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Grammatik eigentlich kein »richtig« oder »falsch«. Während die Schreibung des Deutschen durch amtliche Regeln normiert ist (alles hierzu in Deutsche Rechtschreibung für Dummies) und Verstöße gegen diese Normen zumindest in der Schule geahndet werden, gibt es für die deutsche Grammatik nichts Vergleichbares. Das heißt jedoch nicht, dass diese völlig regellos ist. Sie selbst haben von Kindesbeinen an ein Gespür dafür entwickelt, was »geht« oder eher »nicht geht«. So kämen Sie wahrscheinlich nie auf den Gedanken, in einem Text der Butter zu schreiben, obwohl (ältere) Schwaben genau das sagen. Und wenn einer verkündet, dass er wegen dem Regen heute nicht zum Training kommen will, würden Sie vielleicht ins Grübeln darüber geraten, ob der Dativ (3. Fall, Wem-Fall) nach wegen zulässig ist oder nicht.

      Weil viele Sprachwissenschaftler und Sprachwissenschaftlerinnen eine gewisse Scheu davor haben, hinsichtlich unserer Grammatik von »richtig« oder »falsch« zu sprechen, und obendrein zwischen geschriebener und gesprochener Sprache und anderen Erscheinungsformen des Deutschen unterschieden werden muss, weichen sie auf Wertungen wie »wohlgeformt« und »nicht wohlgeformt«, »angemessen« und »nicht angemessen« und ähnliche aus. Die klingen ein wenig hölzern, zielen aber darauf ab, dem ewigen Denken in Fehlern und der sich daraus ableitenden Rechthaberei notorischer Besserwisser entgegenzuwirken. Denn die wissenschaftliche Untersuchung großer Textmengen kann durchaus erweisen, dass das, was in den Augen von Deutschpuristen »falsch« ist, in unserer Sprache durchaus häufig vorkommt und demnach offenbar seine Berechtigung hat.

      Trotzdem gibt es so etwas wie »echte« Grammatikfehler. Wenn zum Beispiel in einem Ihrer Sätze das Subjekt (der Satzgegenstand) im Plural (in der Mehrzahl) steht, das Prädikat (die Satzaussage) aber im Singular (in der Einzahl), dann passt das einfach nicht zusammen. Demnach:

      ✔ Nicht: Die Studierenden (Mehrzahl) trifft (Einzahl) sich in der Mensa.

      ✔ Sondern: Die Studierenden (Mehrzahl) treffen (Mehrzahl) sich in der Mensa.

      Mahlzeit.

      So können Gefahrenzonen umschifft werden

      Was in einem Text unter grammatischen Gesichtspunkten »geht« oder eher »nicht geht«, ist auch uns, die wir Deutsch als Muttersprache sprechen, nicht in jedem Fall klar. So entstehen Unsicherheiten. Heißt es entsprechend meines Vorschlags oder entsprechend meinem Vorschlag? Kann ein Vorschlag optimaler sein als ein anderer? Solche Unsicherheiten sollten Sie nicht am Verfassen von Texten hindern und sind oft relativ einfach zu umschiffen.

      Icon_Hand.jpgSpielen Sie beim Verfassen eines Textes auf Zeit. Anders als beim Sprechen, bei dem es auf schnelles und spontanes Reagieren ankommt, zwingt Sie niemand dazu, einen von Ihnen geschriebenen Text vorschnell abzugeben. Nehmen Sie sich beim Schreiben Zeit und lesen Sie Ihre Texte noch einmal Korrektur, bevor Sie auf den »Senden-Button« klicken. Das hat etwas mit Sorgfalt zu tun und wird zumindest dazu führen, dass Sie Ihre Flüchtigkeitsfehler korrigieren können.

      Wenn Sie am PC schreiben, nutzen Sie das Rechtschreibprüfprogramm. Derartige Programme verfügen oft über eine Grammatikkomponente, die Sie wenigstens auf bestimmte grammatische Ungereimtheiten hinweist. Trotzdem gilt natürlich, dass Vertrauen zwar gut, Kontrolle aber besser ist. Demnach: Einmal Korrektur lesen ist in jedem Fall Pflicht.

      Icon_Hand.jpgWenn Sie beim Schreiben zum Beispiel nicht sicher sind, ob es wegen des Regens oder wegen dem Regen heißen sollte, dann schlagen Sie nach. Das können Sie in Deutsche Grammatik für Dummies tun, aber auch in zahlreichen Spezialnachschlagewerken zu den häufigsten grammatischen Zweifelsfällen. Eines ist der Dudenband Richtiges und gutes Deutsch (6. Auflage 2007), der aus den jahrzehntelangen Erfahrungen der Duden-Sprachberatung mit den Hauptschwierigkeiten, die wir mit unserer eigenen Sprache haben, hervorgegangen ist. Nachschlagen ist nicht ehrenrührig und hilft, Peinlichkeiten zu vermeiden.

