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wer ist das?”, fragte Mackenzie.

      “Langston Ridgeway. Achtundzwanzig Jahre alt und glaubt, er ist John Fucking Kennedy.”

      “Ist das so?”, sagte Mackenzie, ein wenig schockiert, dass das nicht in den Berichten stand.

      “Ja. Wie die einheimische Zeitung an die Information gekommen ist, habe ich keine Ahnung. Die meiste Zeit können die Deppen nicht mal richtig schreiben, aber das haben sie herausbekommen.”

      “Ich habe die Schilder für das Wakeman Blindenheim auf unserem Weg hierher gesehen”, sagte Mackenzie. “Es liegt nur zehn Kilometer von hier, ist das korrekt?”

      “Exakt”, erwiderte Clarke. “Ich habe gerade mit Randall Jones gesprochen, dem Manager dort drüben. Mit ihm habe ich gerade gesprochen, als Sie hereinkamen. Er ist gerade dort und wird alle Ihre Fragen beantworten. Je eher, desto besser. Er hat die Presse und einige hohe Tiere am Hals, die ihn anrufen und ihn auf Teufel komm raus nerven.”

      “Okay, wir fahren dort hin”, sagte Mackenzie. “Kommen Sie mit?”

      “Auf keinen Fall, Süße. Ich bin hier voll beschäftigt. Aber kommen Sie doch zurück, wenn Sie mit Randall fertig sind. Ich werde Ihnen helfen so weit ich kann, aber ehrlich … mir ist es lieber, wenn Sie beide das in die Hand nehmen und regeln.”

      “Kein Problem”, sagte Mackenzie. Sie war sich nicht sicher, wie sie Clarke einschätzen sollte. Er war offen und ehrlich, was gut war. Er schien es auch sehr zu mögen Flüche auszusprechen. Sie dachte, auch wenn er sie Süße nannte, meinte er es nicht verletzend. Es war diese merkwürdige Art des südlichen Charmes.

      Auch war der Mann gestresst.

      “Wir kommen sofort zurück, wenn wir in dem Heim fertig sind”, sagte Mackenzie.

      “Bitte rufen Sie uns an, wenn Sie irgendwas Neues in der Zeit hören.”

      “Natürlich”, sagte Clarke.

      In der Ecke immer noch textend am Handy grunzte Beamte Lambert als Zustimmung. Nach weniger als drei Minuten im Büro von Sheriff Clarke, gingen Mackenzie und Ellington den Flur herunter und wieder durch die Lobby. Die ältere Frau, von der Mackenzie annahm, dass sie Frances war, die Clarke erwähnt hatte, winkte ihnen kurz, als sie nach draußen gingen.

      “Gut, das war … interessant”, sagte Ellington.

      “Der Mann ist der Sache nicht gewachsen”, sagte sie. “Verschon ihn.”

      “Du magst ihn nur, weil er dich Süße nennt”, sagte Ellington.

      “Und?” sagte sie mit einem Lächeln.

      “Hey, ich kann dich auch Süße nennen.”

      “Bitte nicht”, sagte sie, während sie ins Auto stieg.

      Ellington fuhr einen Kilometer den Highway 47 herunter und fuhr dann nach links auf die Nebenstraße. Direkt erschien das Schild für das Wakeman Blindenheim. Als sie näher an das Grundstück herankamen, fragte Mackenzie sich, warum jemand so eine willkürliche und isolierte Lage für ein Blindenheim wählte. Sicherlich gab es irgendeine psychologische Bedeutung dahinter. Vielleicht half es ihnen, sich inmitten von Nichts zu entspannen, weit weg von den beständigen, dröhnenden Geräuschen einer großen Stadt.

      Alles, was sie sicher wusste, war das die Bäume dicker um sie herum wurden, sie begann sich mehr abgeschnitten von dem Rest der Welt zu fühlen. Und zum ersten Mal seit langer Zeit sehnte sie sich fast nach dem bekannten Anblick der Kornfelder ihrer Jugend.

      KAPITEL DREI

      Das Wakeman Blindenheim sah überhaupt nicht so aus, wie Mackenzie es erwartet hatte. Im Gegensatz zur Stateton Polizeidienststelle und der Justizvollzuganstalt, sah das Wakeman Blindenheim wie ein Wunderwerk des modernen Designs und Baus aus – und das war ein Anblick der Mackenzie durchfuhr, ehe sie überhaupt einen Fuß hineingesetzt hatten.

      Der Vorderbereich des Gebäudes war aus großen Glasfenstern gemacht, die das meiste der Wände einzunehmen schienen. Auf dem halben Weg in Richtung Eingang konnte Mackenzie schon hineinsehen. Sie sah eine große Lobby, die aussah wie einer Art Spa. Es sah freundlich und einladend aus.

