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Skandalöse Erlösung. Amanda Mariel
Читать онлайн.Название Skandalöse Erlösung
Год выпуска 0
isbn 9788835401735
Автор произведения Amanda Mariel
Жанр Исторические любовные романы
Издательство Tektime S.r.l.s.
Keery wölbte spekulativ eine Braue. »Luvington hat seine Angelegenheiten mit der Dame geklärt und seine neue Frau hat alles vergeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie einen Groll gegen Lady Akford hegen würde. Es ist nicht so, dass Lady Akford von deren Heirat gewusst hatte, als sie in Luvingtons Stadthaus aufgetaucht war.«
Henry nahm einen weiteren Schluck. Wenn er mit seinen geklärten Angelegenheiten meinte, dass Luvington Lady Akford aus seinem Haus geworfen hatte, dann vermutete er ja. Dennoch, er konnte sich nicht vorstellen, dass Lady Luvington wünschte sich ein Dach mit Lady Akford zu teilen. Teufel, er wünschte nicht ein Dach mit der anrüchigen Dame zu teilen. »Gewiss. Gleichwohl bin ich froh, dass Lord und Lady Luvington nicht zugegen sind.«
Keery legte eine Hand auf Henrys Schulter. »Du sorgst dich zu viel. Lady Akford ist eine schöne Witwe. Genieße sie, wenn sich die Chance ergibt.« Er bewegte seine Hand zurück an seine Seite und schenkte ihm ein wissendes Zwinkern. »Das ist, was ich tun würde.«
Henry starrte Keery hinterher, die Worte des Schurken überschlugen sich in seinem Kopf. Genieße sie. Er stellte sein Glas auf die Anrichte. Wie man Zahnschmerzen genoss, vermutete er.
KAPITEL 2
Claudias Füße verharrten unbeweglich und ihr wurde bang ums Herz, als sie Lord Shillington an dem großen Mahagonitisch sitzend vorfand. Sein goldenes Haar und seine warmen braunen Augen lugten über die Oberseite des Nachrichtenblatts, das er hielt. Sie hatte nicht erwartet zu dieser späten Stunde irgendjemanden im Frühstücksraum verweilend vorzufinden. Tatsächlich hatte sie vorsätzlich in ihrem Zimmer getrödelt bis sie sicher war, dass alle Hausgäste für die Aktivitäten am frühen Nachmittag von dannen gezogen waren.
Zwischen dem Pochen in ihrem Kopf und ihrer Verlegenheit darüber, wie sie sich am Abend zuvor verhalten hatte, wünschte sie nicht mit irgendjemandem zu verkehren. Sie plante zu frühstücken und den Tag dann versteckt in ihrem Zimmer zu verbringen, weit weg von neugierigen Augen und verurteilenden Blicken.
Die Verlegenheit drohte sie zu verschlingen, als Lord Shillingtons Blick mit ihrem kollidierte. Er betrachtete sie mit kühler Gleichgültigkeit, als er aufstand. Möglicherweise sollte sie sich einfach verabschieden. Ihre gestrigen Handlungen waren verabscheuungswürdig gewesen. Damen frönten nicht zügellos dem Trinken und sie warfen sich Gentlemen nicht an den Hals, dennoch hatte sie beides getan.
Sie straffte ihre Schultern und machte einen zaghaften Schritt auf die Anrichte zu. Er war nur ein Mann, überdies würde es keinen Zweck erfüllen der Verletzung, die sie ihm bereits zugefügt hatte, einen Affront zuzufügen. Sie würde bleiben und die Entschuldigung übermitteln, die sie ihm schuldete.
Vielleicht würde er den Vorfall als den schwachen Moment akzeptieren, der er war. Sie hatte sich selbst erlaubt sich in vergangenen Schmerzen und Selbsthass zu suhlen, eine schlechte Kombination, aber nicht länger. Heute würde sie von vorne beginnen. Ein frisches Leben ohne Julian, Akford oder dem Skandal, den sie auf sie herab bewirkt haben, aufbauen. Sie waren ihre Vergangenheit und sie hegte keinen Wunsch zurückzublicken.
Mit erhobenem Haupt schritt Claudia zur Anrichte, durchsuchte ihren Geist nach angemessenen Worten, um sie zu äußern. Die Hitze von Lord Shillingtons Starren drohte ihre Robe zu versengen, als sie gekochte Eier und Schinken auf den Porzellanteller mit Goldrand legte. Er verachtete sie mit Sicherheit und sie konnte es ihm nicht verübeln, wenn man bedenkt, was er über sie gehört haben muss. Die Art, wie sie sich im Garten auf ihn geworfen hatte, konnte nicht im Geringsten von Nutzen gewesen sein. Sie schluckte ihre Beklemmung herunter und bewegte sich zum Tisch.
»Lord Shillington.« Sie zeigte ein Lächeln.
