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Heilsame Reden und Lehren. Gregor der Erleuchter
Читать онлайн.Название Heilsame Reden und Lehren
Год выпуска 0
isbn 9783849660352
Автор произведения Gregor der Erleuchter
Жанр Документальная литература
Серия Die Schriften der Kirchenväter
Издательство Bookwire
Und das fürwahr ist ein Zeichen seiner Liebe, welche sich freut über die Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit der Menschen, welche umkehren von dem schlechten Wandel. Denn er selbst ist Leben und belebend und Liebe, überreichlich gebend seine Geschenke; denn Niemand kann das seiner allmächtigen Größe Würdige sagen, Niemand von den unzähligen Mächten der himmlischen Schaaren, und Niemand von den Menschen, von denen es ihm gefiel, Benedeiung zu empfangen und Anbetung. Denn alle Lästerungen der bösen Geister und der Heiden und der Gottlosen und der Sünder reichen nicht hinan zu dem unnahbaren Lichte der Gottheit. Und alle unzähligen Schaaren der Engel, welche in unaufhörlicher Lobpreisung stehen, und die vom Herrn Auserwählten unter den Menschenkindern können nicht würdig genug Gott benedeien. Denn die Gottheit wird von Niemanden geehrt und verachtet; denn sie wird dadurch nicht verändert in ihrem Ruhme; denn sie ist Leben und unveränderliches Licht, welches nicht aufhört.
8.
Aber Dieses ist wunderbar, daß wegen seiner übermäßigen Liebe der Ungenannte genannt wird; denn es war Niemand bei dem Anfangslosen, der seinen Namen genannt hätte, aber durch seine Güte und durch seinen wohlthätigen Willen heißt er der Schöpfer der Geschöpfe. Als Schöpfer nämlich und Wohlthäter und Licht und Leben für die Geschöpfe hat er diese Namen; aber seinen eigenen Namen weiß nur er selbst. Denn von dem Lichte ist er das unauslöschliche Licht und von den Lebendigen das Leben, und ein Feuer ohne Stoff und der Schöpfer des materiellen Feuers. Aber wie er war und ist und bleibt in Ewigkeit, das weiß nur er selbst; aber durch seine Liebe hat er sich geoffenbart den Geschöpfen und durch seine Fürsorge ist er erkannt worden.
Aber auch die Geschöpfe, das Menschengeschlecht, hat er berufen zur Jüngerschaft seiner Güte: „Zuerst die Apostel, sagt Paulus, darnach die Propheten, darnach die Lehrer“15 u. s. w. An diese vertheilt der heilige Geist die Gnaden zum Werke der Berufung, welche einladet zum Reiche. Er offenbarte die Sorge der Vorsehung seiner Liebe, auf daß wir gerechtfertigt werden in dem Glauben, wodurch wir eingeführt werden in das ruhmreiche Erbe Christi des Gottes. Denn der himmlische Vater nannte die Gläubigen Arbeiter in seinem Weinberge;16 aber auch die Apostel nannte er Arbeiter, durch welche gereinigt werden und gesammelt in die ewigen Scheunen Diejenigen, welche von der ersten bis zur letzten Stunde gearbeitet haben und dem freien Willen gemäß den Lohn der Ersten erhalten haben vom Wissenden. Welche aber nicht glichen der Liebe Gottes, der die Sonne aufgehen läßt über die Schlechten und die Guten, sondern welche neidisch waren, diese erlangten nicht, wie die Kinder Gottes Lohn. Aber alle Heiligen übten die Gerechtigkeit und die geistige Arbeit und wurden theilhaft der Verheißungen von Christus Jesus, durch die wahre Predigt zum Ruhme der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Und sie erfüllten die ganze Welt mit dem Worte des Lebens, und mit dem Wasser und dem Geiste von Oben erneuerten sie die Gläubigen. Aber auch durch Bekenntniß und Buße predigten sie die Erlösung durch die Gnade des Sohnes Gottes.
9.
Denn von Natur ist Gott der Vater seines eingebornen Sohnes, und vom Leben das Leben, und vom Licht das Licht, und vom Guten das Gute. Aber auch für uns wird er gemäß der Gnade Vater genannt, und das Licht, welches uns erleuchtet durch den Glauben, und das Leben, welches uns belebt. Wie mit Bezug auf die Menschen Dieses als Beispiel der Wahrheit sich zeigt: Den Einen ist Jemand von Natur und den Andern durch Vormundschaft der Waisen Vater. Also macht er uns sich verwandt, aber auch ähnlich der schöpferischen Vormundschaft, die Verirrten zurückzuführen zur Gotteserkenntniß durch die Gnade des wohlthätigen Vaters. Darum sollen auch wir mit Wohlthaten ihm gleich werden durch Mildthätigkeit gegen die Sünder, daß sie nicht ganz zu Grunde gehen, sondern wir sollen sie durch Klugheit führen zur Rechtschaffenheit in den göttlichen Gesetzen, um zu lernen, zu wissen und zu erkennen die Weisheit und die Ermahnung und zurechtzuführen die Verführten durch Zeichen und Künste, die Schüler zu befestigen im Glauben, und unbeweglich zu bleiben in der Wahrheit mit vieler Beharrlichkeit in allen Versuchungen und nach dem Beispiele des Herrn der Liebe zu ermahnen zur Liebe seiner Berufung, mit Milde zu sorgen und zu pflegen, Vielen abzunehmen die Lasten und Bedürfnisse und sie zu rufen zur Gnade der Taufe und der Buße und durch Langmuth und Weisheit Alle zu jagen mit dem geistigen Netze zur Frömmigkeit, zu erleuchten die Verfinsterten in Sünden und Ungerechtigkeit, zu läutern, zu reinigen und zu befreien von der Knechtschaft des Satans, und zu erneuern den neuen Menschen, welcher nach Gott ist, mit Erleuchtung, Gerechtigkeit und Wahrheit und auszuziehen den alten Menschen von seinen schlechten Werken, auf daß sie würdig werden der Kronen und des Ruhmes.
