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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland
Читать онлайн.Название Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis
Год выпуска 0
isbn 9783956179587
Автор произведения A. F. Morland
Жанр Зарубежные детективы
Издательство Автор
Er war Träger des schwarzen Gürtels und hatte kurzzeitig in Albany eine Karate-Schule betrieben, später ein Inkasso-Büro auf Coney Island, das für seine groben Methoden bekannt gewesen war. Wovon er heute lebte, wussten wir nicht. Aber in der Vergangenheit hatte er immer einen guten Kontakt zur Unterwelt gehabt.
Wir erreichten das AMBASSADOR.
Es handelte sich um ein fünfgeschossiges Brownstone-Haus, dessen Fassade schon ziemlich heruntergekommen war. Die Kollegen schwärmten aus, postierten sich rund um das AMBASSADOR.
Milo und ich betraten das Foyer. Hinter einem Holztresen saß ein übergewichtiger Portier und las Zeitung.
Er schreckte auf, als wir eintraten.
Ich hielt ihm meinen Ausweis hin.
Das hinderte ihn daran, die Schublade ganz aufzureißen, an deren Griff er schon etwas gezogen hatte. Vermutlich befand sich dort eine Waffe.
"Special Agent Trevellian, FBI. Welches Zimmer bewohnt Mister Bruce Levonian?"
"Mister Levonian wohnt hier nicht", erklärte er wenig überzeugend.
Milo umrundete den Tresen, griff in die Schublade. Ein 45er Magnum-Revolver befand sich dort, geladen.
Milo nahm die Waffe an sich. "Es gibt in New York strenge Waffengesetze und ich wette, das Ding hier ist nicht registriert!"
"Ja, soll ich mir vielleicht von jedem Mobster hier in der Gegend die Kasse wegnehmen lassen?", brauste der Dicke auf.
Er lief rot an, atmete schwer.
"Sie sollten uns auf jeden Fall nicht anlügen..."
"Mister Levonian hat bis vor ein paar Tagen hier gewohnt!"
"Okay, Sie haben es nicht anders gewollt", sagte Milo. "So ein Verfahren wegen illegalen Waffenbesitzes kann ziemlich unangenehm werden. Und ich weiß auch nicht, wie Ihr Boss das auffassen wird, wenn wir Ihretwegen das ganze AMBASSADOR auf den Kopf stellen."
"Das können Sie nicht!"
"Das müssen wir sogar! Klar, dass das ein paar Ihrer Gäste sehr verärgern wird. Außerdem spricht es sich herum..."
"Mein Gott, er ist ausgezogen, das ist die Wahrheit."
Er war ziemlich genervt. Milo musste einen wunden Punkt berührt haben. Ich fand im nächsten Moment einen zweiten.
"Levonian besaß eine Kawasaki..."
Der Portier zuckte förmlich zusammen.
"Ich kann mir nicht merken, mit was für Fahrzeugen meine Gäste herumfahren! Was soll das überhaupt?"
"Einige Kollegen werden sich die Tiefgarage Ihres Hauses vornehmen. Die Kawasaki ist ein wichtiges Beweisstück in einem Mordfall", kündigte ich an, während Milo auf die Aktenordner deutete, die hinter dem Tresen in einer Regalwand standen.
"Ich hoffe, dass die Bücher alle in Ordnung sind, denn wir werden genau überprüfen, seit wann Mister Levonian für sein Zimmer bezahlt hat und..."
"Hören Sie!", zeterte er."Mit Mord will ich nichts zu tun haben."
"Na, schön, dann reden Sie!", forderte ich.
Der Portier war ziemlich blass geworden. Er musste schlucken, bevor er zu sprechen begann. "Zwei Männer haben ihn abgeholt. Levonian hat seine Miete nicht mehr gezahlt und deswegen haben wir das Zimmer neu vergeben. Seine Sachen sind in einem Abstellraum."
"Und die Kawasaki?", fragte ich.
"Steht in der Tiefgarage..."
Der Portier begann zu schwitzen.
