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Das Tor zu deiner inneren Welt. Andreas Weis
Читать онлайн.Название Das Tor zu deiner inneren Welt
Год выпуска 0
isbn 9783960087830
Автор произведения Andreas Weis
Жанр Личностный рост
Издательство Автор
Wir Menschen suchen nach Sicherheit, doch diese gibt es nicht, sonst würden wir im Leben einschlafen. Wir sollen wachsam sein, vertrauen und Fragen stellen. Auch wenn nicht alles beantwortet werden kann, so können wir dem Leben dennoch vertrauen, das alles für uns bereithält. Wir können beherzt zugreifen, alles ist vorhanden. Wer sich nur einseitig vom Leben ernährt, wird an der Seele kranken. Wer sich vom ganzen Leben mit allen Facetten ernährt, dessen Seele ist und bleibt gesund. Und was ist unsere Seelennahrung? Vertrauen, Hoffnung, Glaube, Liebe, Geduld und soziale Kontakte wie Familie, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Bekannte und Arbeitskollegen. Aus allem und allen können wir uns nähren. Nur so viel, wie wir brauchen, damit genügend für alle in Gegenseitigkeit bleibt.
Das, was den Menschen krank macht, ist das Ungleichgewicht. Er tendiert meist nur zur Freude, leiden möchte er nicht. Gier, Geiz, Neid, Habsucht, Unfrieden, Lieblosigkeit sowie die Geringschätzung und Missachtung der Persönlichkeit des Einzelnen oder seiner Selbst stehen heute im Vordergrund und machen all das noch schlimmer. Rücken wir diese Kräfte dahin, wo sie hingehören, und stellen uns an den Platz, an den wir gehören und an dem wir unsere uns aufgetragene Lebensarbeit tun sollen, dem Leben zu dienen, im Einklang mit dem Universum, zur Entwicklung unserer Seele, dem ganzen, wahren Menschen.
Der Geist soll der Seele dienen, nicht die Seele dem Geist. Der Körper soll beiden dienen zum Zweck des Daseins, Seele und Geist sollen ihn erhalten, bis seine Aufgabe erfüllt ist. Uns obliegt die Verantwortung, die Entscheidung zum Leben zu treffen. Ohne Verantwortung kannst du nicht leben, nur durch die eigene verantwortliche Entscheidung zu dir selbst.
In unseren Kursen, die wir mit Erziehern in Kindergärten, mit Schwestern und Pflegern in Altenheimen und Altenpflegeschulen und mit denen absolvieren, die wir zu Ersthelfern in Betrieben ausbilden, versuchen wir zuerst die Angst vor dem Tod zu klären. Viele sind unsicher, weil sie nicht wissen, was danach kommt. Die Religionen können keine Antwort geben, verweisen auf ihre Dogmen. Niemand weiß, was wird. Doch alle tragen wir eine Sehnsucht im Herzen nach etwas, das größer als der Mensch ist. Wo wir an Hoffnung festhalten, bleibt die Gewissheit doch im Dunkeln der Ungewissheit.
Das Wort Tod beinhaltet doch für alle Menschen das Gleiche.
Tod | = | Verlust, Schmerz und Leid |
Trauer, Wut und Endgültigkeit. |
Wir sind unsicher! Was wird werden? Wie geht es weiter? Fragen über Fragen stellen wir uns in unserer Unsicherheit.
Nehmen wir an, es gäbe wirklich nichts mehr danach. Es würde keinen Sinn machen! Man soll nur einmal eine kurze Zeitspanne hier auf der Erde leben und dann wäre nichts mehr?! Dann würde doch jeder lange leben wollen, doch niemand wüsste, wie lange er leben wird. Würde dann die Qualität des Lebens, die wir uns in unserer heutigen Zeit leisten, das Leben verlängern? Wir wollen alle leben, doch wir wissen nicht wie und was Leben überhaupt ist. Nur die Hoffnung auf etwas lässt uns leben.
