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      Jan Eik

       Heißes Geld

       Der 22. Kappe-Fall

      Kriminalroman

      Jaron Verlag

      Jan Eik, geboren 1940 als Helmut Eikermann, lebt als freiberuflicher Autor und Publizist in Berlin. Er schrieb eine Vielzahl von Sachbüchern, Kriminalromanen und -erzählungen sowie Hör- und Fernsehspielen. Bei Jaron erschienen von ihm u. a. «Schaurige Geschichten aus Berlin» (Neuausgabe 2013) sowie zwei humorvolle kleine Bücher zu den Besonderheiten der heimatlichen Sprache («Berliner Jargon», 2009; «DDR-Deutsch», 2010). Für die Krimiserien des Jaron Verlags verfasste er zahlreiche Bände: für «Es geschah in Berlin» (zuletzt: «Heimkehr», 2013), «Es geschah in Preußen» (zuletzt: «Attentat unter den Linden», mit Uwe Schimunek, 2012), die «Berliner Mauerkrimis» («Am Tag, als Walter Ulbricht starb», mit Horst Bosetzky, 2010) und «Es geschah in Sachsen» (Katzmann und das schweigende Dorf», 2011).

      Originalausgabe

      1. Auflage 2014

      © 2014 Jaron Verlag GmbH, Berlin

      Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt.

       Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.

       www.jaron-verlag.de

      Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin

      Satz: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

      ISBN 9783955520212

       Für Mausa

      INHALT

       Cover

       Titel

       Über den Autor

       Impressum

       Widmung

       DER BRUCH

       GROSSKAMPFTAG

       MENSCHENRAUB

       LUFTDRUCK GEGEN STALIN

       UMZINGELT

       DIE BESTELLTE LEICHE

       BLOCKADE

       EIN EHRENWERTES HAUS

       BOMBENSTIMMUNG

       MÄNNERWIRTSCHAFT

       SENDEPAUSE

       KLEINE GRÜNE MÄNNCHEN

       DIE STARKEN UND EINE KÜHLE BLONDE

       HRIBAL MIT H

       SCHICHTWECHSEL

       DIE REST-KOLONNE

       BADEWETTER

       FRÖHLICHE EINTRACHT

       ENDE GUT – ALLES GUT?

       NACHBEMERKUNG

       Es geschah in Berlin …

       Es geschah in Preußen …

      DER BRUCH

      DIE IM HERBSTWIND SCHWINGENDEN LAMPEN warfen ihren matten Schein auf die entblätterten Linden. Die gab es noch – oder wieder, sechseinhalb Jahre, nachdem ringsum alles in Schutt und Asche gelegen hatte. Wenig erinnerte an den Glanz der einst so prächtigen Allee. Zwischen der kahlen Fläche, auf der sich bis vor einem Jahr die Schlossruine erhoben hatte, und dem Brandenburger Tor, wo über den Quadriga-Resten schlaff ein rotes Fahnentuch wehte, war kein Gebäude vom Krieg verschont geblieben. Für die Weltfestspiele, vor drei Monaten mit großem Aufwand veranstaltet, hatte man die gröbsten Schäden beseitigt. Die Tristesse blieb.

      Am Tage täuschten der spärliche Straßenverkehr, die Studenten der Universität, die Bauarbeiter am Zeughaus und die Mitarbeiter der Behörden, die sich in den notdürftig wiederhergestellten Bürohäusern breitmachten, Normalität vor. Jetzt, zur Geisterstunde, in einer feuchten Novembernacht des Jahres 1951, lag Preußens Prachtboulevard verlassen wie eine nutzlose Filmkulisse. Bald würde der letzte Bus der Linie 9 vorbeituckern und dann endgültig Ruhe einkehren.

      Den drei Männern, die sich seit gut einer Stunde in der Ruine hinter dem Eckhaus an der Charlottenstraße aufhielten, konnte das nur recht sein. Sie hatten manche Nacht hier verbracht und kannten sich bestens aus. Selbst mit der Geschichte des Gebäudes, 85 Jahre zuvor als Grand Hotel de Rome errichtet und 1911 zu einem fünfgeschossigen Geschäftshaus umgebaut, waren sie vertraut. In den Vorkriegsjahren hatten hier Importgesellschaften, Anwälte und Reedereien residiert und Banken die Geschäftsräume im Erdgeschoss genutzt. Die Fassade Unter den Linden verriet wenig von den Bombenschäden an dem mächtigen Baukörper. Der Flügel hingegen, der sich in der Charlottenstraße bis zur Mittelstraße erstreckte, lag in Trümmern. Nur das provisorisch gesicherte Erdgeschoss verdeckte die Sicht auf die kahle Hofwand. Alle Fensteröffnungen zur Straße waren vergittert oder zugemauert, eine ausgediente Zimmertür versperrte den einzigen Zugang.

      Durch diese Tür waren die Männer in den vergangenen Jahren immer wieder geschlüpft. Keineswegs unbemerkt, war doch einer von ihnen zeitweilig sogar Teilhaber jener Firma gewesen, die das mit Dachpappe gedeckte Parterre schon 1947 angemietet hatte. Zentral-Immobilien GmbH hieß das anscheinend nicht sonderlich florierende Unternehmen eines gewissen Herrn Müller. In der zerstörten Stadt wunderte sich kein Mensch darüber, dass ein Immobilienhändler

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