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das molare Volumen durch Vm(g) = RT/p ersetzen und erhalten dμ(g) = RT (dp/p). Gleichsetzen der Änderungen der chemischen Potenziale beider Phasen liefert

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      wenn die Integrationsgrenzen benannt sind, können wir diesen Ausdruck leicht integrieren.

      Wenn auf die Flüssigkeit kein zusätzlicher Druck wirkt, entspricht ihr Druck P dem Dampfdruck p* unter Normalbedingungen; d. h. für P = p* gilt auch p = p*. Bei Anlegen eines zusätzlichen Drucks ΔP an die flüssige Phase wird deren Druck zu P = p + ΔP; p ist der gesuchte Dampfdruck. Vorausgesetzt, der Dampfdruck hängt nur wenig vom äußeren Druck ab (was wir später nachweisen werden), kann man in dieser Gleichung p in guter Näherung durch p* ersetzen; die obere Integrationsgrenze ist damit p* + ΔP. Wir haben also folgende Integration vorzunehmen:

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      Wir teilen beide Seiten durch RT und nehmen an, dass das molare Volumen der Flüssigkeit im kleinen betrachteten Druckbereich konstant ist:

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      Die Integration ist nun nicht schwierig und führt zu

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      Ein praktisches Beispiel

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      (mit 1 J = 1 Pa m3). Es ergibt sich p = 1.0073p*, also eine Zunahme um 0.73 Prozent.

      Übung 4-2

      Wiederholen Sie diese Rechnung für Benzol bei 25 °C, wenn der Druck um 100 bar erhöht wird. Gegeben ist die Dichte von Benzol, ρ = 0.879 g cm–3. [43 %]

      ■ Das Wichtigste in Kürze: (a) Die Clapeyron-Gleichung gibt einen Ausdruck für die Steigung einer Phasengrenzlinien an. (b) Die Clapeyron-Gleichung gibt einen Ausdruck für die Steigung einer fest/flüssig-Phasengrenzlinie als Funktion der Schmelzenthalpie. (c) Die Clausius–Clapeyron-Gleichung ist eine Näherung, die die Steigung der Phasengrenzlinie flüssig/gasförmig als Funktion der Verdampfungsenthalpie ausdrückt. (d) Ähnlich hängt die Steigung der Phasengrenzlinie fest/gasförmig von der Sublimationsenthalpie ab.

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      Die genaue Lage der Phasengrenzlinien – der Wertepaare von Druck und Temperatur, bei denen zwei Phasen koexistieren – finden wir, indem wir die Tatsache ausnutzen, dass zwei Phasen, die sich miteinander im Gleichgewicht befinden, gleiche chemische Potenziale besitzen. Für zwei Phasen α und β bedeutet das

      (4-5)image

      Die Lösung dieser Beziehung ist die Gleichung der Phasengrenzlinie in Form einer Funktion p = p(T).

      Die Steigungen der Phasengrenzlinien

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      Hier sind Sm(α) und Sm(β) die molaren Entropien und Vm(α) und Vm(β)die molaren Volumina der jeweiligen Phase. Durch Zusammenfassen und Umformen dieser Gleichung erhalten wir

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      und daraus unmittelbar die Clapeyron-Gleichung

      (4-6)image

      Die Phasengrenzlinie fest/flüssig

      Der Schmelzvorgang findet bei einer Temperatur T statt und verläuft unter Änderung der molaren Enthalpie des Systems um ΔSm H. Daraus ergibt sich die molare Schmelzentropie zu ΔSmH/T (siehe Abschnitt 3.1.3); die Clapeyron-Gleichung für diesen Vorgang lautet

      (4-7)image

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      Eine

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