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Die Bibelfälscher und die historische Wahrheit. Gerhard Schirra
Читать онлайн.Название Die Bibelfälscher und die historische Wahrheit
Год выпуска 0
isbn 9783957449511
Автор произведения Gerhard Schirra
Жанр Религия: прочее
Издательство Автор
Hervorgehoben wurden ja im Paulus-Brief Andronikus und Junias. Junia (Junias) soll aber eine Frau gewesen und in späteren Abschriften zum Mann umfunktioniert worden sein.
Jesus sind die Frauen nachgefolgt, dann plötzlich findet man Irritationen in den paulinischen Schriften, und seit Beginn der Bischofsfürsten verstummten die Frauenstimmen.
Eine Frau, eine „Apostelin“, das hätte die folgende monarchische Kirche nicht verkraftet. Hierauf werde ich noch zurückkommen. Es ist somit belegt, dass damals die „beiden Männer“ als Apostel und Säulen der Lehre in der Gemeinde zu Rom tätig gewesen sind.
Jesus gab den Aposteln den Auftrag in alle Welt zu gehen und alle Völker zu lehren. Wenn sich einer seiner Apostel in einer Gemeinde 25 Jahre festgesetzt hätte, dann wäre er dem Willen Jesus nicht gerecht geworden. Dies wussten seine Zeitzeugen, die Apostel, das wusste auch Paulus, der von Stadt zu Stadt zog und in Synagogen, in Privathäusern und auf öffentlichen Plätzen die Lehre Jesu verkündigte.
Ich gehe davon aus, dass Petrus sich in dem heutigen Irak in oder in der Nähe der Stadt Babylon aufgehalten hat, bevor er umgekommen ist. Die Stadt Babylon (Bagdad) war damals zwar verfallen, aber wer sagt uns, dass damals dort im Umfeld keine Menschen gelebt haben?
Wer war in Jerusalem der „Apostelfürst“? Als Paulus nach seiner Bekehrung, rückgerechnet aus dem 14 jährigen Zeitraum zwischen seinem ersten und zweiten Besuch, 34/35 n. Chr. in Jerusalem ankam, waren in der Gemeinde Petrus und Jakobus, also zwei Säulen für den Glauben, wie damals in Rom. (Galater1 : 18 – 19) Nach dem Besuch von Paulus in Jerusalem zog Petrus weiter nach Lydda. (Apostelgeschichte 9 : 32) Beim zweiten Besuch des Paulus in Jerusalem sprach er von den drei Säulen Petrus, Johannes und Jakobus: „Und da sie erkannten die Gnade, die mir gegeben war, Jakobus und Kephas und Johannes, die für Säulen angesehen waren, gaben sie mir und Barnabas die rechte Hand und wurden mit uns eins …“ (Galater 2 : 9) Auch nach diesem Treffen, wie schon angeführt, zog Petrus wieder weiter, um seinen Auftrag zu erfüllen und sich nicht 20 Jahre und länger festzusetzen in einer Gemeinde. Ich kann in den von Hennig zitierten Stellen, die beweisen sollen, dass ausschließlich nur Jakobus die Gemeinde zu Jerusalem geleitet hat, dies nicht herauslesen Ich nehme an, dass sich die Ältesten und die Christengemeinde immer nach der Säule richteten, die gerade in der Gemeinde war. Natürlich waren nicht ständig alle Apostel in Rom, denn oft waren sie auf Missionsreisen. Nachlesen kann man aber, dass sich die Gläubigen in Jerusalem nach den drei Säulen Jakobus, Johannes und Petrus richteten.
1.2.6 Weitere Stimmen zum Stuhl Petri in Rom
„Wenn jemand Anspruch darauf erheben konnte, Bischof von Rom zu sein, dann wäre es Paulus gewesen und nicht Petrus, denn er und nicht Petrus war der Apostel der Heiden … Später als Rom politisch wichtiger wurde, ging die Bedeutung von Paulus zurück.“ 30
Dem ist zuzustimmen, denn Paulus hat sich nach dem Gebot Jesu verhalten und sich nie in eine Gemeinde länger wie notwendig festsetzen lassen, der Petrus tat dies auch nicht.
„Wenn man dem Evangelisten Lukas glauben darf, spielte Petrus eine zentrale, leitende Rolle in Jerusalem, besonders am Pfingsttag. Petrus wurde von Jakobus abgelöst. Der Bruder des Herrn Jesus war keiner der zwölf gewesen … Vierzehn Jahre später ging Paulus wieder nach Jerusalem, um seine Mission zu den Heiden zu legitimieren. Damals war Petrus mit seiner Frau auf Missionsreise zu den Juden. Die Apostelgeschichte und alle von Eusebius zusammengetragenen frühen Dokumente bestätigen, dass Jakobus Petrus als Leiter der Kirche nachfolgte, weil er der Leiter der Mutterkirche war.“ Siehe Fußnote 30
Petrus, der eine der drei Säulen, sah es als seine Aufgabe an, den Glauben an Christus wie ein Fels zu verankern. Auch Jakobus, der leibliche Halbbruder des Herrn, war als Jünger und Lehrer nach Weissagungen und Prophetenworte als Gemeindesäule tätig geworden. So war es mindestens für zwei von drei Säulen-Aposteln leichter, ihren eigentlichen Aufgaben nachzugehen, von Ort zu Ort ziehen, um die Lehre Jesu und seine Wundertaten den Menschen zu verkünden. Kein Wunder, dass immer noch gemeint wird, die Apostel wären Regenten gewesen, deren Aufgabe es war, Gemeinden monarchisch zu regieren. Dass Petrus von Jakobus abgesetzt worden sei, widerspricht dem Auftrag Jesu an seine Jünger und ist deshalb schlichtweg falsch. Einen Gesandten Christi kann man nicht absetzen, noch vertreiben, denn sich über Gebühr festzusetzen war nicht der Auftrag.
