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G S. Friebel

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      Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (http://write.streetlib.com) erstellt.

      Ein schwieriger Fall

       Arztroman von G. S. Friebel

      Der Umfang dieses Buchs entspricht 102 Taschenbuchseiten.

       Endlich findet Bettina Losse den Mut und verlässt die Villa ihrer herrischen Mutter. In der Villa Botanica, einem Sanatorium, kann sie endlich wieder ihrem Beruf als Ärztin nachgehen, denn dort wird ihre Arbeit geschätzt. Doch die reiche Elsa Losse ist es gewohnt ihren Willen durchzusetzen. Ihre erwachsene Tochter hat ihr zu gehorchen, hat das zu tun, was sie bestimmt. Sie will dafür sorgen, dass Bettina wieder zurückkommt, koste es, was es wolle … denn mit Geld bekommt man alles - glaubt sie.

      Copyright

      Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

       Alfred Bekker

      © Roman by Author

      © dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

      Alle Rechte vorbehalten.

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      Die Hauptpersonen des Romans:

      Nina Norden - leidet unter Waschzwang und wird zum schwierigen Fall.

      Elsa Losse - Mutter von Dr. Bettina Losse erfährt in der Villa Botanica eine heilsame Lehre.

      Paul - ein liebenswerter Patient, der die Damen in der Villa mit Arbeit überhäuft.

      1

      »Du musst doch zugeben, dass dies ein besseres Leben ist, nicht wahr, liebe Bettina?«

      Die junge Frau schaute ihre Mutter stumm an.

      »Ich weiß ja, dass du ehrgeizig bist, aber du musst doch einsehen, dass es wirklich Geldverschwendung wäre, wenn ich in diesem Zustand einen Arzt holen und nicht auf dich zurückgreifen würde. Wirklich, du kannst dich über nichts beklagen.«

      Bettina Losse umkrampfte das Messer und dachte verzweifelt: Nur nicht zeigen, wie es wirklich in mir aussieht. Ich darf es mir nicht anmerken lassen.

      »Du siehst, deine Behandlung zeigt doch schon Fortschritte, und ich bin dir ja auch so dankbar. Jetzt bin ich sogar froh, dass ich dir nachgegeben habe und du studieren konntest. Ja wirklich, Bettina, du bist eine sehr gute Ärztin geworden.«

      Ein ungutes Schweigen breitete sich aus.

      »Nun sag doch mal etwas!«, forderte Elsa Losse.

      »Danke, Mutter.« Die Antwort klang mechanisch.

      »Ach, du bist wirklich ein sauertöpfisches Geschöpf. Ich weiß gar nicht, was du hast.«

      »Darf ich jetzt aufstehen?«

      Die Mutter blickte sie scharf an.

      »Ich möchte deine Gedanken wissen, Kind!«

      Bettina Losse war verwirrt.

      »Wie bitte?«

      »Meinst du, ich spürte nicht, was du denkst? Aber es hat keinen Zweck.«

      Die Lippen der jungen Ärztin zitterten.

      »Und - was denke ich?«

      »Du willst fort, nicht wahr? Gib es ruhig zu, ich spüre es ganz deutlich.« Dann begannen die Augen der alten Frau zu glitzern. »Tja, so einfach ist das aber leider nicht, mein Kind.«

      Bettina erhob sich langsam.

      »Du bist ja sehr gut unterrichtet, Mutter.«

      »Aber natürlich bin ich das. Man braucht nur Zeitungen zu lesen, dann weiß man alles. Du wirst keine Anstellung erhalten. So wie die Zeiten sind, ist das sehr schwer.«

      »Und du hast sicherlich noch ein wenig nachgeholfen, nicht wahr?«

      »Kind, Kind - so weitreichend ist mein Einfluss nun wirklich nicht. Das habe ich auch gar nicht nötig. Der Arbeitsmarkt lässt es nicht zu. So einfach ist das.«

      »Aber in dieser Stadt könntest du es schaffen, nicht wahr? Irgendjemand ist dir doch immer verpflichtet, Mutter.«

      »Sollte das sarkastisch klingen? Ich habe es einfach nicht gehört.«

      Bettina kniff die Lippen zusammen. Nein, es lohnte einfach nicht, sich mit der alten Frau zu streiten. Sie war die Stärkere. Und wieder sah sie die herrschsüchtige Mutter von der Seite an. Eines Tages werde ich dich so sehr hassen, dass ich nie mehr zurückkomme, ahnte sie. Nicht einmal zu Besuch. Oh, Mutter, warum bist du nur so? Warum musst du alles beherrschen? Warum lässt du mich nicht leben? Ich Närrin, dachte sie verzweifelt. Oh, ich ausgemachte Närrin! Ich bin auch noch auf sie hereingefallen. Ich bin freiwillig gekommen. Nach allem, was ich dort erlebt habe, kam ich freiwillig hierher.

      Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Doch die Mutter sollte es nicht sehen, und so verließ sie eilig den Salon und stieß mit der Haushälterin zusammen, die nachsehen wollte, ob man mit dem Frühstück fertig war.

      Bettina Losse ging in den weitläufigen Garten hinaus und dachte nur: Ich darf meine Nerven nicht verlieren. Das will sie vielleicht sogar erreichen. Dann hätte sie noch einen Grund mehr, mich festzuhalten mit der Begründung, ich wäre zu zart, zu empfindlich für die kranken Menschen.

      Sie setzte sich unter eine alte Rotbuche und seufzte tief auf. Nein, Hilfe konnte sie von niemandem erwarten. Seit der Vater nicht mehr lebte, konnte sie mit keiner Unterstützung mehr rechnen. Aber auch früher hatte sie es nicht ganz leicht gehabt. Die Werke gehörten ja der Mutter, und das hatte sie auch stets betont. Ja, sie war Ärztin geworden, gegen den Willen der Mutter. Damals hatte sie angenommen, die Mutter verstünde endlich, dass sie sich abnabeln musste.

      Aber ich habe es nicht begriffen, dachte sie bitter. Alles war geplant. Als ich mit dem Studium fertig war, zog sie die lange Leine wieder an und - ich kam tatsächlich! Sie sei sehr erkrankt - das Herz. So hatte der Hausarzt am Telefon gesagt. Sie hatte es als ihre Pflicht angesehen, zu kommen; sie wusste ja, wie schwierig die Mutter war. Vielleicht hatte sie auch gedacht: Dies ist der letzte Liebesdienst, den ich ihr erweisen kann.

      Sie war eine sehr gute Ärztin und brauchte einige Zeit, bis sie begriff, dass die Mutter nur schauspielerte. Sie wollte die Tochter zurückhaben, mehr nicht. Und sie war fortgegangen von Dr. Bernstein, dem hervorragenden Arzt, der alle Mühen auf sich nahm, weil er seine Patienten liebte. Fort von seiner liebenswerten Familie, den Angestellten, fort von Frau Winter und Frau Lydia. Sie machten etwas aus ihrem Leben. Anfangs hatte sie, Bettina,

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