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Lauert. Блейк Пирс
Читать онлайн.Название Lauert
Год выпуска 0
isbn 9781094304960
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Зарубежные детективы
Издательство Lukeman Literary Management Ltd
Crivaro berührte den Boden und sagte: „Kimberly wurde nicht direkt hier umgebracht.“
Quayle schaute überrascht.
„Das hat der Gerichtsmediziner auch gesagt, ausgehend vom vermuteten Todeszeitpunkt“, sagte Quayle. „Aber woher wussten Sie es?“
Riley konnte genau sehen, was Crivaro meinte. Sie wusste, was er sagen würde, als er begann zu gestikulieren und es Quayle zu erklären.
„Es gibt keine Kampfspuren. Die einzigen Auffälligkeiten sind das heruntergetrampelte Gestrüpp, durch das der Mörder die Leiche getragen hatte und diese Mulde, wo der Körper gelegen hatte. Es sieht so aus, als wäre sie ziemlich vorsichtig hier abgelegt und nicht einfach gedankenlos abgeworfen worden. Was hat ihr Gerichtsmediziner noch feststellen können?“
„Die Todesursache ist Strangulation, irgendwann gestern“, sagte Quayle. „Er konnte den genauen Todeszeitpunkt nicht ermitteln.“
Crivaro sagte: „Ich hoffe, Sie haben gute Fotos beider Tatorte.“
Quayle nickte und sagte: „Ja, und die Tatorte sehen sich sehr ähnlich. Der Sheriff drüben in Brattledale stimmt mir zu, es muss sich um denselben Mörder handeln. Ich zeige Ihnen die Bilder, wenn wir auf der Wache sind.“
Während Crivaro und Quayle weitersprachen, versuchte Riley sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Ihr unikales Talent war es, in die Gedanken des Mörders einzudringen, meistens an derlei Tatorten.
Es war eine komische Fähigkeit und erschien selbst ihr unheimlich. Doch Crivaro hatte ihr oft versichert, dass es nichts Hellseherisches oder Mystisches daran gab. Riley hatte bloß außergewöhnlich gute Intuitionen und Instinkte –– genau wie Crivaro selbst.
Natürlich war es einfacher, wenn ein Tatort frischer war und die Leiche noch nicht abtransportiert worden war. Doch selbst hier spürte sie ein leichtes Kribbeln, ein unbestimmtes Gefühl von der Anwesenheit des Mörders.
Doch sie verspürte keine Gefühle von Anfeindung oder Wut.
War das, weil der Mord selbst an einem anderen Ort stattgefunden hatte, womöglich mehrere Stunden bevor die Leiche hierher gebracht worden war?
Hatte der Mörder den Hass auf das Opfer bereits ausgelebt?
Nein, das ist es nicht, dachte Riley sich.
Sie spürte, dass der Mörder überhaupt keine Wut empfunden hatte. Schließlich war die Leiche auf eine scheinbar sorgfältige und vielleicht sogar respektvolle Art und Weise hier hingelegt worden.
Was ist mit Schuldgefühlen? fragte Riley sich.
Nein, sie konnte auch keine Schuldgefühle spüren. Und wie immer wurde ihr Bauchgefühl vom Anblick des Tatorts selbst untermauert. Der Mörder hatte die Leiche mehr oder weniger sichtbar abgelegt, wo man sie in den frühen Morgenstunden auf jeden Fall entdecken würde. Er hatte nicht versucht seine Tat zu verbergen. Er hatte überhaupt keine Schuld verspürt.
Vielleicht fühlte er sich stolz?
Das konnte Riley nicht sagen. Doch sie spürte schon, dass er womöglich eine gewisse Genugtuung verspürt hatte von dem, was er getan hatte. Als er diesen Ort verlassen hatte, hatte er das Gefühl gehabt, als habe er das Richtige getan, vielleicht sogar, als habe er seine Pflicht erfüllt.
Riley schauderte, als ein anderes Gefühl über sie kam.
Er ist nicht fertig.
Er wird es erneut tun.
Ihr Tagtraum wurde von Crivaros Stimme unterbrochen.
„Komm Riley. Gehen wir.“
Sie wand sich um und sah, dass Crivaro und der Sheriff bereits aus dem Unterholz zurück zum Seitenstreifen staksten.
„Quayle fährt uns auf die Polizeiwache des Ortes“, fügte Crivaro hinzu.
Riley folgte ihnen und sie alle stiegen in den Wagen des Sheriffs.
Als der Sheriff losfuhr, sah Riley sich auf das Kreuz um, dass das Paar vorhin als Andenken an ihre Tochter aufgestellt hatte. Natürlich hatte sie schon hunderte solcher Wegkreuze an Straßenrändern gesehen, aber sie hatte immer angenommen, dass sie im Gedenken an Autounfallopfer aufgestellt worden waren.
Es erschien Riley irgendwie merkwürdig ein solches Wegkreuz am Ort eines grässlichen, grausamen und vorsätzlichen Verbrechens aufzustellen.
Keine weiteren Kreuze, dachte sie.
Das hier muss ein Ende haben.
KAPITEL SIEBEN
Es war nicht die einbrechende Dunkelheit, die Riley Unbehagen bereitete. Als Sheriff Quayle sie in das kleine Städtchen Dalhart fuhr, schaute sie auf die reihenweise dastehenden bescheidenen Häuschen, einige von ihnen dunkel, andere von Innen hell erleuchtet. Die Häuser waren ordentlich und die Stadt machte einen durchaus gemütlichen und sicheren Eindruck.
Riley dachte an etwas, das Claudia Dent über den Mörder gesagt hatte.
„Niemand von hier. Jemand von irgendwo anders.“
Riley wusste nicht, ob sie darauf hoffen sollte, dass die Frau recht hatte, oder eher darauf, dass sie unrecht behielt. Was Riley, Crivaro und die Polizei anging, so war das Einzige, was zählte, dass der Mörder so bald wie möglich geschnappt werden würde.
Doch galt das auch für die Dents und all die anderen Menschen, die in diesem verschlafenen Ort lebten? Was, wenn der Mörder sich als einer von ihnen herausstellte –– vielleicht sogar ein vertrauensvoller Freund, Nachbar und Bürger? Würde das Städtchen sich von dem nagenden Horror eines solchen Schocks jemals erholen können?
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