Milo schüttelte den Kopf. "Ich kann das nicht glauben. Levonian wird doch auch sonst mal für ein paar Tage verreist gewesen sein, ohne dass Sie ihm gleich das Zimmer gekündigt haben!"
Der Portier verschränkte die Arme vor der Brust. "Was wollen Sie damit sagen, Mister...?"
"Tucker. Agent Tucker." Milos Blick war eisig. "Kein Kawasaki-Fahrer lässt freiwillig seine Maschine zurück..."
Orry ergänzte: "Die volle Wahrheit, bitte, sonst setzen wir das Gespräch in unserem Office an der Federal Plaza fort..."
Der Portier zögerte. Schließlich begann er zu sprechen. "Da kamen zwei Typen hier herein. Einer trug eine Baseballkappe und war ziemlich klein. Der andere war ein richtiger Klotz von einem Kerl und hatte nicht ein einziges Haar auf dem Kopf. Die haben hier mit einer MPi herumgefuchtelt und gesagt, wenn ich einen Ton von mir gebe oder die Cops rufe, bin ich erledigt. Sicherheitshalber haben sie mir noch die Telefonanlage zerstört. Sie sind rauf zu Levonian gegangen. Was da passiert ist, weiß ich nicht. Sie haben mir gesagt, ich soll einen Spaziergang um den Block machen..."
"Und das haben Sie gemacht", stellte ich fest.
"Natürlich, ich bin nicht lebensmüde. Als ich zurückkam, war Levonian verschwunden."
Der Portier war nicht davon ausgegangen, dass Levonian noch einmal lebend das AMBASSADOR betrat. In so fern war es folgerichtig, sein Zimmer zu räumen. Wir konnten von Glück sagen, wenn die Kawasaki nicht bereits auf dem Schwarzmarkt gelandet war.
"Zeigen Sie uns Levonians ehemaliges Zimmer und seine Sachen", forderte ich.
Der Portier nickte.
17
Lee Kuan saß im Whirlpool und sah an der langbeinigen Latina empor, die an den Beckenrand getreten war. Sie war vollkommen nackt. Das gelockte, dunkle Haar fiel ihr bis weit über die Schultern. Zwischen den schweren Brüsten leuchtete ein silbernes Amulett.
Die junge Frau stemmte die Arme in die geschwungenen Hüften.
"Madre de Dios, was ist das für ein eigenartiger Typ, den du dir hier hergeholt hast!", meinte sie. "Trägt 'ne Hose, die aussieht, als würde er zweimal reinpassen und glotzt mich an, als wäre ich ein Wesen vom Mars!"
Lee Kuan lächelte.
"Wenn du ihm so gegenübergetreten bist, ist das ja auch wohl kein Wunder, Terry..."
Sie grinste. "Wieso stimmt etwas mit mir nicht?"
Terry stieg mit aufreizenden Bewegungen zu ihm in den Pool.
Lee Kuans Gesicht wirkte nachdenklich. Er war nicht mit voller Aufmerksamkeit bei dem verführerischen Anblick, der sich ihm bot. Terry spürte das sofort.
Sie strich ihm durch das Haar.
"Was ist los, Darling?"
"Nichts, was dich beunruhigen müsste, Terry", meinte er.
"Geschäftliche Probleme?"
"Für deine Designer-Garderobe und die tägliche Ration Schnee wird's allemal noch reichen", versetzte Lee Kuan. Er atmete tief durch. Ein paar Worte auf Mandarin folgten, die wie ein Fluch klangen.
Terry kannte Lee Kuan gut genug, um zu wissen, dass er jetzt nur mit Vorsicht zu genießen war.
Ein breitschultriger Chinese mit blondgefärbten Haaren betrat den Raum.
Terrys Stirn umwölkte sich.
Sie mochte nicht, wie der Blonde sie anstarrte.
Der Bodyguard trat an den Whirlpool heran. Sein Gesicht wirkte wie eine steinerne Maske.
"Was ist los?", knurrte Lee Kuan.
"Eine Nachricht von 'The Virus'..."
"Verdammt...", murmelte Lee Kuan. Seine Gesichtsfarbe verlor sich. Er stieg aus dem Pool, ließ sich von