      Kleiner Tipp am Rande: Nachschlagewerke zu den häufigsten sprachlichen Zweifelsfällen gibt es auch zum Downloaden. Sie haben sie dann direkt auf Ihrem Rechner verfügbar und müssen nicht ständig ans Regal rennen, wenn Sie einmal etwas nachschlagen wollen.

      Icon_Hand.jpgWenn Sie sich in der Grammatik Ihrer eigenen Sätze nicht mehr zurechtfinden, dann könnte das zuallererst daran liegen, dass diese Sätze einfach zu kompliziert und zu unübersichtlich aufgebaut sind. Demnach: Zurück auf »Los« und noch einmal angefangen! Achten Sie beim zweiten Anlauf darauf, kürzere Sätze zu formulieren. Es muss ja nicht immer so sein, dass ein Gedanke in nur einem einzigen Satz ausgedrückt wird. Diejenigen, die Ihnen zuhören oder Ihre Texte lesen müssen, werden es Ihnen danken.

      Wichtige Hilfsmittel

      Wenn Sie mit Ihrem Grammatikwissen tatsächlich einmal nicht weiterkommen, können Sie auf folgende Hilfsmittel zurückgreifen:

      ✔ das Korrekturprogramm Ihres Textverarbeitungssystems

      ✔ ein passendes Nachschlagewerk

      ✔ persönliche Sprachberatung

Elektronische Korrekturprogramme

      Die Korrekturprogramme, die gegebenenfalls Standardkomponenten der von Ihnen eingesetzten Texterfassungsprogramme sind, zielen in erster Linie auf die Bereinigung von Rechtschreibfehlern ab. Grammatische Ungereimtheiten erkennen sie deshalb nur bedingt. Bleiben Sie also wachsam.

      Icon_Warnung.jpgWenn Sie ein konventionelles Korrekturprogramm einsetzen, das im Wesentlichen nur mit mehr oder minder umfangreichen Wortlisten arbeitet, die es während der Texterfassung im Hintergrund abgleicht, werden Wörter oder Wortformen, die nicht in diesen Wortlisten enthalten sind, als Fehler markiert. Das kann ein bisschen verwirren, weil auch bestimmte Beugungsformen des Verbs oder Substantivs als falsch gemeldet werden, die in Ihren Augen todsicher richtig sind. Einen Satz wie Peter und Ingrid geht ins Konzert würden sie aber glatt durchgehen lassen.

      Wenn Sie also mit einem halbwegs vernünftigen Fehlererkennungs – und Korrekturprogramm arbeiten wollen, sollte dieses auf jeden Fall eine ausgewiesene Grammatikkomponente haben. Dann wird wenigstens die Übereinstimmung von Subjekt und Prädikat (die Kongruenz) in ihren Sätzen überprüft.

      Außerdem sollten Sie auf folgende Optionen achten:

      ✔ Korrektur während der Eingabe, wahlweise Korrektur nach Fertigstellung des ganzen Textes oder im Batch-Betrieb

      ✔ Regelhilfen bei Fehlermeldungen

      ✔ integrierte Update-Funktion

      ✔ leichte Konfigurierbarkeit

      Wenn Sie sich nicht einfach auf das auf Ihrem PC vorinstallierte Prüfprogramm verlassen wollen, lohnt sich ein Produktvergleich. Das teuerste Produkt auf dem Markt muss nicht auch das beste sein.

Nachschlagewerke

      Ja, ja. Nachschlagewerke, die Ihnen dabei helfen, grammatische Fragen zu beantworten, gibt es. Sie stehen neben den »normalen« Wörterbüchern und den Übersetzungswörterbüchern (mehrsprachigen Wörterbüchern) in den Buchhandlungen und fallen dort – nicht auf. Deshalb fristen sie ein Mauerblümchendasein.

      Icon_Hand.jpgNachschlagewerke zur Grammatik heißen etwa Richtiges und gutes Deutsch, Fehlerfreies und gutes Deutsch und ähnlich. Sie sind so etwas wie alphabetisch aufgebaute Grammatiken. Von außen können Sie nicht erkennen, dass darin typische grammatische Zweifelsfälle nach Stichworten aufgelistet sind und erklärt werden. Demnach: Reingucken.

      Während das Suchen nach Einzelfällen in »richtigen« Grammatiken gelegentlich mühsam oder ganz erfolglos sein kann, weil Ihr Problem nur in einem größeren Zusammenhang behandelt wird, den Sie dann auch noch richtig benennen können müssen, um ihn im Text aufzufinden, kann der Zugriff auf eines der genannten Nachschlagewerke schnell zur passenden Lösung führen. Vor allem dann, wenn Sie professionell schreiben, können Ihnen derartige Nachschlagewerke äußerst praktische

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