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      Dann sagte er ein wenig lauter und deutlicher…

      »Komm schau.«

      Er zeigte auf seinen alten Pickup-Truck, der in kurzer Entfernung gleich längs der Straße geparkt war. Dann drehte er sich um und lief auf den Wagen zu. Hope stand einen kurzen Augenblick lang da. Sie wollte ihm nicht folgen. Sie war sich nicht sicher, warum sie sich die Mühe machen sollte …

      Was immer es auch ist, es kann sicher bis morgen warten.

      Aber sie schaffte es nicht, sich umzudrehen und wegzugehen.

      Abermals, hatte sie Angst davor, ihm gegenüber unhöflich zu sein.

      Sie lief hinter ihm zur Rückseite des Wagens. Er zog die Plane auf der Ladefläche weg und sie sah eine Menge Stacheldraht, entflochten und lose und verheddert, über die ganze Ladefläche des Pick-up-Trucks verteilt.

      Plötzlich packte er sie von hinten und klatschte ihr einen feuchten Lappen über Mund und Nase.

      Hope trat nach ihm und versuchte, von ihm wegzukommen, aber er war größer und stärker als sie.

      Sie konnte sich nicht einmal von diesem Lappen befreien, um zu schreien. Er war von einer dickflüssigen Substanz durchtränkt, die ekelhaft süßlich roch und schmeckte.

      Dann überkam sie ein seltsames Gefühl.

      Ein Schwindelgefühl vermischt mit Euphorie, als ob sie irgendeine Droge genommen hätte.

      Ein paar Sekunden lang machte dieses Hochgefühl es schwer für Hope zu bergreifen, dass sie sich in schrecklicher Gefahr befand. Dann versuchte sie wieder, sich zu wehren, aber sie stellte fest, dass ihre Gliedmaßen schwächer geworden waren. Sie schienen wie aus Gummi zu sein.

      Was immer der Mann versuchte ihr anzutun, sie konnte nicht dagegen ankämpfen.

      Fast fühlte es sich für sie so an, als ob sie sich nicht mehr in ihrem Körper befand, als sie merkte, dass er sie hochhob und sie auf die Ladefläche seines Trucks warf, mitten in das Stacheldrahtgeflecht hinein. Die ganze Zeit über hielt er ihr den Lappen fest ins Gesicht und sie musste die starken Dämpfe einatmen.

      Hope Nelson bemerkte die kleinen Einstiche am ganzen Körper kaum, als sie schlaff herabfiel und langsam das Bewusstsein verlor.

      KAPITEL EINS

      Als sie zwei Rib-Eye-Steaks vorbereitete, um sie später im Backrohr zu garen, dachte Riley Sweeney abermals…. Ich möchte, dass heute Abend ein besonderer Abend wird.

      Sie und ihr Verlobter, Ryan Paige, hatten viel zu viel zu tun gehabt, um in der letzten Zeit irgendetwas zusammen genießen zu können. Rileys aufreibender Terminplan als Sommer-Praktikantin beim FBI Honors Internship Program und Ryans Einstiegsjob in der Rechtsanwaltskanzlei hatten ihre gesamte Zeit und Energie in Anspruch genommen. Ryan musste heute sogar länger in der Kanzlei bleiben – am Samstag.

      Rileys 22. Geburtstag war vor fast zwei Wochen gewesen und es hatte einfach keine Zeit gegeben, um ihn zu feiern. Ryan hatte ihr eine hübsche Halskette gekauft und das war es dann auch schon fast gewesen – keine Feier, kein Abendessen, kein Kuchen. Sie hoffte, dass das heutige „besondere“ Abendessen das vielleicht wieder ins Lot bringen würde.

      Daneben hieß es so ziemlich jetzt oder nie, was ein nettes gemeinsames Abendessen anging. Gerade erst gestern war ihr Sommerpraktikum erfolgreich zu Ende gegangen und morgen würde sie sich an die FBI-Akademie in Quantico im Bundesstaat Virginia aufmachen. Ryan würde hier in Washington D.C. bleiben. Obwohl die Entfernung zwischen ihnen nur ungefähr eine Stunde mit dem Auto oder dem Zug betrug, würden beide von ihnen sehr hart arbeiten müssen. Sie war sich nicht sicher, wann sie und Ryan wieder einmal Zeit miteinander verbringen würden.

