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Prinzessin wider Willen. Rachel Hauck
Читать онлайн.Название Prinzessin wider Willen
Год выпуска 0
isbn 9783865068026
Автор произведения Rachel Hauck
Жанр Религия: прочее
Издательство Автор
Außerdem fand sie nicht, dass sie einen Mann brauchte, um ein glückliches Leben zu führen. Lieber ging sie alleine zu Partys oder auf Hochzeiten und traf sich dort mit Freunden und ihrer Familie. Wenn sie wirklich eine Verabredung brauchte, fragte sie eigentlich auch lieber ihre beste Freundin, Carrie Mitchell, statt Mark, weil sie Carrie damit eine Ausrede lieferte, sich ein neues Paar Schuhe zu kaufen.
»Bevor wir ins Partygetümmel eintauchen …« Mark nahm sie bei der Hand und zog sie unerwartet vom Gartenweg herunter. Eine dunkle Vorahnung jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
Mark, lass das besser …
»Wir haben schon so lange …«
Reggies Telefon klingelte in ihrer Jeanstasche. Gott sei Dank. Sie riss ihre Hand aus seiner und angelte nach ihrem Handy. Gerettet vom Handyklingeln. Nie hatte sie den Schlachtengesang der Florida State University lieber gehört.
»Es ist Al«, sagte sie und zeigte ihm das Display. »Hallo, na, ist alles in Ordnung?« Reggie lachte leise. Sie war erleichtert, dass sie Mark noch einmal davongekommen war und schüttelte die Hand aus, um die Wärme seiner Berührung loszuwerden. »Bitte erzähl mir jetzt nicht, dass ihr den Challenger geschrottet habt.«
»Reg, bitte … Dem Challenger geht es gut. Rafe hat ihn blitzeblank gewienert. Ich rufe an, weil ich mir dachte, du würdest bestimmt gerne hören, dass wir vielleicht unseren nächsten Auftrag haben.«
»Was? Wer?« Ihr Herz pochte gegen ihre Rippen. Das ist ja großartig! »Ein Starfire #89?« Sie lachte. »Wenn du ja sagst, schwebe ich den ganzen Weg bis nach Hause.«
»Ein Starfire #89? Hast du den Verstand verloren, Mädchen?« Al lachte schallend. »Sag mal, was glaubst du denn, wie das seltenste Auto auf dem Planeten Erde sich in die Südstaaten verirren sollte? Und dann auch noch ausgerechnet in unsere kleine Werkstatt?«
»Man wird ja wohl noch träumen dürfen, oder?« Warum nicht? Das Träumen war es gewesen, was sie, zusammen mit einem bisschen Segen von oben, von Backlund & Backlund befreit hatte.
Träume hatten ihre erste Restaurationsarbeit inspiriert. Al hätte sich die Werkstatt erträumen können, aber es war Reggie gewesen, die Danny Hayes dazu überredet hatte, ihnen eine Chance zu geben, indem er ihnen seinen Challenger anvertraute.
Es war also nichts dabei, ein bisschen zu träumen. Eines Tages würde sie schon einen Starfire #89 bekommen. Okay, vielleicht auch nicht, aber immerhin würde sie hinter dem Lenkrad eines Starfire sitzen. Eines Tages.
»Es gibt Träume, und es gibt Absurditäten, Reg. Sollte mir jemals ein Starfire #89 begegnen, dann würde ich dich nicht anrufen, sondern höchstselbst zu dir hinschweben, um es dir persönlich zu sagen. Und du würdest dann, schon bevor ich überhaupt den Mund aufmache, wissen, was ich dir erzählen will, weil mein schönes schwarzes Gesicht so weiß sein wird wie das eines Geistes.«
Sie lachte. »Darauf freue ich mich schon. Welches Auto haben wir denn dann?«
Al hatte Recht. Wenn sie im Restaurationsgeschäft bleiben wollten, sollten sie besser realistisch sein. Es waren nur sieben Starfire #89 produziert worden – eines der ersten Rennautos der Welt. Der Großherzog von Hessenberg hatte ihn 1904 in Auftrag gegeben. Von sechs Exemplaren wusste man, wo sie sich befanden. Vier waren in Museen. Zwei im Besitz von Milliardären. Einer, das Original, war in Zeit und Raum verschollen. Vielleicht hatten die Kriege ihn auf dem Gewissen oder Regen und Schnee, oder einfach jemand, der auf der Suche nach Altmetall gewesen war. Wer wusste das schon? Vielleicht wartete er auch irgendwo auf jemanden, der ihn rettete.
