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es war zu schnell gegangen.

      Wir saßen fast zwei Wochen von der Welt abgeschnitten im Büro, um unseren dringenden Auftrag zu erfüllen. In dieser Zeit soll die gesamte Stadt einfach durchgebrannt sein? In einer Reihe von Wohnungen, die wir ausschlachteten fanden sich keine Spuren eines eiligen Aufbruchs. Das kann nur bedeuten, dass die Leute wegeschafft wurden, möglicherweise mehr oder weniger organisiert. Aber wo ist die Polizei geblieben? Gute Frage!

      Die Geschäfte wurden geplündert. Das ist offenbar geschehen, als die Polizei nicht mehr eingreifen konnte, also nicht während der Evakuierung. Zu diesem Zeitpunkt wären sie besonders wachsam gewesen, um die Ordnung zu gewährleisten.

      Es dauert mindestens zwei Tage, um eine Stadt wie Tarkow zu evakuieren, vielleicht sogar länger. Wir saßen fast zwei Wochen im Hotel! Ich schlief mich zu Hause aus. Dann sah ich mit gemütlich die Nachrichten im Fernsehen, anstatt wie alle anderen davonzulaufen! Ich hörte mir die Märchen der aufgezeichneten Fernsehsendungen an. Dann der Fluchtversuch mit Galperin und die schlaflose Nacht auf der Treppe, neben der verminten Wohnung…

      Ich erinnere mich an das erste geplünderte Geschäft, das hatten sie zu diesem Zeitpunkt schon erledigt. Offenbar erschossen unbekannte MPi-Schützen einen zu spät gekommenen Marodeur. Aber das war im zweiten Geschäft! Ich war zuvor an einem anderen Geschäft vorbeigekommen. Es hatte mich mit versperrten Eingängen und zugezogenen Gardinen vor dem Fenster empfangen. Seltsam, das ist unglaublich. Alle Geschäfte wurden umgekrempelt und geplündert, aber dieses nicht. Jedenfalls wirkte es damals völlig unberührt und übrigens auch nicht so, als ob es verlassen worden sei. Wer hat sich dort eingenistet? Jetzt erinnere ich mich auch an den Schriftzug über der Tür. Genau! Da stand „Einzelhändler A. A. Ogrysko“ oder A. W.? Sieh mal an! Sein Geschäft wurde nicht dem Erdboden gleichgemacht. Das bedeutet, dass der Händler es geschafft hat, das Chaos zu überleben. Möglicherweise öffnet er die verschlossenen Türen seines Ladens, um Luft zu schnappen.

      Ich beabsichtige jedenfalls, mit ihm zu gegenseitig vorteilhaften Bedingungen ins Geschäft zu kommen. Wenn es ein Laden ist, dann werde ich wenigstens Nahrungsmittel ergattern, im Tausch gegen die Kondome.

      Kapitel 3

      Das Gebäude hatte sich grundlegend verändert. Vor den Fenstern liegen Sandsäcke und die Tür ist von einem Betonblock versperrt. Wer sich auf diese Weise verbarrikadiert, erledigt an diesem Ort wichtige Angelegenheiten. Hm, auch das Schild hängt noch über dem Eingang! Es ist niemand zu Hause. Nur der Wind weht den Müll über die Straße.

      Lauschen. Ich verlasse mich in letzter Zeit hauptsächlich auf mein Gehör. Es ist schwierig, einen dieser Protagonisten zu sehen, wenn er nicht entdeckt werden möchte, aber man kann ihn hören.... Wie heißt es in den Büchern der Brüder Strugazki: „Kein Hinterhalt ohne Lärm“. Hier kratzt und räuspert sich niemand wie im Buch, aber es sind genug andere Laute zu hören. Das ist kein Kettenklirren, sondern hier vertritt sich jemand die Beine.

      Jetzt läuft der ungeduldige Kollege ganz in der Nähe herum, schätzungsweise in zwanzig Metern Entfernung. Ich liege auf dem Balkon des dritten Stockwerks, auf den ich über das Dach geklettert bin. Glücklicherweise ist das Haus alt und der Balkon hat kein Wetterdach. Dafür gibt es eine Feuerleiter, die direkt zum Boden führt. Vom Boden ist es ein Kinderspiel, auf den Balkon zu gelangen. Stapf du ruhig da unten herum, ich breche unterdessen vorsichtig mit dem Handbeil die Balkontür auf. Ich möchte das Fenster nicht einschlagen, denn das ist ein Ort, der mir noch nützlich sein kann. Hier oben ist die Aussicht gut.

      Ich bin immer noch ein miserabler Einbrecher, aber das ist auch nicht gerade Fort Knox. Die Tür quietscht beim Öffnen in den Angeln und der Typ unten am Haus reagiert sofort. Er läuft zur Seite und gerät für einen Augenblick in mein Sichtfeld.

      Das ist keiner der Schergen von Makar. Er ist schlecht gekleidet, ärmlich und auf den ersten Blick unbewaffnet. Das hat im Prinzip keine Bedeutung. Möglicherweise hat er die Pistole in der Jackentasche versteckt. Was treibt der da unten? Zweifellos hat er nicht vor, jemanden zu fangen oder umzulegen, aber er wird sich auch kaum ein Schild mit der entsprechenden Ankündigung um den Hals hängen.

