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aber sein schweres Schwert stach in das Fleisch eines anderen Mannes und der Krähenmeister lächelte grausam, ehe er wieder und wieder zu schlug, mit seinem Schwert und einem langen Dolch.

      „Lauft in den Kreis“, schrie Sebastian Cora zu und Gott sei Dank gehorchte sie ihm, während er sich drehte und sein eigenes Schwert richtete und auf den Krähenmeister wartete. Der andere Mann sprang nach vorne, der Mantel flackerte im Wind wie Flügel, seine Schwerter waren wie Scherenhände ausgestreckt. Sebastian wusste, er konnte nicht länger als Sekunden gegen so etwas überleben, aber selbst Sekunden würden irgendwie ausreichen, um sein Kind entkommen zu lassen.

      Der Krähenmeister kam näher und Sebastian hob sein Schwert … und dann erhob sich der Nebel.

      Er fiel in einer dicken Welle über das Dorf, die Sebastian nur zu gut kannte. Darin konnte man nicht sagen, was in welcher Richtung lag. Er machte einen Schritt zur Seite, wich dem Schlag des Krähenmeisters aus und dann waren sie beide verloren, verschwunden im Nebel.

      Sebastian lief blind durch den Nebel nicht sicher, ob er nach dem Feind suchte oder nach seinem Kind oder nach etwas anderem. Er dachte, er sah zwei Schatten im Nebel, aber niemand kam zu ihm. Niemand fand seinen Weg zu ihm.

      Eine Hand legte sich auf seinen Arm und Sebastian schnellte herum, bereit zu töten.

      „Ich bin es“, sagte Emeline. „Ich bin es, Sebastian. Hier lang!“

      Sie ging durch den Nebel voran, zu einer Stelle, wo Cora und Asha bereits auf zwei Pferden saßen. Cora hielt Violet, während Asha etwas in ihrer Faust hielt; etwas das glühte. Sie öffnete kurz ihre Hand und gab einen perfekt kugelförmigen Stein frei, der mit Sigille über Sigille geschnitzt war, jedes flackerte über die Oberfläche.

      „Das kann sie nicht machen“, sagte Emeline. Bewunderung und Angst wetteiferten um die Kontrolle in ihre Stimme.

      „Sie kann nicht die ganze Nebelbarriere an Ort und Stelle halten, wenn der Krähenmeister daran zieht, nicht ohne den ganzen Kreis.“

      “Schaut mir zu …”, schaffte Asha es zwischen zusammengebissenen Zähnen zu sagen. „Steine sind nur zum Fassen und fokussieren, da… das ist … einfach!“

      Es sah nicht einfach für Sebastian aus. Wenn überhaupt sah es aus, als wenn die Bemühungen davon langsam durch sie brannten und sie von innen auffraßen.

      „Ich werde mit Cora reiten und uns dagegen schützen, dass wir mit unseren Gedanken gefunden werden“, sagte Emeline. „Sebastian nickte und saß auf. Draußen im Nebel konnte er noch die Schreie und die Geräusche der Gewalt hören, aber sie schienen jetzt irgendwie weiter weg, verteilt und nicht real.

      „Ich werde uns einen Weg da durch bahnen“, sagte Emeline von vorne. “Reitet genau da, wo ich sage, und haltet nicht an!”

      Sebastian brauchte die Warnung nicht. Im Nebel hatte er keine Hoffnung den Weg zu finden, ohne in die Feinde zu laufen, während Emeline vielleicht in der Lage war einen Weg zwischen den Soldaten und der Mauer zu finden, die sie vor den Krallen des Krähenmeisters schützen.

      Zusammen bewegten sie sich schnell und ruhig, als wenn ihre Pferde sie führen würden, ritten sie hinaus in den Nebel.

      KAPITEL SECHS

      Sebastian führte sein Pferd durch den Nebel, folgte Emeline, Cora und Violet, jeder Schritt, den die Kreaturen machten, hallte in der Stille wieder. Vorher hatte es den plötzlichen, gewalttätigen Schrecken des Kampfes gegeben, aber jetzt drängte eine andere Art von Angst in ihm - die Angst, der Ungewissheit.

      Er wusste nicht, wo seine Feinde waren. Er wusste nicht, wie viele von ihnen jetzt hinter ihnen her waren. Emeline ritt voran, nutzte ihre Macht, um die Männer der neuen Armee herauszusuchen, aber Sebastian konnte nicht wissen, ob einige von ihnen trotzdem durchkamen und sie aus dem Nichts angriffen.

      „Vertrau ihr“, murmelte Asha hinter ihm. „Emeline wird uns da durchführen.“

      Sebastian konnte die Anspannung in ihrer Stimme hören. Ein Blick zurück zeigte den Schweiß auf ihrer Stirn, ihre Hand war eng um das Steinherz geschlungen, dass sie aus Stonehome mitgenommen hatte.

