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John F. Beck

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      Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (http://write.streetlib.com) erstellt.

      Shannon und der Sklavenboss: Shannon 22

       Western von John F. Beck

      Der Umfang dieses Buchs entspricht 135 Taschenbuchseiten.

       Ganze Dörfer sind entvölkert, und als Shannon einen alten Freund besuchen will, ist der spurlos verschwunden. Auch der Bruder von Jake Rockford ist weg, aber es gibt einen Anhaltspunkt. Die Entführten befinden sich in einem Sklavencamp, das uneinnehmbar scheint. Shannon will seine Freunde und auch Clint Rockford befreien, doch er wird entdeckt und gefangen genommen.

      Copyright

      Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

       Alfred Bekker

      © Roman by Author

      Cover: Edward Martin

      © dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

      Alle Rechte vorbehalten.

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      1

      Dreißig Meilen westlich vom Quellgebiet des Nueces River stieß Shannon auf die Fährte eines Mannes, der sich mit letzter Kraft durch die glühende Einsamkeit schleppte. Eine Stunde später entdeckte er die tief kreisenden Geier. Entschlossen zog er die Winchester 66 aus dem staubbedeckten Scabbard und jagte los. Krächzend flatterten die Vögel vor ihm auf. Shannons schmales, sonnengebräuntes Gesicht erstarrte, als er sein Pferd am Rand einer schüsselförmigen Senke zügelte. Er blickte auf die reglose Gestalt eines Mexikaners hinab, dessen Kleidung nur mehr aus Lumpen bestand. Peitschenhiebe hatten sein Hemd zerfetzt. Blutige Striemen liefen über seinen Rücken. Er lag wie tot auf dem Gesicht, eine Hand unter dem verkrümmten, mageren Körper, einen Arm weit abgespreizt. Aber Shannon sah, dass er noch atmete. Rasch schob er das Gewehr in das Sattelfutteral zurück und ritt hinab.

      Gleich darauf beugte er sich mit der lederüberzogenen Wasserflasche in der Hand über den Verletzten.

      Da warf sich der Mexikaner verzweifelt herum. Ein Messer blitzte in seiner braunen Faust. Shannon war schneller. Seine Linke schloss sich hart um das Handgelenk des Mannes. Die flackernden Augen in dem hohlwangigen Gesicht weiteten sich. Das Messer rutschte aus den kraftlosen Fingern. Ein heiseres Flüstern kam über die aufgesprungenen Lippen.

      »Shannon – du? Ich dachte, es ist einer von den Kerlen, die hinter mir her sind …«

      »Hernandez!«, keuchte Shannon betroffen. Die hitzegesättigte Stille, die ihn seit Tagen umgab, schien sich plötzlich noch zu verdichten. Wie lange war es her, seit er Hernandez zum letzten Mal begegnet war? Konnte ein Mann in dieser Zeit so sehr gealtert sein?

      »Flieh!«, stöhnte der Mexikaner. »Sie werden bald hier sein. Sie werden dich töten …«

      »Nur ruhig, Amigo! Trink erst mal!«, murmelte Shannon heiser. Seine schlanke, mit dem Revolver und den Karten geübte Hand war völlig ruhig, als er dem Verletzten die Canteen-Flasche an den Mund hielt. Er erinnerte sich wieder an die verkohlten Ruinen des kleinen Mexikanerdorfes, durch das er gestern geritten war. Er sah wieder die Reihe verwitterter Holzkreuze auf schmucklosen, vergessenen Gräbern. Voller Bangen hatte er den Namen seines alten Freundes Pablo Alvaro darauf gesucht, den er nach vielen Jahren wieder einmal in Santa Rosa hatte besuchen wollen. Keine Spur von ihm, nur heiße lähmende Stille – wie hier. Doch Shannon war entschlossen, das öde sonnenverbrannte Edwards Plateau nicht eher zu verlassen, bis er Gewissheit darüber besaß, was aus Pablo und den übrigen Bewohnern von Santa Rosa geworden war.

      Hernandez war einer von ihnen …

      Shannon sah den Schatten des Todes auf seinem Gesicht, spürte sein Blut an den Händen.

      »Flieh!«, ächzte Hernandez nochmals, ehe er zurücksank,

      Shannon hob den Kopf. Das nahende Hufgetrappel erfüllte die menschenleere Weite mit einer tödlichen Drohung. Ringsum erstreckte sich ein Land, in dem es nur dürres Büffelgras, trockene Sträucher, einzelne Felskegel und ein paar weit voneinander entfernte Mexikanerdörfer gab. Überbleibsel aus jener Zeit, in der Texas noch eine mexikanische Provinz gewesen war. Shannon spürte, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Er beugte sich tief über den Verwundeten.

      »Wo ist Pablo?«

      Hernandez‘ Augen verschleierten sich bereits. Mühsam hob er eine Hand, klammerte sich an Shannons Ärmel. Shannon musste sich noch tiefer neigen, um die leisen, stockenden Worte zu verstehen.

      »Sklavencamp … Matagorda Bay … Es ist die Hölle … Außer mir hat es … noch keiner geschafft, zu entkommen … Reite zu Rockford! Sag ihm …« Er hustete. Der Schmerz zerrte an seinen Mundwinkeln.

      »Wer ist Rockford, Hernandez?«

      »Seine Ranch liegt zwischen Santa Catalina und dem Comanche Creek. Er ist der Boss hier … Sag ihm, sein Bruder lebt! Sag ihm, sie haben Clint ebenfalls in das Höllencamp in den Sümpfen an der Matagorda Bay gebracht …«

      »Wer, Hernandez? Wer?«

      Ein letztes Aufbäumen.

      »Sklavenjäger!«

      Dann glitt Hernandez‘ Kopf zur Seite. Shannon fühlte keinen Puls mehr.

      Rockford … Sklavenjäger … Matagorda Bay … Die Worte wirbelten in Shannons Kopf. Zwischen den Sümpfen an der texanischen Golfküste und dieser ausgetrockneten gottverlassenen Gegend tief im Herzen des Lonestar Staates lagen mehr als dreihundert Meilen. Hatte Hernandez tatsächlich diesen endlosen, zermürbenden Weg auf der Flucht vor erbarmungslosen Feinden zurückgelegt, um einem Mann namens Rockford eine Nachricht von seinem Bruder zu bringen, um dort zu sterben, wo er gelebt hatte?

      Shannon erinnerte sich daran, wie sie zusammen in Pablos Hütte gesessen waren. wie sie gelacht, gesungen, getrunken, gefeiert hatten. Er glaubte wieder Hernandez‘ Hand auf der Schulter zu spüren, dieselbe Hand, die nun leblos im heißen Staub lag. Seine Kehle war wie zugeschnürt, als er aufstand, zu seinem Braunen ging und den Klappspaten vom Sattel schnallte.

      Ein Grab für Hernandez! Das war das mindeste, was er ihm schuldete. Er blickte nicht auf, als das Hufgetrappel den Senkenrand erreichte. Pferde schnaubten, Sattelleder knarrte.

      Knirschend fuhr der Spaten in die Erde, auf die seit Wochen kein Tropfen Regen mehr gefallen war. Ein hartes Lachen hallte durch die Senke. Gewehrschlösser knackten.

      »He, Hombre!«, schrie eine blecherne Stimme. »Willst du nicht lieber den Geiern diesen lausigen Job überlassen?« Wieder folgte ein

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