Ein kleines Beispiel: Denken wir einmal an unsere große Liebe in der Jugendzeit. Wir waren glücklich, verliebt, die Welt um uns blühte und alles war so leicht und beschwingt. Wir hofften, dass es nie aufhören würde. Und dann kam das Aus unserer ersten Liebe. Wir haben unsere große Liebe verloren. Wir waren voller Schmerz und haben schwer gelitten. Wir waren voller Trauer, waren wütend und es war endgültig aus und vorbei. Die Liebe war gestorben und doch hat sich Neues entwickelt, wir haben begonnen neu zu leben, zu lieben. Sollte uns das nicht genügend Hoffnung und Wissen sein, dass es weitergeht? Klar würden wir gerne sehen, wie das neue Leben sein wird, doch lassen wir uns überraschen. So, wie wir es in unserer jetzigen Zeit tun sollten. Das Leben bringt alles mit sich. Es ist überraschend vielfältig, schnell, farbenfroh. Bringt Glück, Leid, Kummer, Freude. Lässt uns durchatmen oder den Atem stocken. Schenkt uns Begegnungen und Abschiede.
Doch die Unsicherheit wird nie vergehen, sie bleibt. Und gerade diese Unsicherheit brauchen wir, um zu leben. Es gibt keine Sicherheit, es gibt nur den, der das Leben so annimmt, wie es kommt. Und wer auf das Leben hofft und vertraut, der wird leben, hier und jetzt und danach.
Tanze, tanze auf deine Weise,
tanze, tanze im Kreise, beschwingt um das Eigene,
tanze, tanze wie der Mond um die Erde sich dreht.
Tanze, tanze im Reigen der Jahreszeiten,
tanze, tanze wie der Schatten sich im Licht regt.
Jauchze und lache, drehe dich und schwinge,
so leicht, wie der Wind das Gras und die Blumen bewegt.
Wirbel wie der Wind, der die Bäume durchweht,
wirble, wie der Sturm über die Erde fegt.
Strahl wie die Sonne, um die sich die Planeten drehen.
Stetig im Kreise, tanze, tanze auf deine eigene Weise.
Schwindlig vor Wonne des Glücks, dein Herz schlägt.
Lachend sich die Seele nach Freiheit und Liebe sehnt.
Tanze, tanze auf deine eigene Weise,
lausche der Stimme, die ganz leise spricht:
„Tanze, tanze, es ist deine Weise
auf deiner Lebensreise hin zum Glück.“
Abendstimmung
Farbenprächtig der Sonnenuntergang
eines sich langsam zu Ende neigenden Tages.
Wie Sternenstaub
glitzert der weiße Sand am Strand.
Staunend stehe ich da
und sehe die Vielfalt der Farben
der langsam ins Meer versinkenden Sonne.
Und das Meer
wechselt sein Kleid
von einem leuchtenden Türkis
in ein tiefes, dunkles, geheimnisvolles Blau.
Die vom Abendrot angehauchten Wellen
brechen sich schäumend
an den Klippen und umspülen weich den Strand.
Ruhig schlummernd
liegen im fernen Hafen
die weißen Motor- und Segelboote.
Abendstimmung,
der warme Abendwind
umfährt sanft meinen Körper
und lässt es in mir wohlig schauern.
Nach Salz und Tang riecht die Abendluft.
Langsam neigt sich der Tag
in die sternenklare Nacht.
Der Mond steht am Himmel,
weiß, strahlend,
und die Sterne funkeln mir zu
wie zum letzten Gruß.
Der Abschied: „Es ist meine Zeit.“
Schweigend und in Gedanken vertieft standen wir in der Nacht um zwei Uhr am Fenster und schauten zum nächtlichen Sternenhimmel hinauf. Sie konnte nicht schlafen, zu viel ging ihr durch den Kopf. Sie hatte mich um ein Gespräch gebeten, ungewöhnlich um diese Zeit, doch sie war eben auch ein ungewöhnliches Mädchen. Mit ihren dreizehn Jahren stand sie vor der Frage: Was soll ich tun, was ist richtig? Sie hatte