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      Es war bereits später Abend, als im Büro von Mr. McKee eine Art Krisensitzung stattfand. Die Sitzplätze reichten nicht aus, um allen anwesenden G-men einen Platz zu bieten. Milo und ich gehörten zu denen, die stehen mussten.

      Agent Greg Botelli aus dem Innendienst trug vor, was an Informationen über die AUSERWÄHLTEN DER APOKALYPSE verfügbar war.

      "Es handelt sich um eine Sekte, die zunächst durch verschiedene Wohltätigkeitseinrichtungen und Angebote zur Lebenshilfe auffiel. Menschen mit seelischen Problemen oder in persönlichen Konfliktsituationen wurden besonders angesprochen. Die Gruppe angeführt von einem fast schon legendären Mann, Josiah Morgan, der sich selbst als Prophet bezeichnet. Er hat absolute Autorität innerhalb der Sekte. Die AUSERWÄHLTEN glauben an das baldige Ende der Welt. Nach einem furchtbaren Fegefeuer würde die Herrschaft Gottes anbrechen."

      "Die AUSERWÄHLTEN sind nicht die einzige fundamentalistische Sekte mit solchen Vorstellungen", gab Mr. McKee zu bedenken.

      "Das ist sicher richtig", nickte Botelli. "Aber die AUSERWÄHLTEN glauben, dass sie dazu ausersehen seien, zur Vernichtung der Sünder beizutragen. Josiah Morgan soll sich früher als die Sense Gottes bezeichnet haben. Zumindest in der Zeit, als er noch öffentlich als Prediger auftrat. Seit einigen Jahren hat ihn niemand mehr gesehen, der nicht zum engeren Kreis der AUSERWÄHLTEN gehört. Es gibt sogar Gerüchte, dass Morgan gar nicht mehr lebt und irgendein Nachfolger die AUSERWÄHLTREN in seinem Namen führt. Vielleicht zeigt sich der selbsternannte Prophet aber nur deshalb nicht mehr, um den Nimbus des Geheimnisvollen um ihn herum etwas zu erhöhen."

      "Wie viele Mitglieder gibt es?", fragte ich.

      "Da gibt es nur Schätzungen. Aber es scheint so zu sein, dass es einen sogenannten inneren Kreis gibt, der relativ klein sein muss."

      "Was bedeutet die Tätowierung von drei Kreuzen zwischen die Schulterblätter?"

      "Vielleicht ein Zeichen der Zugehörigkeit zu diesem engeren Kreis. Aber das ist ungesichert."

      Mr. McKee sagte: "Bei allem, was wir tun, müssen wir bedenken, dass es sich bei den AUSERWÄHLTEN um eine legale Religionsgemeinschaft handelt. Bislang jedenfalls. Eine Gemeinschaft, deren Ansichten extrem sein mögen - aber in diesem Land hat jeder die Freiheit, zu glauben, was er will."

      "Aber der Zusammenhang, in dem die AUSERWÄHLTEN mit dem Überfall auf MADISON GEN-TECH stehen, ist doch unstrittig!", sagte ich.

      "Wir bewegen uns auf dünnem Eis, Jesse", erwiderte Mr. McKee. "Um so mehr, seit die Aktion in der Upper East Side ja wohl ein kompletter Flop war."

      "Der Killer, der sich Smith nannte, der Pest-Tote aus Queens und Sally Hiram hatten diese Tätowierung", gab ich zu bedenken.

      "Jesse, ich will gar nicht bestreiten, dass die Verbindung sehr wahrscheinlich ist. Ich versuche Ihnen nur klarzumachen, dass wir aufpassen müssen. Solche Organisationen haben oft ganze Armeen von Anwälten und wenn wir nicht auf der Hut sind, dann haben die uns im Handumdrehen die Hände gebunden."

      "Einstweilen scheinen diese AUSERWÄHLTE jedenfalls untergetaucht zu sein", sagte Orry.

      "Gibt es weitere Niederlassungen?", fragte Mr. McKee.

      "Keine, die uns bekannt wären", antwortete Agent Botelli.

      "Im übrigen scheint sich die Sekte im Laufe der Jahre immer mehr radikalisiert zu haben. Der Gedanke, die Sünder zu vernichten, nahm immer größeren Raum im Denken dieser Leute ein..."

      "Unter diesem Gemeindezentrum befand sich ein vollständig eingerichteter Bunker", sagte ich. "Nicht einfach nur ein Atomschutzbunker, sondern ein ABC-Schutzraum. Etwa dreißig Menschen hätten dort einen Atomkrieg, eine Naturkatastrophe oder eine schreckliche Seuche ohne weiteres überleben können. Die Luft wird gefiltert und es gibt ein perfektes Schleusensystem."

      "Worauf wollen Sie hinaus, Jesse?", fragte Mr. McKee stirnrunzelnd. "Dass die AUSERWÄHLTEN dort das Inferno abwarten wollten?"

      "Warum nicht?"

      "Der Bunker ist vermutlich noch aus den Fünfzigern."

      "Nein, ist er nicht", mischte Orry sich ein. "Wir haben das überprüft. Die Anlage ist auf dem neuesten Stand und wurde erst eingebaut, nachdem der jetzige Besitzer das Gebäude erwarb."

      "Wer ist das?", fragte Mr. McKee.

      Orry schaute auf einen Zettel. "Eine Immobilienfirma mit Sitz auf den Niederländischen Antillen. Vermutlich eine Tarnfirma der Sekte."

      "Wir sollten nach einem ABC-Schutzraum suchen", schlug ich vor. "Einen, der entweder in den letzten Jahren gebaut oder zumindest renoviert und auf den neuesten Stand gebracht wurde. Dort finden wir vielleicht Sally Hiram... und wenn wir schnell sind, unter Umständen sogar den fehlenden CX-Behälter."

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      Die Schreie waren furchtbar. Die Gesichter wirkten verzerrt.

      Geschwüre entstellten sie auf furchtbare Weise.

      Pestbeulen, durchzuckte es Sally.

      Glasige Augen starrten sie an.

      Sally schrie.

      Sie schnellte von ihrer Pritsche hoch, riss die Augen auf.

      Der Schweiß stand ihr auf der Stirn. Ihr Mund fühlte sich trocken an. Sie versuchte zu schlucken.

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