Аннотация

Es gibt verschiedene Rollen, die sind schon da, lange vor dir. Du kommst auf die Bühne, du wirst Teil des Theaterstücks Leben. Dir wird eine von zwei sozialen Rollen zugeteilt: weiblich oder männlich. Und dann musst du die ganze Zeit deine Performance so gestalten, dass du richtig wahrgenommen wirst, weiblich oder männlich. Die Grundrollenzuweisung, sehr viel früher schon, stellen die meisten nicht infrage. Stattdessen nehmen sie die bei Geburt zugewiesene Rolle an und versuchen sie zu erfüllen.

Аннотация

Ohne Sprache jedoch, ohne unsere Möglichkeit, sprachliche Kategorien wie Gender, Nationalität, Aufenthaltsrecht, Behinderung zu schaffen, wie selbstverständlich zu benutzen und mit einzelnen Gruppenzuschreibungen wie Frau trans*, Mann, deutsch, syrisch, somalisch, schweizerisch oder staatenlos zu bedenken, gäbe es auch die entsprechenden strukturellen Diskriminierungen nicht. Sie können nur existieren, wenn die sozialen Zuordnungen von Menschen in diese Kategorien weiterbestehen.

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"Wo kommst du her?", fragt mich der Inhaber einer Burgerrestaurantkette, der am Tresen sitzt, während ich die Weingläser poliere. «Aus der Türkei», sage ich. «Wie lange braucht eine Türkin, um Müll rauszutragen?» Ich sage, ich wisse es nicht. «Neun Monate», antwortet er und lacht sich kaputt.

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Bei der Kritik um kulturelle Aneignung arbeite ich mit einem ganz anderen Kulturbegriff: Kulturen können zum Beispiel auch Subkulturen sein oder etwa Teile des Habitus und der Ästhetik der Arbeiter_innenklasse, die immer mal wieder für reiche oder Mittelständische zu einem Trend avancieren. Kultur nur auf Ethnien zu beziehen und ihr darauf basierend Eigenschaften zuzuordnen, die einzuhalten sind, ist rassistisch.

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Ein Mensch, der sich selbst für eine Belastung hält, hinterfragt auch im Erwachsenenalter kaum, warum er/sie/they keine gesellschaftliche Teilhabe bekommt; warum behinderte Menschen so selten in den Medien auftauchen; warum immer noch Barrieren existieren, wo es doch längst mehr als eine Lösung gäbe. Behinderte Menschen, die glauben, eine Belastung zu sein, stellen keine oder wenige Ansprüche und Bedingungen. Stattdessen sind sie dankbar über jede Form von positiver Aufmerksamkeit – oder auch: sauber, satt und still.