Nach de Rosa wird der Tod Petrus in den neutestamentarischen Schriften nicht erwähnt. Nach dem Evangelium Johannes sagt Jesus, dass Petrus als alter Mann an seinem irdischen Ende mit ausgebreiteten Armen von Anderen geführt wird, und wohin er nicht gehen will. Mit diesem Hinweis sagt Jesus, dass Petrus den Gottessohn in der Sterbenszeit mit ausgestreckten Händen preisen wird, deute ich. (Johannes 21 : 18 – 19) Nach dem Propheten Lorber soll Petrus bei der Stadt Babylon erschlagen worden sein und man habe dann seinen Leichnam an einen Baum gebunden. Wenn irgendwann seine Knochen in Rom gefunden werden, was beweist das? Man fing an viele Knochen einzusammeln und nach Rom zu bringen, um sie dann dort zu verehren.
Viele Kirchenväter verstanden unter dem Felsen den Glauben des Petrus. Cullmann schreibt:
„Übrigens ist bis zum Anfang des dritten Jahrhunderts kein einziger Bischof Roms auf den Gedanken gekommen, das Wort in Matthäus 16 : 17 im Sinne der Leitung der Kirche auf sich zu beziehen.“ 31
Jesus sagt, dass Petrus die Lehre in aller Reinheit bewahren muss, nur das war seine Bestimmung.
„Petrus kam eines Tages nach Rom, wurde dort der Gründer einer Christengemeinde, stieg schließlich zum ersten Bischof Roms auf, blieb 25 Jahre am Ort, durfte sich zu Recht auch Papst heißen lassen, sah viele Nachfolger auf seinem Stuhl voraus, starb in einer Verfolgungszeit um 64/67 n. Chr. am Kreuz, mit dem Kopf nach unten, wurde an der Stelle begraben, wo heute der Petersdom steht, und unter Pius XII. ebendort wieder aufgefunden (Ders. a.a. O., S 273). Aus alldem stimmt so gut wie nichts … Der Apostel, auf den sie sich berufen, war selbst nie Bischof (oder gar Papst) in Rom. Ein Romaufenthalt des Petrus ist nicht bewiesen. Die Mitteilung des Papstes Pius XII. vom Vorabend des Weihnachtsfestes 1950, das „Petrusgrab“ sei endlich gefunden, stellte sich als fromme Lüge heraus. Weder wurde ein Apostelgrab zweifelsfrei gefunden, noch stammen die Knochen von Petrus. Im letzteren Fall hat es sogar peinliche Enthüllungen gegeben: Die zunächst als Gebeine eines alten Mannes identifizierten Knochen wurden bei weiteren Untersuchungen als die mehrerer Menschen, darunter einer Frau, erkannt. Das unter St. Peter entdeckte gewaltige Gräberfeld weist eine Vielzahl heidnischer Mausoleen aus der Zeit zwischen 130 und 200 auf; nur ein Mausoleum ist christlich ausgeschmückt. Und das sogenannte Petrusgrab, eine Nische, hat die Maße eines Kindergrabes.“ 32
Ist der heutige Petersdom auf einem Friedhof erbaut worden?
„Im Mai 254 stieg dann ein Mann auf den Stuhl „Petri“, der nach alten Papstlisten ein Römer aus dem Geschlecht der Iulier gewesen sein soll, also ein Nachkomme aus der Verwandtschaft von Julius Caesar und Kaiser Augustus … Dieser Stephan I. forderte nämlich jetzt, dass die Entscheidungen, die der römische Bischof trifft, von allen anderen Bischöfen übernommen werden müssen … die anderen Bischöfe wiesen Stephans Forderung empört als arrogante Anmaßung zurück. In einem Brief des Bischofs Cyprian von Karthago ist sogar die Rede davon, Stephan habe sich mit der
Primatsforderung für den römischen Bischof selbst aus der universalen Kirche ausgeschlossen.“ 33
Die Zeit kommt, in der die Lüge gegen die auftretenden Widerstände kläglich von der Institution bezeugt wird, Petrus sei ein kirchlicher Herrscher gewesen, der die Kirche monarchisch und unfehlbar in Rom geleitet habe. Wer wird dann denen noch glauben können? Wir brauchen Denkanstöße im Suchen, um zur wahren und klaren