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Max Havelaar oder Die Kaffee-Versteigerungen der NiederländischenHandels-Gesellschaft. Multatuli
Читать онлайн.Название Max Havelaar oder Die Kaffee-Versteigerungen der NiederländischenHandels-Gesellschaft
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Multatuli
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Über Etymologie als Hilfsquelle bei ethnologischen Arbeiten.
Über die Vogelnestklippen an der Südküste Javas.
Über die Stelle, wo der Tag beginnt. (Verstehe ich nicht.)
Über persönliche Begriffe als Maßstab der Verantwortlichkeit in der sittlichen Welt.
Über Galanterie.
Über den Versbau der Hebräer.
Über das »Jahrhundert der Erfindungen« des Marquis von Worcester.
Über die nicht-essende Bevölkerung der Insel Rotti bei Timor. (Es muß da ein billig Leben sein.)
Über Menschenfresserei der Batta und Kopfabschneider der Alfoeru.
Über das Mißtrauen gegen die öffentliche Sittlichkeit. (Er will, glaube ich, die Schlosser abschaffen; ich bin dagegen.)
Über »das Recht« und »die Rechte.«
Über Béranger als Philosophen. (Das verstehe ich wieder nicht.)
Über die Abneigung der Malayen gegen die Javanen.
Über den Unwert des Unterrichts auf den sogenannten Hochschulen.
Über den lieblosen Geist unserer Vorfahren, sichtbar aus ihren Begriffen von Gott.
Über den Zusammenhang der Sinne. (Stimmt; als ich ihn sah, roch ich Rosenöl.)
Über die Wurzel des Kaffeebaums. (Habe ich mir für mein Buch beiseite gelegt.)
Über Empfindung und Empfindelei.
Über die Verwechselung von Mythologie und Religion.
Über die Palmensäfte in den Molukken.
Über die Zukunft des niederländischen Handels. (Das ist eigentlich das Stück, das mich bewogen hat, mein Buch zu schreiben: er sagt, daß nicht immer solche große Kaffeeauktionen würden abgehalten werden, und ich lebe für mein Fach.)
Über Genesis. (Ein infames Stück.)
Über die Geheimbünde der Chinesen.
Über das Zeichnen als natürliche Schrift.
Über Wahrheit in der Poesie. (Sehr richtig)
Über die Unbeliebtheit der Reisschälmühlen auf Java.
Über den Zusammenhang zwischen Poesie und Mathematik.
Über die Wayangs der Chinesen.
Über den Preis des Javakaffees. (Hab' ich zur Seite gelegt.)
Über ein europäisches Münzsystem.
Über Bewässerung von gemeinsamen Feldern.
Über den Einfluß der Rassenvermischung auf den Geist.
Über Gleichgewicht im Handel. (Er spricht darin von Wechsel-Agio; ich habe es für mein Buch zurückgelegt.)
Über die Beständigkeit asiatischer Sitten. (Er sagt, daß Jesus einen Turban trug.)
Über die Malthussche Theorie von der Bevölkerungziffer und den Mitteln zur Ernährung.
Über die Urbevölkerung von Amerika.
Über die Hafenbehörden zu Batavia, Samarang und Surabaja.
Über die Architektur als Ausdruck von Ideen.
Über das Verhältnis der europäischen Beamten zu den javanischen Fürsten. (Hiervon kommt einiges in mein Buch.)
Über die Kellerwohnungen in Amsterdam.
Über die Macht des Irrtums.
Über die Thatlosigkeit eines höheren Wesens bei vollkommenen Naturgesetzen.
Über das Salzmonopol auf Java.
Über die Würmer in der Sagopalme.
Über Sprüche, Prediger, Hohes Lied und die Pantuns der Javanen.
Über das »Jus primi occupantis«.
Über die Armut der Malerei.
Über die Unsittlichkeit des Angelns. (Hat man so etwas schon gehört?)
Über die Missethaten der Europäer außerhalb Europas.
Über die Waffen der schwächeren Tiere.
Über das »Jus talionis«.