      “Gehts dir gut?”, fragte Sebastian sie. Er war sich nicht sicher, was passieren würde, wenn Asha ihre Konzentration verlor und der Nebel um sie herum sich lichtete. Wenn der Krähenmeister sie jetzt sah …

      „Ich werde ihn halten“, versprach Asha ihm. Sebastian machte es nicht einmal was aus, dass sie seine Gedanken gelesen hatte. „Um sie in Sicherheit zu halten, werde ich aushalten.“

      Sie – Violet, seine Tochter. Sie war jetzt ruhig bei Cora, gurgelte ein wenig, aber sie weinte nicht oder reagierte auf die Gewalt um sie herum. Sebastian würde alles tun, um sie in Sicherheit zu halten, aber er musste zugeben, dass er es überraschend fand, dass jemand wie Asha dasselbe tun würde.

      „Mit all dem, zu dem sie bestimmt ist?“, fragte Asha. „Ich werde alles tun, was ich kann, um sie zu schützen. Ich würde sterben, um sie in Sicherheit zu halten.“

      Sebastian hasste den Gedanken, dass alle daran glaubten, dass seine Tochter ein Schicksal hatte, bei dem sie keine Wahl hatte. Die Tatsache, dass Asha so viel geben würde, um Violet zu schützen, war jedoch schwer zu hinterfragen.

      Sie gingen weiter und der Nebel verdunkelte alles um sie herum. Sebastian konnte Cora und Emeline vor sich sehen, aber die anderen in Stonehome waren nur Schatten im Nebel, die Geräusche des Kampfes waren durch den Nebel verstummt, die Schreie und das Krachen von Metall auf Metall hatte sich auf etwas Entferntes und Unwirkliches reduziert.

      Dann wurde es auf einmal wieder echt, als zwei Männer in ihre Nähe stolperten. Beide waren Soldaten der neuen Armee, gekleidet in ihren ockerfarbenen Uniformen, voll mit dem Blut der Menschen, die sie bereits getötet hatten. Sie starrten zu ihm und den anderen und versuchten zu erkennen, was sie gerade gefunden hatten.

      Sebastian reagierte, ohne nachzudenken, er schwang sein Schwert auf den Ersten von ihnen. Asha und Emeline mussten sich konzentrieren, während Cora Violet hielt. So blieb nur noch er übrig. Er schlug nach dem ihm am nächsten stehenden Mann und erwischte ihn, noch ehe dieser sein Schwert heben konnte. Er spürte wie das Stahl durch das Fleisch des Mannes schnitt, es schnitt durch sein Schlüsselbein und es gab ein Quietschen, als die Luft aus seinen Lungen wich. Blut spritze und der Mann fiel, er zog Sebastian dabei fast das Schwert aus der Hand.

      Der zweite Mann schaffte es eine Muskete zu heben, während Sebastian freikam und diese auf sich gerichtet sah. Er warf sich selbst vom Pferd, hörte das Krachen der Waffe, das durch den Nebel hallte, auf eine Art, die den Raum zu erfüllen schien.

      Er spürte den Einschlag auf dem Boden und für einen Moment wurde Sebastian sein Schwert aus der Hand gerissen. Er rollte weg und der Soldat, der ihn angriff, stieß mit einem Bajonett nach unten. Sebastian trat aus und erwischte den Mann am Knie, dann fiel er ebenfalls, kämpfte und schlug mit dem Ellbogen bis er freikam. Er griff nach dem Schwert auf dem Boden und spürte den Tritt des Soldaten, der ihn kurz innehalten ließ.

      “Der Krähenmeister wird mich belohnen, wenn ich ihm euch alle bringe”, sagte der Soldat. Er hob seine Muskete, hob sein Bajonett über Sebastian. „Und das Beste ist, dass es ihm egal ist, ob ihr tot oder lebendig seid.“

      Sebastian holte zu einem weiteren Schlag aus und fühlte seine Hand eng um den Griff. Er stieß blind nach oben und fühlte, wie es durch Fleisch glitt. Der Soldat, der dort stand, schaute nach unten auf die Klinge, die in seinem Torso steckte, dann fiel er nach hinten. Sebastian kämpfte sich wieder auf die Beine.

      „Beeil dich!“, rief Emeline. “Sie kommen näher. Sie müssen den Kampf gehört haben.”

      Sebastian zog sich wieder aufs Pferd und ritt weiter.

      „Wir müssen uns beeilen“, sagte Emeline. „Bleibt nahe zusammen.“

      Sebastian sah, wie sie ihr Pferd vorantrieb

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