Diese Künste sind uns gelehrt worden vom Vater und vom Sohne und vom heiligen Geiste, welcher uns immer zu Mitarbeitern seines wohlthätigen Willens macht gemäß der Wahrheit der Ueberlieferungen, welcher das Volk im Glauben ohne Fehl nahe bringt den Wohnungen der Heiligen. Und so sind wir unterrichtet in der Auswahl der Gesetze im Glauben und in der Hoffnung und in der Liebe der Gerechtigkeit nach den Werken der Tugendhaften und der wahren Apostel und der Propheten und der orthodoxen Lehrer, von welchen die Märtyrer lehren die Geduld in den Leiden, die Bekenner die Enthaltsamkeit, die sich abtödtenden Jungfrauen die Reinigkeit und Tugendhaftigkeit, die Büßer die Verzeihung. Und mit all’ Diesem hat Gott auserwählt sein Volk, Nachahmer zu werden in den guten Werken und die unvergänglichen Kronen zu empfangen von seiner Güte. Denn sie liebten den Schöpfer und wurden von ihm geliebt, und mit seiner Gnade hat er sie berühmt und ausgezeichnet gemacht auf Erden und im Himmel, er, der immerfort bestehen bleibt.
10.
Denn wenn nicht eine Auserwählung gewesen wäre vom Herrn nach den Gesetzen der Gerechtigkeit, so hätte sich nicht gezeigt die Vertrautheit mit der Tugend und der Muth, und es wäre verschwunden die Tugend der Märtyrer, welche in das selige Leben führt, und die Heiligen wären des Erbes der lebendigen Seligkeit verlustig gegangen, ja auch die Heere der Engel, welche in der Liebe Gottes geblieben waren. Denn Die, welche der Fürsorge des Schöpfers beraubt wurden, erhalten die Strafen von dem furchtbaren Richter, der nach Verdienst vergilt; denn die Gerechten kommen in das ewige Leben und die Sünder in die ewigen Strafen. Beiden macht er das Wort Gottes offenbar: „Kommet, sagt er, ihr Gesegnete meines Vaters! Nehmet Besitz von dem Reiche Gottes.“17 Und „Weichet von mir, ihr Verfluchte! in das ewige Feuer, welches dem Satan und seinen Engeln bereitet ist.“18 Denn zuerst ermahnt und ruft er zu den guten Werken: „Kommet, sagt er, zu mir Alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch erquicken. Nehmet mein Joch auf euch, und lernet von mir die Sanftmuth und die Demuth, und ihr werdet die Ruhe finden für eure Seelen.“19 Und der Apostel sagt: „Gleichet Gott, wie liebenswürdige Kinder, und wandelt in Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und sich selbst für uns Gott hingegeben hat als Opfer.“20Denn der Sohn Gottes hat die Söhne der Menschen zu seinen Erben gemacht und reichlich in uns ausgestreut die Gnaden des heiligen Geistes. Denn der Gütige hat mit seiner Stimme die Sünder gerufen zur Buße durch das Bekenntniß, und zum Gehorsam gegen die frohe Botschaft des Lebens, um zu erneuern die Gläubigen durch die heilsame Taufe zur Kindschaft seines Vaters. Er ist von Natur aus der Sohn Gottes und durch die Gnade hat er uns zu seinen Brüdern gemacht. Und die unreine Makel der Sünden hebt er auf von den durch die Taufe Neugebornen im Geiste und er befreit sie von der Knechtschaft des Bösen. Denn Die in Christus Jesus getauft sind, diese haben Christum angezogen, Mann und Weib, ob Jude oder Heide,21 ob Sklave oder Freier, Alle sind Eins durch die Gnade, Kinder Gottes und Miterben Christi, welche hervorgekommen sind aus dem geistigen Mutterleibe der Taufe durch die Gnaden der allerheiligsten Dreifaltigkeit, durch die Segnung und die priesterliche Sacramentsspendung, durch die Salbung vom Geiste in Christo erleuchtet, nach dem Worte des Herrn: Empfanget den heiligen Geist,22 zur Kindschaft des Vaters Christi. Denn von ihm haben die Priester die Macht, zu binden und zu lösen; denn sie bewirken, daß die Getauften sich lossagen von dem Satan und sterben den Tod der Sünden, auf daß sie nicht mehr in Sünden