ТОП просматриваемых книг сайта:
Himmel Der Zauber . Морган Райс
Читать онлайн.Название Himmel Der Zauber
Год выпуска 0
isbn 9781632910059
Автор произведения Морган Райс
Серия Ring der Zauberei
Издательство Lukeman Literary Management Ltd
Luanda spürte, wie Romulus sie hochzerrte, sie hoch über seinen Kopf hob und auf das Brückengeländer zustürmte. Er schrie wie ein Tier als er vor dem Geländer stand und sich anschickte, sie herunterzuwerfen.
Luanda blickte hinab in die Tiefe und war sich sicher, dass sie bald sterben würde.
Doch Romulus hielt sie mit vor Wut und Anstrengung zitternden Armen in die Höhe, und schien zu überlegen. Natürlich hätte er sie am liebsten in der Luft zerrissen und über die Brüstung geworfen – doch das konnte er nicht tun. Er brauchte sie, damit er sein Schicksal erfüllen konnte.
Schließlich ließ er sie herunter, umgriff ihre Taille noch fester als zuvor und eilte wieder auf die andere Seite des Canyons zu.
Diesmal hing Luanda schlaff in seinen Armen, benebelt von den Schmerzen, und konnte nichts tun. Sie hatte es versucht – und war gescheitert.
Nun war alles was ihr blieb, abzuwarten, was das Schicksal für sie vorherbestimmt hatte, Schritt für Schritt, als er sie über den Canyon trug und die wabernden Nebelschwaden sie einhüllten und genauso schnell wieder verschwanden. Luanda fühlte sich, als ob er sie in eine andere Welt brachte, an einen Ort, von dem sie nie wieder zurückkommen würde.
Schließlich erreichten sie die andere Seite, und als Romulus den letzten Schritt machte, um die Brücke zu verlassen, vibrierte sein Mantel laut hörbar und glühte rot. Romulus ließ Luanda wie einen Sack Kartoffeln zu Boden fallen. Sie schlug mit dem Kopf voran auf und blieb regungslos liegen.
Romulus Krieger standen am Rande des Brückenkopfes und starrten zur Brücke. Jeder von ihnen hatte Angst, dass er derjenige sein würde, der testen sollte, ob der Schild tatsächlich zerstört war.
Romulus hatte die Nase voll, griff einen der wartenden Krieger, hob ihn hoch und warf ihn auf die Brücke, direkt in den unsichtbaren Schild hinein. Der Krieger hob seine Hände vors Gesicht und schrie – er war sich sicher, dass ihm nur wenige Augenblicke blieben.
Doch diesmal geschah etwas anderes. Der Krieger flog in hohem Bogen durch die Luft und schlug hart auf der Brücke auf. Die Menge betrachtete gespannt wie er abrollte und liegen blieb. Er war am Leben.
Die Krieger sahen sich ungläubig an und am meisten von allen schien derjenige von ihnen zu sein, der lebendig auf der Brücke hockte und sich den Staub von den Kleidern klopfte. Er war am Leben. Der Schild war zerstört.
Romulus Armee jubelte und stürmte los. Sie schwärmten auf die Brücke in Richtung des Rings. Luanda kauerte sich an das Brückengeländer in der Hoffnung nicht von den Männern zertrampelt zu werden. Mit Schrecken sah sie zu, wie sie wie eine Herde wild gewordener Tiere sie auf ihre Heimat zustürmten.
Ihre Heimat würde nie wieder so sein wie sie einmal gewesen war.
KAPITEL DREI
Reece stand am Rande der Lavagrube und starrte ungläubig hinein während die Erde unter seinen Füssen heftig bebte. Er konnte kaum fassen, was er gerade getan hatte. Seine Muskeln schmerzten noch immer von der Last des Felsblocks, von der Anstrengung, als sie ihn mitsamt dem Schwert des Schicksals in die Grube geworfen hatten.
Er hatte gerade eben die mächtigste Waffe innerhalb des Rings zerstört, die Waffe um die sich die Legenden rankten, das Schwert, das seit Generationen in seiner Familie war, die Waffe des Auserwählten, die Quelle des Schildes. Er hatte es in die Lavagrube geworfen und mit eigenen Augen angesehen, wie es schmolz, in einen rotglühenden Feuerball aufging und im Nichts verschwand.
Für immer verloren.
Der Boden hatte seitdem unaufhörlich gebebt. Reece und die anderen, die mit ihm um die Lavagrube herum standen hatte Mühe, die Balance zu halten. Als er langsam von der Grube zurückwich hatte er das Gefühl, als ob die Welt um ihn zusammenbrach. Was hatte er nur getan? Hatte er den Schild zerstört? Den Ring? Hatte er etwa gerade den größten Fehler seines Lebens gemacht?