      Riley war dem Rezept Schritt für Schritt gefolgt und würzte die Steaks abschließend mit Salz, Pfeffer, Zwiebelpulver, gemahlenen Senfsamen und den getrockneten Kräutern Oregano und Thymian. Dann stand sie nur da und sah sich in der Küche nach dem Werk ihrer Hände um. Sie hatte einen wunderbaren gemischten Salat gemacht, sie hatte Pilze aufgeschnitten, die mit den Steaks gegrillt werden sollten und die zwei Ofenkartoffeln waren schon im Rohr. Als Nachtisch stand gekaufter Käsekuchen im Kühlschrank bereit.

      Der kleine Küchentisch war hübsch gedeckt. Es gab auch eine Vase mit Blumen, welche sie beim Einkaufen der Lebensmittel mitgenommen hatte. Eine Flasche erschwinglicher, aber dennoch sehr süffiger Rotwein wartete darauf, geöffnet zu werden.

      Riley sah auf die Uhr. Ryan hatte gesagt, dass er jetzt um die Zeit zuhause sein würde, und sie hoffte, dass er nicht noch länger brauchen würde. Sie wollte die Steaks nicht anbraten und grillen, ehe er zur Tür hereinkam.

      Unterdessen fiel ihr nichts mehr rein, was jetzt noch getan werden musste. Sie hatte den ganzen Tag damit verbracht, Wäsche zu waschen, ihre kleine Wohnung aufzuräumen, einzukaufen und das Essen herzurichten – häusliche Aufgaben, für die sie selten Zeit gehabt hatte, seit sie und Ryan zu Beginn des Sommers zusammengezogen waren. Sie fand, dass es eine nette Abwechslung zu ihrem Studienalltag war.

      Trotzdem ertappte sie sich unwillkürlich bei dem Gedanken …

      Würde ihr Leben genauso aussehen, wenn sie verheiratet wären?

      Falls sie ihr Ziel, eine FBI-Agentin zu werden, erreichte, würde sie wirklich ganze Tage damit verbringen, alles perfekt für den Moment herzurichten, wenn Ryan von der Arbeit kam? Das war unwahrscheinlich.

      In diesem Augenblick hatte Riley wirklich Mühe, sich die gemeinsame Zukunft

      vorzustellen – oder irgendeine konkrete Zukunft.

      Sie ließ sich auf die Couch fallen.

      Sie schloss die Augen und merkte, wie müde sie war.

      Wir brauchen beide Urlaub, dachte sie.

      Aber Urlaub stand in nächster Zeit nicht zur Debatte.

      Sie fühlte sich ein wenig schläfrig und war schon fast eingedöst, als eine Erinnerung sich den Weg in ihre Gedanken bahnte …

      Ihre Hände und Füße wurden von einem Irren zusammengebunden, der ein Clownskostüm und Schminke im Gesicht trug.

      Er hielt ihr einen Spiegel vors Gesicht und sagte …

      »So fertig. Sieh es dir an!«

      Sie sah, dass er ihr Schminke über das ganze Gesicht verteilt hatte, so dass sie auch wie ein Clown aussah.

      Dann hielt er eine Spritze vor ihr in die Luft. Sie wusste, sie würde aus schierem Entsetzen sterben, wenn er ihr den tödlichen Inhalt injizieren würde …

      Rileys riss die Augen auf. Sie zitterte am ganzen Körper.

      Erst vor ein paar Monaten war sie knapp aus den Fängen des berüchtigten sogenannten „Clown- Killers“ entkommen. Sie hatte immer noch qualvolle Rückblenden ihres Martyriums.

      Als sie versuchte, die Erinnerung abzuschütteln, hörte sie, wie jemand die Treppe herunterstieg und den Flur der Souterrain-Wohnung betrat.

      Ryan! Er war zuhause!

      Sie sprang von der Couch und prüfte, ob im Backrohr die maximale Temperatur erreicht war. Dann löschte sie die Lichter in der Wohnung und zündete die Kerzen an, die sie auf den Tisch gestellt hatte.

      Dann stürzte sie in Richtung Tür und traf dort auf Ryan, der gerade eintrat.

      Sie schlang ihm die Arme um den Hals und gab ihm einen Kuss. Er warf einen Blick in die mit Kerzen erleuchtete Wohnung und platzte heraus …

      »Riley - verdammt noch mal, was ist denn hier los?«

      Riley fühlte einen Stich der Enttäuschung und sagte: »Ich mache uns was Schönes zum Abendessen.«

      Ryan trat ins Zimmer, stellte seine Aktentasche ab und ließ sich auf die Couch fallen.

      »Mach dir bitte nicht die Mühe,« sagte er. »Ich hatte

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