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Planetenmonster : 9 Science Fiction Abenteuer Sammelband. Alfred Bekker
Читать онлайн.Название Planetenmonster : 9 Science Fiction Abenteuer Sammelband
Год выпуска 0
isbn 9783956179761
Автор произведения Alfred Bekker
Жанр Научная фантастика
Издательство Автор
Claudile war viel zu ungeduldig, um dies zu Fuß zu erledigen. Schneller ging es, indem sie die Raumzeit manipulierte und im gleichen Moment in der Zentrale erschien.
Das hatte sie inzwischen leidlich üben können, und es war dennoch kein Teleportieren, wie Fina es getan hätte, obwohl es im Grunde genommen auf dasselbe hinaus kam: Sie erschien genau am Rande des Kreises, in dem die sieben Crewmitglieder unter der Führung von Sovie die Séance durchgeführt hatten.
Alle sahen Claudile an. Aber nur Sovie sprach:
„Da gibt es jetzt leider ein Problem.“
„Ein Problem?“, echote Claudile bang.
„Ja, tut mir leid, aber du selber bist dieses Problem. Wir haben nämlich die strikte Anweisung, Kontakt aufzunehmen mit einer anderen Mutanten-Crew. Sie nennen sich Psychonauten.“
„Und was soll das sein?“
„Keine Ahnung, aber das werden die uns wohl selber erklären können. Es ist halt nur, wenn wir jetzt dorthin fliegen, nach der entsprechenden Kontaktsuche vorab, was machen wir dann mit dir?“
Claudile musste nicht lange überlegen:
„Ich werde euch natürlich begleiten. Ihr wisst selbst, dass ich noch längst nicht so weit bin, ohne eure Hilfe auszukommen. Die Manipulation der Raumzeit ist nicht gerade eine Kleinigkeit. Zumal das Erzeugen von Zeitschleifen gewissermaßen meine Spezialität zu sein scheint. Möglichst so, dass ich es selber nicht unbedingt merke, geschweige denn, dass ich mich von selbst wieder daraus zu befreien vermag und mit mir alle, die gleichermaßen davon betroffen sind.“
„Aber es erschien dem Zeitreisenden wichtig, dass niemand etwas von dir erfährt“, gab Sovie zu bedenken.
„Das schon, aber diese andere Crew, die sind ja nicht irgendwer, nicht wahr? Sie sind anscheinend so wie ihr, wenn ich richtig vermute. Vielleicht ist es also gar nicht so verkehrt, wenn die von mir erfahren?“
„Es wäre mit einem Risiko verbunden!“, blieb Sovie bei ihren Bedenken.
„Für mich, nicht für euch. Ihr kennt sie noch nicht, wisst nicht, inwiefern ihr denen vertrauen könnt. Aber wenn der Gewählte Hochadmiral euch zu denen schickt, weil er sich davon einen Schutz für euch erhofft, sieht das ja nicht gerade so aus, als müsste man mit dem Schlimmsten rechnen.“
„Wie kommst du darauf, dass die uns Schutz gewähren sollen?“
„Was denn sonst?“
Sovie schüttelte den Kopf.
„Ich sehe schon, Claudile, ich bin mal wieder dabei, deine Intelligenz zu unterschätzen. Tut mir leid. Es ist nicht böse gemeint, und natürlich hast du vollkommen recht mit deiner Annahme, die sollten uns Schutz gewähren. Der Gewählte Hochadmiral ist anscheinend sogar der Meinung, dass wir vielleicht gemeinsam mit denen eine Lösung finden könnten.
Und noch einmal bitte ich um Entschuldigung: Es ist einfach die ja nicht völlig unberechtigte Sorge um dich, die mich so handeln lässt. Irgendwie fühlen wir alle uns für dich mitverantwortlich.“
„Das ist wahrlich nett von euch“, meinte Claudile leicht gerührt, „aber letztlich muss ich für mich selbst Sorge tragen, und ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen. Zumal ich keine Alternative sehe. Was sollen wir denn sonst tun? Soll ich vorher von Bord gehen oder was? Wollt ihr es riskieren, mich mir selbst zu überlassen? Und wohin soll ich inzwischen verschwinden, bis sich die Lage wieder geklärt hat?