      Es war ein Gefühl, das noch stärker wurde, als sie hineinging. Alles sah sehr sauber und neu aus. Bei ihren Ermittlungen auf dem Weg nach Stateton, hatte sie herausgefunden, dass das Wakeman Blindenheim erst im Jahr 2007 gebaut worden war. Als es gebaut worden war, hatte es ein schwaches Hurra innerhalb des Stateton Landkreises gegeben, da es neue Jobs und Wirtschaft brachte. Jetzt, obwohl es immer noch eines der eher bekannten Gebäude im Landkreis war, hatte sich die Aufregung gelegt und das Haus schien von seiner ländlichen Umgebung verschluckt worden zu sein.

      Eine junge Frau saß hinter einer gebogenen Theke entlang der hinteren Wand. Sie grüßte sie lächelnd, obwohl man ihr ansehen konnte, dass sie nervös war. Mackenzie und Ellington näherten sich ihr, stellten sich vor und wurden sofort gebeten im Sitzbereich Platz zu nehmen, während Randall Jones herauskam, um sie zu treffen.

      Wie sich herausstellte, konnte Randall Jones es gar nicht erwarten, sie zu treffen. Mackenzie hatte gerade erst zehn Sekunden gesessen, als sich eine Doppeltür die ins Hintere des Gebäudes führte, auf der anderen Seite des Raumes öffnete. Ein großer Mann in mit Hemd und Kakis trat heraus. Er versuchte zu lächeln, als er sich vorstellte, aber wie die Rezeptionistin konnte er die Tatsache, dass er müde und aufgewühlt war, nicht verstecken.

      “Ich freue mich, dass Sie so schnell kommen konnten”, sagte Jones. “Je eher, wir das hier abschließen, umso besser. Der Kleinstadt Flurfunk brodelt.”

      “Wir würden das auch gerne so schnell wie möglich aufklären”, erwiderte Mackenzie. “Wissen Sie, wo genau die Leiche gefunden wurde?”

      “Ja. In einem Rosengarten ca. einen Kilometer von hier. Es sollte der ursprüngliche Bauort für Wakeman sein, aber ein paar merkwürdige Grafschaft Begrenzungs-messungen haben das alles versaut”.

      “Könnten Sie uns dort hinbringen?”, fragte Mackenzie.

      “Natürlich. Alles, was Sie wollen. Kommen Sie mit.”

      Jones führte sie die durch Doppeltüren, durch die sie gekommen waren. Auf der anderen Seite, gab es eine kleine Nische, die direkt in das Heim führte. Die ersten paar Türen, an denen sie vorbeigingen, waren Büros und Stauräume. Diese waren durch einen offenen Bürobereich von den Zimmern der Bewohnern getrennt, wo ein Mann und eine Frau hinter einem Tresen wie in einem Krankenhaus saßen.

      Als sie an den Zimmern vorbeigingen, schaute Mackenzie in die hinein, die offen standen. Die Zimmer waren recht geräumig und mit schönen Möbeln dekoriert. Sie sah auch Laptops und Smartpads in ein paar Zimmern.

      Auch wenn sie sich mitten im Nichts befanden, gab es offensichtlich keine Kürzung an Geldern, um das Heim am Laufenden zu halten, dachte sie.

      “Wie viele Personen leben hier?”, fragte Mackenzie.

      “Sechsundzwanzig”, antwortete er. “Und die kommen von überallher. Wir haben einen alten Mann hier, der aus Kalifornien gekommen ist, wegen des außergewöhnlichen Services und der Lebensqualität, die wir hier anbieten.

      “Verzeihung, wenn das eine ignorante Frage ist”, sagte Mackenzie, “aber was für Dinge tun Sie hier?”

      “Naja wir haben Unterricht, der jede Menge Interessen abdeckt. Die meisten müssen natürlich auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten werden. Wir haben Kochunterricht, Sportprogramme, ein Spielklub, Triviaklub, Gärtnerei, Handwerken, so was halt. Ein paar Mal im Jahr organisieren wir Ausflüge, wo sie dann wandern oder schwimmen können.

      Wir haben sogar zwei mutige Seelen die gerne Kanufahren, wann immer wir Ausflüge machen.”

      Das alles zu hören, ließ Mackenzie sich sowohl unempfindlich, als auch glücklich fühlen. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Menschen die völlig blind waren, auch Dinge wie Kanufahren oder Schwimmen ausüben können.

      Am Ende des Flurs führte Jones sie zu einem Fahrstuhl. Als sie hineintraten und nach unten fuhren, lehnte Jones sich erschöpft gegen die

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