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zur inneren Heilung beitragen. Also hören wir doch etwas genauer hin, wenn geflüstert oder gar geschrien wird.

      In schönen Momenten nannten mein Papa, mein Onkel Heinz und ein paar andere Menschen, die meinem Herzen nahestanden, mich liebevoll „Miggi“. Dieser Name wurde nie geschrien. Ich verbinde ihn daher mit Geborgenheit, Frieden, ja sogar mit einem Stück Himmel.

      Gemeinsam mit ein paar Freunden will ich einige geflüsterte Worte, die wir selbst gehört oder gesprochen haben, mit euch und der Welt teilen. Denn diese Worte kamen tief aus den Herzen derer, denen wir in Krisen, in Gefängnissen oder gar am Sterbebett begegneten, oder es waren Worte, die wir anderen zuflüsterten. Mögen diese Worte mit ihrer Sehnsucht und Liebe viele Herzen berühren. Oft waren es Sätze, wie: „Ich kann nicht mehr!“, „Mir ist so schwer …“, „Ich gehe nach Hause“, „Es tut mir leid!“, oder einfach nur ein schlichtes „Danke!“, „Verzeih mir!“ oder „Ich liebe dich!“ …

      Schön, dass du bereit bist, dieses Flüstern zu hören. Lass dich nicht ablenken. Möge dein Herz mit mehr Liebe gefüllt werden. Und flüstere der Welt um dich herum diese Liebe reichlich zu.

      Herzlichst

      „Miggi“

      Kapitel 1: Gottes Flüstern

      Was ich euch im Dunkeln sage, das gebt am helllichten Tag weiter! Was ich euch ins Ohr flüstere, das ruft von den Dächern (Mt 10,27 HFA).

      Vielleicht fragen sich einige: „Wen meint der denn, wenn er von Gott spricht? Da gibt es ja so viele ...“ Mein Onkel Heinz sagte mir bis wenige Tage vor seinem Tod mit 82 Jahren, es sei letztendlich egal, an was man glaube, und dass alle irgendwie halt doch nur einen Gott hätten oder auf irgendeine Weise an dasselbe glauben. Doch im Angesicht des bevorstehenden Todes, der Lebenssinnfrage, der Suche nach Erlösung und der Sehnsucht nach Versöhnung, in Kombination mit dem Wunsch, nach Hause zu gehen, erkannte er für sich, dass es nur einen Gott gibt.

      Dabei muss ich an „Highlander“ denken, einen meiner Lieblingsfilme. In dem gab es einen prägnanten Satz: „Es kann nur einen geben!“ Ist diese Behauptung zu gewagt oder gar arrogant? Nun, alles, was mit persönlichen Beziehungen zu tun hat, ist stets exklusiv. In einem alten Schlager heißt es: „Aber dich gibt’s nur einmal für mich!“ Wie konnten die jeweiligen männlichen Interpreten so etwas behaupten? Wo es doch unzählige andere Frauen gab bzw. gibt? Weiter heißt es in diesem Lied: „Schon der Gedanke, dass ich dich einmal verlieren könnt … der macht mich traurig … “

      Ist diese Einzigartigkeit anmaßend oder arrogant? Ist eine solche Denkweise zu eng oder intolerant? Nein, ich denke, sie ist in der Liebe völlig normal. Es geht ja um ein Gegenüber, um eine persönliche und konkrete Beziehung. „Gott ist Liebe“ steht auf dem Grabstein meines Papas.

      Ein Kernpunkt der wirklichen Liebe ist der freie Wille; sie nimmt es in Kauf, abgelehnt zu werden. Das ist ja das Wunderbare an der Liebe, dass sie keinen Druck macht und bedingungslos ist.

      Es geht also um eine Person. Wäre ich ein Poet, könnte ich wohl viel besser erklären, was gerade mein Herz erfüllt. Ich werde es versuchen.

      Liebe hat den Wunsch nach Nähe, nach inniger Beziehung. Deshalb ist die Sexualität die höchste und intimste Form von Nähe, die wir Menschen miteinander erLEBEN können. Der Gott, den ich meine, sehnt sich sogar nach einer noch tieferen Form von Nähe: Er möchte in deinem und meinem Herzen wohnen. Näher geht es nicht!

      Wie heißt es in diesen schlichten Worten, die wir als Kinder öfters beteten:

      Ich bin klein, mein Herz mach rein,

      soll niemand drin wohnen als Jesus allein!

      Liebe, ein Gegenüber und Nähe – nach all diesem sehnt sich jedes Menschenherz, da bin ich mir sicher. Was oder wer kann uns Trost und Halt spenden? Sicher nur jemand, der uns nahe ist. Somit würde z. B. der Atheismus nichts zur Erfüllung dieser Sehnsucht beitragen.