Reece versuchte sich zu beruhigen indem er sich einredete, dass er keine andere Wahl gehabt hatte. Der Felsblock mit dem Schwert war schlicht und einfach zu schwer gewesen, als dass sie ihn so einfach hätten davontragen können. Ganz zu schweigen davon, dass sie ihn nie die Felswand hinaufbekommen hätten. Wie hätten sie außerdem mit der Last auf den Schultern vor diesen Wilden fliehen sollen? Er war in einer verzweifelten Situation gewesen. Und verzweifelte Situationen verlangen nach verzweifelten Maßnahmen.
Ihre verzweifelte Situation hatte sich noch nicht verändert. Reece hörte die Schreie um sich herum die von tausenden dieser kleinen Kreaturen kamen, die nervenaufreibend mit den Zähnen klapperten, knurrten und lachten. Sie klangen wie ein Heer von Schakalen.
Sie hatten sie verärgert; sie hatten ihr wertvolles Objekt gestohlen und nun wollten sie Rache.
So schlimm die Situation Augenblicke zuvor schon war, sie wurde immer schlimmer. Reece sah die anderen – Elden, Indra, O’Connor, Conven, Krog und Serna – die sich verzweifelt umsahen. Tausende von Faws kamen aus allen Richtungen auf sie zu gestürmt. Reece hatte dafür gesorgt, dass niemand das Schwert auf die andere Seite des Canyons bringen konnte. Doch er hatte nicht darüber hinaus gedacht. Er hatte keinen Plan, wie er sich und die anderen außer Gefahr bringen sollte. Sie waren umzingelt und es gab keinen Weg heraus.
Reece war fest entschlossen einen Ausweg zu finden, und nun, ohne das Schwert. konnten sie sich zumindest wieder schnell bewegen.
Reece zog sein Schwert und ließ es zischend durch die Luft schwirren. Warum sollte er warten, bis diese Kreaturen angriffen? Zumindest würde er kämpfend untergehen.
„ANGRIFF!“, schrie er.
Sie zogen ihre Waffen und sammelten sich hinter ihm. Sie folgten ihm als er von der Lavagrube weg mitten unter die Faws stürmte, und mit seinem Schwert einen nach dem anderen ummähte. Elden neben ihm schwang seine Axt und schlug zweien gleichzeitig die Köpfe ab. O’Connor spannte seinen Bogen während er lief und traf mehrere Faws in seiner Bahn. Indra hatte ihr Kurzschwert gezogen und einem ins Herz gerammt, während Conven beide Schwerter schwang und sich wie ein Wahnsinniger schreiend mitten unter die Faws stürzte. Serna schwang seinen Streitkolben und Krog seinen Speer.
Sie kämpften in perfektem Einklang und bahnten sich ihren Weg durch die dichte Menge in ihrem verzweifelten Versuch zu entkommen. Reece führte sie auf einen kleinen Hügel. Die Erde bebte noch immer, der Boten war matschig und der Hügel steil. Ein paar Faws gelang es, auf ihn zu springen. Sie schlugen, kratzten und bissen ihn. Er schlug wild um sich und es gelang ihm, sie mit Tritten abzuwehren und zu erstechen, bevor sie erneut angreifen konnten. Mit Kratzwunden und Bissen übersäht kämpfte Reece weiter, und sie stürmten um ihr Leben den Hügel hinauf.
Als sie endlich die Spitze des Hügels erreicht hatte, hatten sie einen Vorsprung und konnten kurz durchatmen. Reece stand da und rang keuchend um Atem, und in der Ferne konnte er die Wand des Canyon erkennen, bevor sie wieder im Nebel verschwand.
Er wusste, sie war da, ihr einziger Weg nach oben, und er wusste, dass sie sie schnellstens erreichen mussten.
Reece warf einen Blick über die Schulter und sah tausenden von Faws die mit klappernden Zähnen, knurrend und fauchend den Hügel hinaufgestürmt kamen.
„Was ist mit mir?“, hörte er eine Stimme.
Reece fuhr herum und sah Centra am Fuße des Hügels. Er war immer noch ihr Gefangener und stand neben dem Anführer, der ihm seinen Dolch an den Hals hielt.
„Lasst mich nicht zurück!“, schrie er. „Sie werden mich töten!“
Reece stand unentschlossen da. Er war unglaublich frustriert. Natürlich hatte Centra Recht: Sie würden ihn töten. Reece konnte ihn nicht zurücklassen, das verstieß gegen alles was Reece gut und heilig war. Immerhin hatte Centra ihnen zuvor auch geholfen.
Reece