Er machte einen Schritt vom Tisch weg. »Guten Tag, Lady Akford.«
»Warten Sie.« Sie schluckte den Kloß, der sich in ihrem Hals bildete, herunter. »Bitte erlauben Sie mir mich für mein primitives Verhalten gestern zu entschuldigen.« Sie klammerte sich mit ihren behandschuhten Händen an ihren Teller.
Er wandte seinen Blick ab. »Alles ist vergeben. Nun, wenn Sie mich entschuldigen würden.« Er machte einen weiteren Schritt, stieß bei diesem Vorgang gegen seinen leeren Stuhl. Als er danach griff, stolperte er, fiel mit einem dumpfen Schlag auf den Boden. Ein Diener stürzte nach vorne.
Ihr Herz machte einen Satz, ein kleines Quietschen entsprang ihrer Kehle. Sie bewegte sich um den Tisch herum, ging dann neben ihm in die Hocke, ignorierte die Schicklichkeit. »Sind Sie verletzt?« Sie streckte eine Hand zu ihm aus, um ihm zu helfen.
Rote Flecken erblühten auf seinem Gesicht und Hals. Er schob sich hoch, ignorierte ihr Angebot.
Ihr wurde ein Stich des Bedauerns versetzt. Sie blickte zu dem Diener hoch, nicht sicher, wie sie fortfahren sollte. Nach einem solch unangenehmen Sturz machte es Sinn, dass er verletzt sein könnte. »Benötigen Sie einen Mediziner, Lord Shillington?«
Er stand auf und glättete seinen Tagesmantel. »Mir geht es recht gut.«
Claudia legte eine Hand auf seinen Arm. »Sind Sie sicher?«
»Nur mein Stolz leidet.« Er trat außerhalb ihrer Reichweite und bewegte sich auf die Tür zu.
Sie rief aus: »Bitte gehen Sie nicht meinetwegen. Sie haben mein Wort, ich werde nichts Ungesittetes tun. Bitte bleiben Sie und beenden ihr Getränk.« Sie konzentrierte sich auf den Staub, der in den Sonnenstrahlen tanzte, welche durch das raumhohe Fenster strömten, während sie auf seine Antwort wartete. Warum es sie kümmerte, ob er blieb, war jenseits ihres Verständnisses, aber irgendwie war es wichtig. Seine Meinung über sie war wichtig. Sie blickte ihn verstohlen an.
Er beobachtete sie, sein Gesichtsausdruck verriet nichts, als sein Blick über sie strich.
Ein kleiner Schauer schoss durch sie, so wie er sie zu bemessen schien. »Ich würde es mögen, wenn wir Freunde sein könnten. Bitte sagen Sie, dass Sie mir vergeben?«
Er ging vorsichtig durch den Raum und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Er erhob sein Glas, ließ es aus Versehen gegen seinen Teller klirren, beförderte Flüssigkeit über dessen Seite. Ein schiefes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, während er die Pfütze mit einer Leinenserviette aufnahm. »Ich vermute wir alle machen von Zeit zu Zeit Fehler.«
»Gleichwohl wünsche ich es wieder gut zu machen. Sagen Sie mir, gibt es etwas, dass ich tun kann?«
»Ich denke Sie haben bereits genug getan, Lady Akford.« Er blickte weg. »Ich …Entschuldigung. Das kam falsch herüber.«
»Ich glaube Sie haben exakt das gesagt, was Sie gedacht haben, Lord Shillington, und ich kann nicht widersprechen. Erlauben Sie mir die Möglichkeit Ihre Meinung zu ändern, was mich angeht?« Sie versteifte ihren Rücken gegen den Stich seiner Einschätzung. Seine Gedanken passten offensichtlich nicht zu seinen Worten, aber wenn sie die Möglichkeit bekam, wusste sie, dass sie seine Meinung ändern könnte.
Henry dachte er musste verrückt sein, da er zustimmte einen Moment mehr in Lady Akfords Gesellschaft zu verbringen. Und jetzt, ihre Bitte zu bedenken, es war blanker Wahnsinn. Was könnte davon kommen mehr Zeit mit ihr zu verbringen? Davon eine Freundschaft mit ihr aufzubauen? Doch die Dame faszinierte ihn. Sie war schön und charismatisch und die Art, wie sie an seine Seite geeilt war, als er hingefallen war, bewies, dass sie kein Unmensch war. Möglicherweise übereilte er sein Urteil über sie.
Er begegnete ihrem Blick über den Tisch hinweg und grübelte über seine Tollpatschigkeit. Als ob es nicht genug war, dass er über seinen Stuhl gestolpert war, musste er dieser Handlung nachfolgen, indem er den Inhalt seines Glases verschüttete. Schöne Frauen hatten seine Nerven schon immer aus der Fassung gebracht, was ihn zu einem plumpen Lappen machte. Es schien, dass Lady Akford keine Ausnahme war. Seine Reaktion auf sie machte sie nur gefährlicher. Er würde bei