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so wie Wilfordshire ist, fühlt es sich auf jeden Fall so an.“

      Gina räusperte sich. „Könnte ich einen Cappuccino und ein Thunfisch-Sandwich bekommen?“

      Die Frau schien sich auf einmal wieder daran zu erinnern, dass Gina auch da war. „Oh. Entschuldigen Sie. Wo sind nur meine Manieren?“ Sie streckte auch Gina die Hand entgegen. „Ich bin Brooke.“

      Gina machte keinen Augenkontakt. Sie schüttelte Brookes Hand lasch. Lacey konnte einen Anflug von Eifersucht erkennen und lächelte innerlich.

      „Gina ist meine Komplizin“, sagte Lacey zu Brooke. „Sie arbeitet mit mir im Laden, hilft mir Objekte zu finden, nimmt meinen Hund zum Spielen mit, gibt mir ihr gesamtes Wissen über die Gärtnerei weiter und hilft mir dabei, nicht verrückt zu werden, seitdem ich in Wilfordshire bin.“

      Ginas eifersüchtige Schnute war nun einem hämischen Grinsen gewichen.

      Brooke lächelte. „Ich hoffe, ich finde auch meine eigene Gina“, scherzte sie. „Es war mir eine Freude, Sie beide kennenzulernen.“

      Sie zog den Bleistift wieder hinter ihrem Ohr hervor, sodass ihre glatten Haare wieder an ihren Platz fallen konnten. „Also das war ein Cappuccino und ein Thunfisch-Sandwich…“, sagte sie, während sie auf ihren Block kritzelte. „Und für Sie?“ Sie sah Lacey mit einem erwartungsvollen Blick an.

      „Einen Espresso mit Milch“, sagte Lacey, als sie auf das Menü blickte. Sie überflog alle Punkte auf der Speisekarte. Es gab eine große Auswahl an lecker klingenden Speisen, aber in Wirklichkeit bestand das Menü nur aus Sandwiches mit eleganten Bezeichnungen. Das Thunfisch-Sandwich, das Gina bestellt hatte, war hier eigentlich ein Toast mit echtem Bonito und mit Eichenholz geräuchertem Cheddarkäse. „Ähm… Das Baguette mit Avocado-Creme.“

      Brooke notierte sich die Bestellung.

      „Wie sieht es bei unseren flauschigen Freunden aus?“, fügte sie hinzu und deutete mit dem Bleistift zwischen Gina und Laceys Schultern, wo Boudicca und Chester in einer Achterschleife auf- und abmarschierten, um sich gegenseitig zu beschnuppern. „Wasserschüsseln und ein paar Hundeleckerlis?“

      „Das wäre großartig“, sagte Lacey, beeindruckt über Gastfreundlichkeit der Frau.

      Sie wäre eine großartige Hotelbesitzerin, dachte Lacey. Vielleicht hatte sie in Australien in der Tourismusbranche gearbeitet? Oder vielleicht war sie einfach nur ein netter Mensch. Auf jeden Fall hatte sie einen guten ersten Eindruck bei Lacey hinterlassen. Vielleicht würden die Bewohner von Wilfordshire ja ihren Willen durchsetzen und die beiden würde tatsächlich enge Freunde werden. Lacey konnte weitere Verbündete gebrauchen!

      Sie und Gina wählten einen Tisch aus. Unter den Vintage-Gartenmöbeln gab es auch Sitzgelegenheit an einem Tisch, der aus einer alten Tür gefertigt wurde, Stühle aus Baumstümpfen oder eine der Sitznischen, die aus den Hälften zersägter Ruderboote bestanden und mit Kissen gefüllt waren. Sie entschieden sich für eine sichere Option – einen hölzernen Picknicktisch.

      „Sie wirkt sehr sympathisch“, sagte Lacey, als sie auf ihren Sessel glitt.

      Gina zuckte mit den Schultern und ließ sich auf der Bank gegenüber von ihr nieder. „Naja. Sie wirkt in Ordnung.

      Sie war wieder in ihrem Eifersuchtsmodus.

      „Du weißt, dass du meine engste Freundin bist“, sagte Lacey zu Gina.

      „Jetzt noch. Aber was, wenn Brooke und du euch über all die Dinge unterhalten könnt, die man als Expat erlebt?“

      „Ich kann mehr als einen Freund haben.“

      „Das weiß ich. Aber mit wem wirst du mehr Zeit verbringen wollen? Mit jemandem in deinem Alter, der selbst einen trendigen Laden besitzt oder mit jemandem, der alt genug ist, um deine Mutter zu sein, und Schafe verkauft?“

      Lacey konnte nicht anders, als zu lachen, obwohl darin keine Häme steckte. Sie streckte ihren Arm über den Tisch und drückte Ginas Hand.