»Ich habe die nächstbeste Alternative zu einem Starfire, Reg. Einen Duesenberg.«
Sie atmete jedes Molekül Luft aus ihrer Lunge aus. »Al, nein. Komm schon … Das kannst du nicht … einen Duesi?« Um sie herum wirbelte die Luft, schnell, kühl und mit dem Duft gebratenen Fischs, und einen Moment lang dachte Reggie, sie würde schweben. »Du machst Witze. Nein. Nein, das kann nicht sein. Du würdest keine Witze über einen Duesenberg machen!« Sie zitterte. »W-wie? W-wer? Wann?«
»Ein Kamerad von den Marines …«
»Gott segne die Marines.«
»Er hat vor einiger Zeit den Dienst quittiert. Er hat es mit einer zweiten Karriere ordentlich zu was gebracht und sich einen 1933er Duesenberg Tourenwagen zugelegt. Er hat angerufen und gefragt, ob ich nicht jemanden kenne, der qualifiziert genug dafür wäre, ihn zu restaurieren.«
»Wir. Ich. Du. Er meint uns.« Reggie schlug sich die Hand vor die Brust. »Hast du ihm gesagt, dass wir das können?«
Mark zog sie am Ärmel. »Reg, du bist mit mir hier. Ruf Al später zurück. McCandless bewegt sich hierher, und ich möchte dich ihm vorstellen.«
Mit einer Handbewegung ermahnte sie ihn zur Stille.
»Ja, aber das ist ein ziemlich besonderes Auto. Unsere Referenzen sind noch ein bisschen dürftig, aber wir sind Freunde, und er vertraut mir. Er überlegt es sich.«
Reggie schob ihre Schulterblätter zusammen. »Was? Du rufst wegen eines ›Er-überlegt-es-sich–Duesis‹ an? Häng dich ans Telefon. Sag ihm, dass wir die Richtigen sind für den Job.«
»Wir wollen doch auch nicht übereifrig wirken, Reg. Lass ihm einen Tag Bedenkzeit. Er hat gerade sechs Millionen Dollar für ein Auto ausgegeben. Wenn wir ihn drängen, verliert er das Zutrauen.«
»Okay, richtig …« Sechs Millionen Dollar. Reggies Wirtschaftsprüfer-Gehirn überschlug das Gewicht einer Sechs-Millionen-Dollar-Investition, und ihre Aufregung kühlte sich ein bisschen ab. »W-wir können das doch schaffen, oder?«
»Ja, aber wir müssen sehr vorsichtig dabei sein. Wir werden viel recherchieren und viel Arbeit darauf verwenden müssen, die richtigen Materialien und Teile zu finden. Das, was wir nicht finden oder kaufen können, müssen wir selbst herstellen. Aber ja, Reg, wir können das schaffen. Immer einen Tag auf einmal. Immer ein Stück nach dem anderen.«
Als Reggie das Telefonat beendet hatte, sah sie, dass Mark immer noch am Ende des beleuchteten Pfades auf sie wartete.
»Das vergeht wohl nicht wieder, oder? Das mit dir und den Autos?«
»Nein.« Sie blieb neben ihm stehen und verstaute ihr Telefon in ihrer Hüfttasche. Im Kopf ging sie noch einmal Als Anruf durch und durchlebte die Aufregung, die damit verbunden war. »Als Freund hat einen Duesenberg gekauft. Er sucht jemanden, der ihn restauriert.«
Mark pfiff durch die Zähne und sagte nach einer kurzen Pause:
»Nur, damit du’s weißt: Ich gehe auch nicht weg.«
Sie sah ihn durch den Glanz der goldenen, flackernden Flammen der Partyfackeln an. Mark sah gut aus, wirklich süß. Ein bisschen arrogant. Sein überbordendes männliches Selbstvertrauen wurde nur von ihren Erinnerungen an den einsamen kleinen Jungen in Schach gehalten, der unter dem nackten Licht des Wohnwagenvordachs darauf wartete, dass seine Mama endlich nach Hause kam. In vielerlei Hinsicht nahm Reggie ihn immer noch so wahr. Das Kind, das einen Freund brauchte. Das dazugehören wollte. Und sie liebte ihn. Aber nur als Freund.
»Ich meine das ernst«, sagte er und strich vorsichtig mit den Fingerspitzen über ihr Kinn.
»Mark …«, sie zog seine Hand von ihrem Gesicht weg, »du bist einer meiner besten Freunde …«
»Stopp.« Er machte eine abweisende Handbewegung. »Ich bin hungrig. Lass uns was essen. Mir lief bei dem Gedanken an den Fisch schon das Wasser im Munde zusammen, bevor wir hier ankamen.«
»Dass du es mich nicht sagen lässt, ändert nichts, weißt du.«
Er hielt mitten in einem seiner großen Schritte inne und wandte sich ihr zu. »Wir sind uns ähnlich, du und ich. Wir sind beide vom Leben verletzt worden. Bei mir war es, dass uns mein Vater verlassen hat und Mom zwei, drei Arbeitsstellen auf einmal haben musste, um das Essen auf den Tisch zu bringen.