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sie eine Gemeinde nach Art eines Wirtschaftsunternehmens gründen wollen und dabei das organische Lebensprinzip von Gemeinde missachten. Eine organische Gemeinde entsteht auf natürliche Weise immer dann, wenn eine Gruppe von Menschen Jesus Christus wirklich begegnet ist (äußerliche kirchliche Requisiten braucht es dazu nicht) und die DNA (das Erbgut) der Gemeinde sich uneingeschränkt entfalten kann.

      Auf den Punkt gebracht, ist organisches Gemeindeleben kein Theaterstück mit verteilten Rollen, sondern eine Gemeinschaft, die aus Gott lebt. Im Gegensatz dazu arbeitet die moderne institutionelle Kirche nach denselben Organisationsprinzipien, die in jedem modernen Wirtschaftsunternehmen herrschen.

      Die DNA der Gemeinde

      Sämtliche Lebensformen verfügen über eine DNA, einen genetischen Code. Dieser verleiht jeder Lebensform ihren charakteristischen Ausdruck. So enthält Ihre DNA den Bauplan für Ihren biologischen Körper und bestimmt Ihr Aussehen und Ihre seelischen Grundstrukturen.

      Ist eine Gemeinde wirklich organisch, verfügt sie auch über eine DNA – über geistliches Erbgut. Wo finden wir die Gemeinde-DNA? Der Schlüssel liegt in Gott selbst.

      Jahrelang habe ich präzise Lehraussagen zur Dreieinigkeit gehört. Für mein praktisches Leben hatten sie jedoch keinerlei Bedeutung. Ich empfand die Lehre von der Dreieinigkeit abstrakt und für die Praxis belanglos.

      Im ganzen Johannesevangelium macht Jesus Aussagen über sein Verhältnis als Sohn zum Vater. Er sagt: „Vater … du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt“ (Joh 17,24). „… damit aber die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe …“ (Joh 14,31). Schon diese beiden Stellen bezeugen die gegenseitige Liebe innerhalb der Gottheit vor Grundlegung der Welt.

      Bereits in den ersten Kapiteln der Genesis lernen wir, dass die Gottheit in Gemeinschaft lebt: „Lasst uns Menschen machen nach unserem Bilde“, heißt es da (1 Mo 1,26). Wir sehen hier, wie der dreieinige Gott mit sich berät und plant.

      Im Johannesevangelium erfahren wir mehr über das Wesen der Gottheit, zum Beispiel, dass der Sohn sein Leben aus dem Vater hat (Joh 5,26; 6,57). Der Sohn teilt die Herrlichkeit seines Vaters und bringt sie zum Ausdruck (Joh 13,31-32; 17,4-5). Der Sohn lebt im Vater und der Vater im Sohn (Joh 1,18; 14,10). Der Sohn lebt in völliger Abhängigkeit vom Vater (Joh 5,19). Er sagt und tut ausschließlich, was der Vater ihm aufträgt (Joh 12,49; 14,9). Der Vater verherrlicht den Sohn (Joh 1,14; 8,50.54; 12,23; 16,14; 17,1.5.22.24) und der Sohn ehrt den Vater (Joh 7,18; 14,13; 17,1.4; 20,17).

      Innerhalb der Dreieinigkeit entdecken wir gegenseitige Liebe, Gemeinschaft und Abhängigkeit, dazu gegenseitige Verehrung, Unterordnung, Innewohnung und authentisches Zusammenleben. In der Gottheit ergänzen sich Vater, Sohn und Geist, indem sie ihr Leben, ihre Liebe und ihre Gemeinschaft miteinander teilen und gegenseitig austauschen.

      Erstaunlicherweise wurde diese Art von Beziehung dann vom Göttlichen ins Menschliche gebracht: vom Vater zum Sohn und vom Sohn zur Gemeinde (Joh 6,57; 15,9; 20,21). Sie kam aus der himmlischen Sphäre des ewigen Gottes zur Gemeinde auf der Erde, die der Leib des Herrn Jesus Christus ist.

      Die Gemeinde ist somit eine organische Erweiterung des dreieinen Gottes. Sie wurde in Christus vor der Zeit beschlossen (Eph 1,4-5) und an Pfingsten geboren (Apg 2,1ff.).

      Richtig verstanden ist die Gemeinde die versammelte Gemeinschaft derer, die Anteil haben an göttlichem Leben und dieses auf der Erde sichtbar machen. Mit anderen Worten ist die Gemeinde das irdische Bild des dreieinen Gottes (Eph 1,22-23).

      Weil die Gemeinde organisch ist, hat sie auch einen natürlichen Ausdruck. Eine Gruppe von Christen, die ihrer geistlichen DNA folgen, versammeln sich gemäß der göttlichen DNA, teilen sie doch Gottes eigenes Leben. (Christen sind zwar nicht göttlich, doch haben wir das Vorrecht, „Teilhaber der göttlichen Natur“ zu sein; vgl. 2 Pt 1,4).

      Die Dreieinigkeit ist schlichtweg das Paradigma für den natürlichen Ausdruck der Gemeinde. Die beliebte Theologin Shirley Guthrie entfaltet diesen Gedanken, indem sie die Beziehungsnatur der Gottheit beschreibt:

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