      „Ich habe es ernst gemeint, als ich gesagt habe, dass ich ohne dich verrückt werden würde. Ehrlich, mit allem, was mit Iris passiert ist und der Polizei oder Taryns Versuchen, mich aus Wilfordshire zu vertreiben, hätte ich ohne dich den Verstand verloren. Du bist eine tolle Freundin, Gina, und das ist für mich nicht selbstverständlich. Ich werde dich nicht vergessen, weil eine Kaktus-schwingende Ex-Wrestlerin in die Stadt gezogen ist. Okay?“

      „Eine Kaktus-schwingende Ex-Wrestlerin?“, sagte Brooke, die gerade von der Seite mit einem Tablett mit Kaffee und Sandwiches erschienen war. „Sie reden doch nicht etwa von mir oder?“

      Laceys Wangen wurden sofort rot. Es war nicht ihre Art, über andere Leute hinter ihrem Rücken zu lästern. Sie hatte nur versucht, Gina aufzumuntern.

      „Ha! Lacey, Ihr Gesicht!“, prustete Brook und klopfte ihr auf den Rücken. „Kein Problem. Es macht mir nichts aus. Ich bin stolz auf meine Vergangenheit.“

      „Das bedeutet also…“

      „Jup“, sagte Brooke mit breitem Grinsen. „Es ist wahr. Die Geschichte ist allerdings wirklich nicht so spannend, wie sie einige dargestellt haben. Ich war in der Schule Ringer, dann auf der Uni und danach habe ich es ein Jahr lang auch professionell gemacht. Ich glaube, die Leute aus einer kleinen englischen Stadt stellen sich das Ganze etwas exotischer vor.“

      Lacey fühlte sich richtig albern. Natürlich würde alles völlig übertrieben dargestellt und verzerrt werden, wenn eine Geschichte in einer Kleinstadt von einer Person zur nächsten wanderte. Brooks Vergangenheit als Wrestlerin war genauso unspektakulär wie Laceys ehemalige Karriere als Assistent einer Innenarchitektin in New York; normal für sie, exotisch für alle anderen.

      „Aber, wenn es um das Schwingen von Kakteen geht…“, sagte Brooke. Dann zwinkerte sie Lacey zu.

      Sie nahm die Bestellung von dem Tablett herunter, holte zwei Wasserschüsseln und ein Trockenfutter für die Hunde und ließ Lacey und Gina wieder alleine.

      Trotz der übertrieben komplexen Beschreibungen auf dem Menü, war das Essen hervorragend. Die Avocado war genau richtig reif, weich genug, um ihren Biss zu verlieren, aber nicht so weich, dass sie schon matschig war. Das Brot war frisch, mit Samen bestreut und getoastet. Es konnte sogar mit dem von Tom mithalten und das war das höchste Lob, das Lacey überhaupt aussprechen konnte! Der Kaffee war jedoch der wahre Triumph. Lacey hatte in letzter Zeit immer Tee getrunken, da er ihr ständig angeboten wurde und weil es keinen Ort zu geben schien, der ihren Erwartungen gerecht werden konnte. Aber Brookes Kaffee schmeckte genauso, als wäre er direkt aus Kolumbien importiert worden! Lacey würde ihren Morgenkaffee definitiv von hier holen. Zumindest an den Tagen, an denen sie zu einer vernünftigen Zeit zu arbeiten begann und nicht schon im Laden war, während normale Menschen noch in ihren Betten schlummerten.

      Lacey hatte ihren Lunch schon halb aufgegessen, als die automatische Tür hinter ihnen aufging und kein anderer als Buck und seine alberne Frau hereinmarschiert kamen. Lacey stöhnte.

      „Hey, Mädel“, sagte Buck und schnippte mit seinen Fingern zu Brooke, während er sich auf einen Sessel plumpsen ließ. „Wir brauchen Kaffee. Und ich nehme Steak und Pommes.“ Er deutete auffordernd auf die Tischplatte, dann blickte er zu seiner Frau. „Daisy? Was willst du?“

      Die Frau stand noch an der Tür in ihren viel zu hohen Stilettos und wirkte beinahe verängstigt beim Anblick der vielen Kakteen.

      „Ich nehme einfach das, was die wenigsten Kohlehydrate hat“, murmelte sie.

      „Ein Salat für die Dame“, blaffte Buck Brooke entgegen. „Nur wenig Dressing.“

      Brooke warf Lacey und Gina einen Blick zu, dann verschwand sie, um die Bestellung der unhöflichen Gäste zuzubereiten.

      Lacey vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und musste sich für das Paar richtig fremdschämen. Sie hoffte inständig, dass die Leute aus Wilfordshire nicht glauben würden, alle Amerikaner wären so. Buck und Daisy machten ihrem gesamten Land einen schlechten Ruf.

      „Großartig“, murmelte Lacey, als Buck lautstark mit seiner Frau zu reden begann. „Die beiden haben mir

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