      Vor Kurzem las ich einen Artikel der Österreicherin Lisa Eckhart:

      Ich habe mir vom Atheismus sehr viel erhofft: Lebensfreude, Humor, Orgien. Letztlich aber ist man dann in dieser oft zitierten metaphysischen Obdachlosigkeit gelandet. Und jetzt ist die säkularisierte Welt fast noch lust- und lebensfeindlicher als die, gegen die man angehen wollte. Weswegen ich ganz bei Nietzsche bin, der sinngemäß sagt: „Gott ist tot. Wir haben ihn getötet, aber war diese Tat nicht etwas zu groß für uns?“

      Sie nennt den Atheismus eine metaphysische Obdachlosigkeit. Vielleicht tragen wir deshalb so stark diese Sehnsucht nach Heimat und Ewigkeit in uns, um von dieser Obdachlosigkeit erlöst zu werden. Wer anders könnte das tun, als der Erlöser selbst?

      Selbst der so leidgeprüfte Hiob bekannte:

      Ich weiß, dass mein Erlöser lebt (Hiob 19,25 LUT).

      Unzählige Menschen begegneten mir, die mir in ihren Lebenskrisen einen Einblick in ihre Herzen gewährten. Oft fragte ich sie nach dem, worauf sie ihre Hoffnung setzen. Viele ließen dabei sehr tief blicken: auf das Universum, auf die universelle Energie, Horoskope usw. Alle diese Dinge haben eines gemeinsam: kein Du als Gegenüber; keinen Ansprechpartner; Beziehung nicht möglich. Wie sagte doch einst ein Traumtherapeut aus den Staaten: „Ich bin mir sicher, dass jeder Mensch mit einer Frage geboren wird, und diese Frage lautet – Wo bist du?“

      Gottes Name ist nicht nur die Antwort darauf, sondern sogar die Stillung aller menschlichen Sehnsucht: „JAHWE – ICH BIN für dich da.“ Ich habe diesen Namen und seine Bedeutung schon in vielen Büchern und Vorträgen thematisiert. Er begeistert mich immer wieder und berührt zugleich mein Herz.

      Und was ist nun mit den unzähligen Göttern, welche die Menschen anbeten? Für mich selbst kann ich sagen, dass alle meine Anstrengungen nie und nimmer ausreichen würden, den Himmel zu erreichen – Gott gerecht zu werden und ihm nahe zu sein. Für mich müsste es also einen Gott geben, der alle meine Abgründe kennt und mir trotzdem aus Liebe entgegenkommt – ja, entgegenrennt. Es müsste einer sein, der mir bedingungslose Liebe, Vergebung und Versöhnung einfach nur schenken möchte. Und wenn es so etwas wie Konsequenzen für Schuld und Fehler gibt, dann müsste es auch noch ein Gott sein, der diese Strafe gleich selbst auf sich nimmt, der alles für mich trägt und alles erduldet, mich aus meinem Gefängnis befreit, nicht nachtragend ist und die Ewigkeit mit mir verbringen möchte – ein anderer Gott würde an mir scheitern, oder ich an ihm. Ja, tatsächlich: Einen solchen Gott gibt es!

      Ich bin ein verletzter Mensch, der oft andere verletzt hat. Oft neige ich zu Selbstmitleid und zum Jammern. Zweifel und Unsicherheiten sind leider meine treuen Wegfährten. Meine Minderwertigkeitsgefühle werden zwar weniger, sind aber immer noch da. Und so manche Angst klebt an mir wie eine Klette. Manchmal sehe ich mich als ein Bündel von all diesen Unzulänglichkeiten, das sich nur nach Liebe sehnt.

      Diese Liebe habe ich persönlich in Gott gefunden, meinem himmlischen Papa, der einen Sohn hat (meinen Bruder) und dessen Geist mir zum Trost und zur Inspiration geworden ist. Ich kenne sonst keinen Gott, der Mensch werden wollte und sich zu seinen Geschöpfen herabbegab …

      Was für ein Gott, der Mensch wurde und doch Gott war! Der Knechtsgestalt annahm und in einem Stall in kalter, dunkler Nacht zur Welt kam – der so zart wie ein Hauch von Liebe in diese Welt geboren wurde, nicht aufdringlich, nicht fordernd, nicht manipulierend. Im verzaubernden Lächeln und in der Anmut eines Babys wird Gott Mensch. Er machte sich auf, um sich mit uns zu versöhnen, um uns auf Augenhöhe zu begegnen und uns zu beschenken. Er hinterließ eine Spur unendlicher Liebe und brachte den Himmel direkt in unsere Herzen. Hoffnungslose bekommen Hoffnung. Trauernde Trost, Blinde das Augenlicht, Taube hören wieder, Gefangene werden frei, Lahme können gehen, Aussätzige werden rein und Tote stehen zum Leben auf … Er selbst war gehorsam bis in den Tod. Nie hat Gott deutlicher zu uns gesprochen als durch seinen Sohn.

      Jesus ist Gottes Flüstern für diese Welt, für dich und für mich.

      Doch der Lärm dieser Welt sorgt für reichlich Ablenkung. Deshalb suche ich gerne die Stille, die Einsamkeit. Vielleicht auch deshalb, weil es eines

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