und erkannt werden, desto eher können neue Verhaltensmuster eingeübt werden.

       Welcher Persönlichkeitstyp spricht Sie am stärksten an?

      Die Beschäftigung mit den vier Persönlichkeitsstrukturen hat also den Sinn, sich besser kennen zu lernen.

       Was sind meine Stärken?

       Was sind meine Schwächen?

       Was sind meine Begabungen?

       Was sind meine bevorzugten Sünden?

      Ein erster Überblick setzt für viele schon Akzente. Auf Anhieb sehen Sie, welcher Struktur Sie mehr, welcher Struktur Sie weniger entsprechen. (Hier folgt nur eine recht schlaglichtartige Auswahl an Beschreibungen, viele charakterlichen Einzelheiten fehlen.)

      Die

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