      Schnell die Wohnung nach nützlichen Gegenständen durchsuchen: Marmelade, trockenes Brot, Streichhölzer, drei Zigarettenschachteln. Ab damit in den Rucksack! Ich bin kein Raucher, aber vielleicht kann ich sie eintauschen. Aber wo tausche ich sie ein? Unten im Geschäft natürlich! Alles andere lasse ich liegen. Die Lebensmittel kann ich selbst gebrauchen. Außerdem kenne ich den Bedarf des örtlichen Händlers nicht.

      Unten quietscht es. Ich schaue über das Fensterbrett nach draußen. Alles beim Alten, keine Veränderungen. Der Typ unten hat nicht durchgehalten. Die Schuhe scharren im Sand. Er geht weg. Warten.

      Ein Geräusch! Die sich öffnende Tür des Ladens knarrt. Eine weitere Gestalt betritt den Platz. Ein Blick genügt und ich kenne den Grund, aus dem der Beobachter verschwunden ist. Da steht ein starker, großer Kerl im militärischen Tarnanzug (offensichtlich Importware), mit kugelsicherer Weste und anderen Gerätschaften, die ich nicht kenne. Er hat eine futuristische Knarre, auf die zahlreiche Details aufgeschraubt sind. Tja, da kann ich mit meinem Handbeil kaum brillieren. Da muss ein Maschinengewehr her, damit sich dieser Bulle wenigstens mal nach mir umdreht. Ein harter und arroganter Typ.

      Wieder quietscht die Tür und es taucht noch so ein schwerbewaffneter Protagonist auf. Ist hier ein Nest? Ich entferne mich kriechend vom Fenster, falls es denen einfällt, auf mich zu schießen. Nein, unten knarren die Schuhe. Sie gehen. Wieder der alte Trick mit dem Schloss und der Tür. Ich steige langsam nach unten.

      Hoppla! Keinen Schritt weiter! Quer über die Treppe ist eine dünne Schnur gespannt. Sofort tauchen unangenehme Erinnerungen auf wie Sprengfalle, Mine und andere Scheußlichkeiten. Ich setze mich vorsichtig hin und sehe mir die Treppe genauer an. Eine Sprengfalle zündet, wenn am Draht gezogen wird, oder? Wenn ich die Schnur nicht berühre und nicht daran ziehe, geht sie nicht hoch. Hier kann nichts hochgehen! An der Schnur ist eine gewöhnliche Konservendose befestigt, in der sich einfache Löffel und Gabeln befinden. Wird daran gezogen, scheppert es. Das ist eine gewöhnliche Klapperrassel. Das bedeutet, dass derjenige, der die scheppernde Rassel angebracht hat, den Lärm hört und sich in unmittelbarer Nähe befindet. Vielleicht wohnt er sogar in diesem Hauseingang. Auch aus einem anderen Grund ist Vorsicht geboten.

      Sofern solche bewaffneten Killer dieses Geschäft besuchen, wäre es mehr als dumm dort meine „Waffe“ zu präsentieren. Wen will ich damit beeindrucken? Es wirkt höchstens lächerlich! Ich möchte mich auf keinen Fall lächerlich machen. Ich verstecke das Handbeil deshalb in einem Müllhaufen, als ich durch den Torbogen des Hauses laufe. Es ist keine wirkungsvolle Waffe, aber Türen und Fenster lassen sich bequem damit öffnen. Als Werkzeug hat es für mich deshalb einen gewissen Wert.

      Ich laufe um die Häuserblöcke herum und bleibe vor der Tür stehen. Sie war auch früher schon kein Schmuckstück, aber jetzt erinnert sie an die schwere und robuste Tür eines Safes. Ich sehe keine Klingel, aber es gibt ja auch nirgendwo Strom. Ich klopfe mit dumpfen Schlägen an die Tür. Quietschend öffnet sich ein vergittertes Fensterchen. Von diesem Geräusch also wurde mein Beobachter erschreckt!

      „Was willst du!“

      „Ich möchte handeln.“

      „Ach?!“, sagt mein unsichtbarer Gesprächspartner verwundert: „Führe deinen Handel, wie es dir beliebt – wir stören dich bestimmt nicht dabei.“

      Und wieder quietscht das Fensterchen.

      „He! Vielleicht möchte ich ja bei euch einkaufen!“

      „Ach, ja?“ Wieder öffnete sich die Fensterluke und ich wurde aufmerksam gemustert. „Halte Abstand zur Tür!“

      Mein Gegenüber war mit der Sichtprüfung zufrieden. Der Türriegel klirrt.

      „Komm rein.“

      Die Ladenräume haben sich grundlegend verändert. Links und rechts stehen Gitter, die beinahe bis zur Decke reichen. Hinter einem dieser Gitter hat es sich ein Mann mit Maschinenpistole bequem gemacht. Vor mir steht noch einer, der aber offenbar unbewaffnet ist.

      „Griffel hoch!“ Ich werde professionell durchsucht. „Keine Waffe?“

      „Wozu?“

      Der

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