Und nicht zuletzt: Besteht vielleicht nicht auch die gegenwärtig noch zugegebenermaßen eher vage erscheinende Möglichkeit, dass ich euch eine Hilfe sein könnte mit meiner Fähigkeit? Das obwohl ich sie leider bei weitem noch nicht so recht im Griff habe?“
Sie sahen sich ratlos an. Bis Tuhni das Wort ergriff:
„Ich sehe das eigentlich ähnlich wie Claudile. Sie ist eine erwachsene Person mit Selbstverantwortlichkeit, kein kleines Kind, das man beaufsichtigen muss. Und wenn sie ihre Kräfte im Zaum hält, solange sie nicht benötigt werden, kann wohl auch nichts passieren. Und was riskieren wir außerdem wirklich? Wenn diese andere Crew Claudile verrät, dann wird doch nur der Gewählte Hochadmiral von ihr erfahren. Müssen wir ihm nicht auch vertrauen? Haben wir denn überhaupt eine andere Wahl?“
Sovie nickte nachdenklich vor sich hin.
„Also gut!“ Sie warf sich regelrecht in die Brust. „Was meint ihr anderen denn dazu?“
Niemand hatte jetzt noch etwas dagegen. Alle blieben zwar im Grunde genommen skeptisch, aber Claudile hatte letztlich recht, genauso wie Tuhni:
Wer keine andere Wahl hat, muss auch dann sich dafür entscheiden, wenn es ihn nicht so ganz überzeugen kann.
Diesmal blieb Claudile anwesend, wenngleich sie nicht teilnahm, als die Crew erneut sich zusammenschloss zu einer Séance. Und innerhalb der Gemeinschaft riefen sie mit vereintem Geist nach jener anderen Crew, die der Telepath des Gewählten Hochadmirals „die Psychonauten-Crew mit dem namenlosen Schiff“ genannt hatte.
4
„Wer seid ihr denn?“, reagierten die Psychonauten als Gemeinschaft unter ihrem Koordinator und Kommandanten Xirr Prromman überrascht.
Die Antwort war eine lapidare Gegenfrage:
„Wurden wir denn nicht angekündigt vom Telepathen des Gewählten Hochadmirals?“
„Oh, wir verstehen. Ihr sollt zu uns kommen und wisst möglicherweise noch nicht einmal, wo ihr uns finden könnt?“
„Unter anderem!“
„Gut. Könnt ihr euch während der Séance mit euren Bordsystemen verbinden?“
„Können wir, aber wieso sollten wir?“
„Weil wir dasselbe hier mit unserem namenlosen Schiff machen. Dann können wir auf dem schnellsten Weg die Koordinaten austauschen. Ihr kommt her, und wir besprechen alles Weitere dann persönlich.“
„Nicht so schnell, denn bevor wir das tun, hätten wir noch – äh - eine Info für euch. Und noch bevor wir diese übermitteln können, müssen wir euch erst eindringlich darum bitten, sie unter allen Umständen für euch zu behalten.“
„Was denn, auch der Gewählte Hochadmiral soll nichts davon erfahren? Oder haben wir da etwas missverstanden?“
„Keineswegs. Ich nehme an, ihr vertraut dem Hochadmiral voll und ganz. Wir prinzipiell ebenfalls, aber nur, weil uns nichts anderes übrigbleibt. Wir vertrauen nämlich grundsätzlich niemandem außer uns selbst. Was wohl mit unserer persönlichen Vergangenheit zusammenhängt. Hat man euch in Kenntnis gesetzt darüber, wer wir wirklich sind?“
„Nicht so wirklich“, gaben die Psychonauten zu. „Und danke für eure Offenheit. Aber wieso warten wir mit dem ganzen Informationsaustausch nicht einfach bis zu unserer persönlichen Begegnung?“
„Es ist meinetwegen!“, mischte sich plötzlich und völlig überraschend ein fremder Gedanke ein. „Ich bin Claudile Fermonje, und der Zeitreisende selbst hat mich der Obhut der DARWIN-Crew überantwortet.“
„Wie