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      Seraph Miller

      Krieg! Eine kurze Geschichte gestohlener Jahre 1943-48

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Januar 1943, eingezogen mit 18

       April 43

       Juli 43

       22. Juli 1943

       15. September 1943

       März 44

       6. September 44

       Ende Oktober 1944, Überfahrt

       Amerika, Arbeit

       April 45, noch mehr Arbeit

       Februar 46, wie?

       Februar 48, endlich frei.

       Impressum neobooks

      Vorwort

       Nun muss ich doch mein Schweigen brechen. Mein Schweigen über die Gräuel, die ich erlebt habe. Haben denn die jungen Leute vergessen, was Frieden ist? Haben sie vergessen wie furchtbar und sinnlos Krieg ist. Was für eine Verschwendung von Leben? Sind denn die Mächtigen der Welt von allen guten Geistern verlassen? Wollen sie lieber Recht haben, statt Frieden?

       Ich habe es erlebt. Ich habe es überlebt. Zumindest körperlich. Es hat mein Leben trotzdem versaut. Es hat meine Familie beeinflusst. Es beeinflusst auch euch noch heute, die ihr nicht im Krieg wart. Ihr wisst nur nicht genau, woher diese dumpfe trostlose Stimmung kommt, die euch ständig beschleicht. Als noch junger Mann habe ich mir diese Tage aufgeschrieben, für mich.

       Diese meine persönlichen Tage des Grauens in Europa. Ich wollte sie nie jemandem zeigen. Schließlich ist es ja auch peinlich, dabei gewesen zu sein. Es ist grauenhaft, was man alles mitgemacht hat. Aber was hätte man als Einzelner machen sollen? Ich will mich aber nicht entschuldigen. Lest und urteilt selbst. Ich bin's müde. Oh, die Dummheit der Menschen. Ich bin alt. Tut etwas!

      Januar 1943, eingezogen mit 18

      Am 13. Januar 1943 wurde ich in die Ad.-Hitler-Kaserne München, nahe Oberwiesenfeld, zur ruhmreichen Infanterie eingezogen. Nach rund 4 Wochen Dienst in München bin ich zur weiteren Ausbildung und zugleich Besatzung nach Lyon in Südfrankreich gekommen.

      Dort begannen schlechte Zeiten. Schlechte Verpflegung, sehr viel Hunger, Hunger tut weh.

      Der Dienst war ziemlich hart, sehr viel Marschieren. Die Kaserne war mitten in der Stadt, dadurch der weite Weg zu den Übungsplätzen. Beim nahesten Platz waren es 25 km hin und zurück. Beim weitesten Übungsplatz waren es 120 km hin und zurück. An meinem 19. Geburtstag, am 1. März, hatte ich Hunger und lief in einer steinigen Gegend bei unserem Rückmarsch vom Übungsplatz weit westlich von Lyon. Warum nur, wozu sollte das gut sein?

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