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      HOLGER SONNABEND

      FREMDE UND

      FREMDSEIN IN DER

      ANTIKE

      ÜBER MIGRATION, BÜRGERRECHT,

      GASTFREUNDSCHAFT UND ASYL BEI

      GRIECHEN UND RÖMERN

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       INHALT

       Prolog: Bereicherung oder Bedrohung? Eine antike Diskussion über Fremde in Rom

       I. Griechenland

       1. Besuch bei Polyphem: Gastfreundschaft im antiken Griechenland

       2. Fremde willkommen? Griechen unterwegs

       3. Wir und die Anderen – Konzepte des Fremdseins

       4. Griechen und Barbaren

       5. Exotische Fremde – Ethnografie und Mythos

       6. Leben mit Fremden – Leben als Fremde

       7. Unter göttlichem Schutz: Asyl bei den Griechen

       8. Fremde unerwünscht? Vertreibungen in Sparta

       9. Karikatur oder Realität? Fremde in den Komödien des Aristophanes

       II. Hellenismus

       1. Aufbruch in neue Welten: Alexander der Große

       2. Der Hellenismus: Staat und Gesellschaft

       3. Alexandria – Schlaglicht auf einen antiken Schmelztiegel

       4. Neue Trends: Philosophie, Religion und Kunst

       5. Die Entdeckung der Welt

       III. Rom

       1. Fremde in Rom: Moderne und antike Stimmen

       2. Rechtsstatus, soziale Akzeptanz, steile Karrieren

       3. Bewundert, gefürchtet, gehasst: Pyrrhos und Hannibal

       4. Kleopatra – Die Römer und die Griechin vom Nil

       5. Wunderland Ägypten

       6. Weltstadt Rom

       7. Die Juden von Rom

       8. Umjubelte Fremde: Gladiatoren und Wagenlenker

       9. Von Traian bis Elagabal: Fremde auf dem römischen Kaiserthron

       10. Berühmte Schriftsteller, die aus der Fremde kamen

       11. Bürgerrecht für alle

       12. Der Limes: Treffpunkt der Kulturen … und die traurige Geschichte des Syrers, der an der Donau Militärdienst leistete

       13. Grenzerfahrungen

       14. Die Völkerwanderung und der Untergang des Römischen Reiches

       15. Blick nach vorn: Byzanz

       Bilanz

       Wichtige Forschungsliteratur

       Verzeichnis der zitierten Quellen

       Bildnachweis

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      Panorama der Ruinen des Forum Romanum von den Kapitolinischen Museen aus betrachtet, 2012

       PROLOG: BEREICHERUNG ODER BEDROHUNG? EINE ANTIKE DISKUSSION ÜBER FREMDE IN ROM

      Rom an einem Tag des Jahres 48 n. Chr. Der Sitzungssaal des römischen Senats auf dem Forum Romanum ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Das ehrwürdige Gremium der Senatoren diskutiert über eine brisante Frage. Die Gemüter sind erhitzt, die Emotionen kochen hoch, noch mehr als üblich. Es geht um einen Antrag, eingebracht von prominenten Persönlichkeiten aus Gallien. Schon lange ist das heutige Frankreich Teil des Römischen Reiches. Es war 100 Jahre zuvor von dem berühmten Feldherrn Iulius Caesar in seinem nicht minder berühmten »Gallischen Krieg« unterworfen worden. Inzwischen haben viele Bewohner des Landes das römische Bürgerrecht erhalten. Rom ist großzügig, wenn es darum geht, Fremde zu römischen Bürgern zu machen – nicht aus einer humanitären Grundhaltung heraus, sondern weil die Regierenden der Ansicht sind, dass ein Staat sich besser lenken lässt, wenn die Bewohner das Gefühl haben, gleichberechtigt zu sein. So sind viele Menschen, die im Römischen Reich leben, zwar von der Herkunft her Syrer, Ägypter, Griechen oder Germanen, doch im rechtlichen Sinne sind sie Römer – Herkunftsfremde und Rechtsrömer in einer Person.

      Integration ist in Rom politisch gewollt. Doch was jetzt, im Jahre 48 n. Chr., auf der Tagesordnung des Senats steht, geht vielen, insbesondere den Vertretern

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