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       Szene 6: Hastur

       Szene 7: Der gefallene Prinz

       Szene 8: Das Geheimnis der Hyaden

       Szene 9: Abstieg in die Finsternis

       Szene 10: Wahrheit

       Szene 11: Der König in Gelb

       Epilog: An der Küste von Hali

       Der See von Hali – Das kosmische Meer

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      „The Phantom of Truth“

      By Steve Lines.

      ZUM STÜCK

       images Figuren:

      CASSILDA: (23) Prinzessin von Hoseib und das älteste der vier Kinder des Königs

      CAMILLA: (18) Prinzessin von Hoseib und engste Freundin von Cassilda

      UOHT: (21) Prinz von Hoseib und Führer des königlichen Heeres

      THALE: (18) Prinz und Dichter von Hoseib

      NAOTALBA: (40) Hohepriester von Hoseib, Bruder und Berater des Königs

      ALDONES: (48) König von Hoseib, Oberhaupt der Familie Casastine

      MALIK: (25) Kriegsgefangener aus Robardin

      FREMDER: (?) geheimnisvoller Gast

      KÖNIG IN GELB:

       images Schauplatz der Handlung:

      Yhtill, Hauptstadt des Königreiches Hoseib.

       images Epoche:

      In ferner Zukunft oder ferner Vergangenheit.

       images Lokalisation:

      Geheimnisvolles Traumland, das einen von Aldebarans unbekannten Nebensternen umrankt.

      Das Sternbild Stier/Taurus (darin enthalten: Aldebaran und die Hyaden)

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       Die Stadt Yhtill:

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      „Carcosa Poster“

      By Mike Jenkins.

      Ursprünglich befanden sich zwei Monde auf dem Bild. Der Künstler erlaubte es jedoch freundlicherweise, den zweiten zu entfernen, damit das Bild exakt der Buchvorlage entspricht.

      PROLOG:

      AN DER KÜSTE VON HALI

      Das Licht der beiden untergehenden Sonnen tauchte den großen See und die marmorne Stadt an dessen Ufer in orangegoldenen Glanz. Mit einem Lied auf den Lippen, das vom Rauschen der Wellen übertönt wurde, schritt dort eine junge Frau die sandige Küste entlang, begleitet von ihrem immer länger werdenden Schatten und ihrem Abbild im See von Hali. Das Spiegelbild zu ihrer Linken offenbarte der dunkelhaarigen Frau, dass sie Cassilda vor sich hatte, ältestes Kind des Königs Aldones, und Mitglied der Familie Casastine, jener edlen, alteingesessenen Dynastie, die von der Stadt Yhtill nun schon seit beinahe einem Jahrtausend über das Land Hoseib herrschte. Der stetig wachsende Schatten zu ihrer Rechten erinnerte sie wie gewohnt an den bitteren Schmerz, den ihre ganze Familie, sie jedoch im Besonderen, erlitten hatte.

      Zehn Jahre waren nun schon vergangen und noch immer fühlte es sich für die Prinzessin von Hoseib so an, als wäre ihre hohe Mutter erst kürzlich von ihnen gegangen – dies war eine jener Wunden, die zu tief sitzen, um in der kurzen Zeitspanne eines einzigen Menschenlebens zu verheilen. So schritt die junge Frau mit ihren beiden schemenhaften Begleitern singend voran und ließ die kosmische Schönheit des doppelten Sonnenuntergangs, die schäumenden Wolkenwellen und den nassen Sand unter ihren Füßen den Schmerz ihrer Seele lindern. Schließlich, lange nachdem Cassilda ihr Lied beendet hatte, entschied sie sich, bei ihrem Spaziergang innezuhalten und mit ihren Augen die schier endlose Weite des Sees von Hali abzusuchen – wonach, das ließ sich nicht sagen.

      Es dauerte nicht lange und ihr umherschweifender Blick fiel unbeabsichtigt auf das andere Ufer des Sees, wo er verharrte. Lange Zeit stand Cassilda regungslos da und blickte gedankenverloren hinüber zu der fernen Küste. Erst als von dort ein eisiger Windhauch über das Wasser herüberfegte und sie frösteln ließ, kam die junge Frau wieder zu sich. Zu ihrem Erstaunen stellte sie fest, dass die Zwillingssonnen bereits gänzlich hinter Hali versunken waren und zu ihrer Ablösung schon der Mond und Aldebaran hoch am Himmel standen. Letzterer die einbrechende Nacht mit seinem scharlachroten Glanz erhellend. Gerade gingen die Hyaden auf, jene heiligen Sterne und Schutzgöttinnen von Hoseib, und lächelten mit ihrem silbernen Licht sanft auf Cassilda herab. Sie spürte, dass die Wärme des Tages nun gänzlich erstorben war, und machte sich daher auf, den Rückweg nach Yhtill anzutreten. Doch bereits im nächsten Augenblick vermochte es ein kleiner Gegenstand zu ihren Füßen, der von den Wellen an das Ufer angespült worden sein musste, sie von ihrem gefassten Entschluss abzuhalten. Sie kniete sich nieder, hob den Gegenstand auf und betrachtete ihn neugierig. Obwohl er mit Sand und dem Schaum der Wolkenwellen bedeckt war, erkannte Cassilda auf den ersten Blick, dass sie ein Amulett in ihren Händen hielt. Es schien aus Onyx oder dergleichen zu bestehen, denn an den Stellen, die nicht beschmutzt waren, schimmerte es ihr glatt und nachtschwarz entgegen. Nun erst bemerkte sie Teile eines gelben Symbols, das in den Schmuck eingelassen war. Nachdem sie das Amulett gründlich im See gereinigt hatte, war die Einlegearbeit vollends zu erkennen und Cassilda riss, erfüllt von Staunen und Entsetzen gleichermaßen, weit die dunkelbraunen Augen auf.

      Fasziniert betrachtete sie jenes sonderbare Zeichen mit seinen rätselhaften Schnörkeln und den fieberhaften Konturen. Das Symbol war ihr gänzlich unbekannt und ähnelte in seiner Form und Gestalt nichts, das ein Mensch jemals hätte ersinnen können, ohne für den Versuch mit seinem Verstand zu bezahlen. Das ganze Amulett schien eine Aura aus Fremdartigkeit und unermesslichem Alter auszustrahlen, die auf abstoßende, unsagbar alte Zeiten hindeutete, lange vor der Erbauung von Yhtill und der Herrschaft des Geschlechtes der Casastines, als die Hyaden noch nicht an den Sternenhimmel gesetzt worden waren und noch ältere und wildere Götter die Herzen und Seelen der Menschen beherrschten. In Cassilda stieg der Gedanke auf, das Amulett fortzuwerfen, zurück in die Tiefen von Hali, aus denen es gekommen war. Doch je länger sie es betrachtete, umso mehr versetzte sie eben jene Fremdartigkeit mehr und mehr in Verzücken. Daher ließ sie von ihrem Vorhaben ab und machte sich stattdessen daran, das Amulett an der Perlenkette zu befestigen, die sie stets um ihren Hals trug – seit jenem Tag, an dem sie das Schmuckstück von ihrer Mutter geerbt hatte. Mit einem sonderbaren Geräusch schnallte sich das Amulett beinahe wie von selbst an die Kette, so als wohne ihm ein eigener Wille inne. Und so, gehüllt in den

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