Und das war noch nicht alles. Ich fand, von den Versen abgesehen Verse waren in allen Sprachen da eine Anzahl Hefte, bei denen die Aufschrift fehlte; Romanzen auf malayisch, Kriegsgesänge auf javanisch, und was nicht alles Auch fand ich Briefe, viele davon in Sprachen, die ich nicht verstand. Einige waren an ihn gerichtet, einige von ihm geschrieben, oder besser gesagt: es waren nur Abschriften; doch schien er damit eine Absicht zu haben, denn alles war durch andere Personen als »gleichlautend mit der Urschrift« beglaubigt. Dann fand ich noch Auszüge aus Tagebüchern, Bemerkungen und lose Gedanken, einige wirklich sehr lose
Ich hatte, wie ich schon sagte, einige Stücke zur Seite gelegt, weil sie mir schienen in mein Fach zu schlagen, und für mein Fach lebe ich; aber ich muß gestehen, daß ich um den Rest verlegen war. Ihm das Paket zurücksenden konnte ich nicht, denn ich wußte nicht, wo er wohnte. Es war nun einmal geöffnet; ich konnte es nicht leugnen, daß ich es eingesehen hatte, und das würde ich auch nicht gethan haben, weil ich die Wahrheit liebe und erfolglos versucht hatte, es wieder so zuzumachen, wie es gewesen war. Dazu konnte ich mir nicht verhehlen, daß einige Stücke, die über Kaffee handelten, mir Interesse abnötigten, und daß ich gern davon Gebrauch gemacht hätte. Ich las täglich hier und da einige Seiten und kam, je länger, je mehr, zu der Überzeugung, daß man Makler in Kaffee sein muß, um zu solcher Kenntnis zu kommen, was in der Welt vorgeht. Ich bin überzeugt, daß die Rosemeyers, die in Zucker machen, so etwas noch nie zu Gesicht bekommen haben.
Nun fürchtete ich, daß der Sjaalman eines Tages wieder vor mir stehen würde, und daß er mir wieder etwas zu sagen hätte. Ich ärgerte mich jetzt, daß ich jenen Abend den Kapelsteeg gegangen war, und ich sah ein, man soll nie den anständigen Weg verlassen. Natürlich hätte er mich um Geld gebeten und von seinem Paket gesprochen. Ich hätte ihm dann vielleicht etwas gegeben, und wenn er mir dann tags darauf den Packen Schreiberei zugeschickt hätte, wäre es mein gesetzliches Eigentum gewesen. Ich hätte dann die Spreu vom Weizen sondern können; ich hätte die Nummern, die ich für mein Buch gebrauchen konnte, herausgesucht, und den Rest verbrannt oder in den Papierkorb geworfen, was ich nun jetzt nicht thun konnte. Denn wenn er wiederkam, hatte ich es ihm zu liefern, und wenn er nun sah, daß ich für ein paar Schriften von ihm Interesse hatte, konnte er nun leicht zu viel dafür fordern. Denn nichts giebt dem Verkäufer mehr Übergewicht als die Entdeckung, daß der Käufer die Ware wünscht oder braucht. So eine Situation wird denn auch durch einen Kaufmann, der sein Fach versteht, nach Möglichkeit vermieden.
Eine andere Idee, ich sprach schon davon, die beweisen möge, wie empfänglich das Besuchen der Börse jemand lassen kann für Eindrücke der Menschenliebe, war diese: Bastiaans, das ist der dritte Buchhalter, der so alt und klapperig wurde, war in der letzten Zeit von den dreißig Tagen sicher keine fünfundzwanzig dagewesen, und wenn er aufs Kontor kommt, macht er seine Arbeit oft genug recht schlecht. Als ehrlicher Mann bin ich der Firma gegenüber Last & Co., seit die Meyers heraus sind verpflichtet, dafür zu sorgen, daß jeder seine Arbeit thut. Denn ich mag nicht aus falschverstandenem Mitleid oder Überempfindsamkeit das Geld der Firma wegwerfen. Das ist mein Prinzip. Ich gebe lieber diesem Bastiaans aus meiner eigenen Tasche einen Dreigulden, als daß ich fortfahre, ihm die siebenhundert Gulden jährlich zu bezahlen, die er nicht mehr verdient. Ich habe ausgerechnet, daß dieser Mann, seit vierunddreißig Jahren sowohl von Last & Co. als früher von Last & Meyer, aber die Meyers sind heraus ein Einkommen von beinahe fünfzehntausend Gulden gezogen hat, und das ist für einen Bürgersmann ein nettes Sümmchen; es giebt wenig in diesem Stande, die das besitzen. Er hat also kein Recht zu klagen. Ich bin auf die Berechnung gekommen durch das Stück von Sjaalman über die Multiplikation.
Dieser Sjaalman schreibt eine gute Hand, dachte ich, er sah armselig aus, er wußte nicht, wie spät es ist wie wäre es, dachte ich, wenn