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Ein Kommissar läuft Amok: Ein Kubinke Krimi. Alfred Bekker
Читать онлайн.Название Ein Kommissar läuft Amok: Ein Kubinke Krimi
Год выпуска 0
isbn 9783956179297
Автор произведения Alfred Bekker
Жанр Ужасы и Мистика
Издательство Автор
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten.
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1
Essen, Happy-Family-Einkaufszentrum ...
Kevin Marenberg taumelte in das Einkaufszentrum. Die Augen waren weit aufgerissen. Wie im Wahn. Er riss einen Ständer mit Postkarten um, der krachend zu Boden fiel. Einige Passanten drehten sich jetzt nach ihm.
Ein Irrer.
Das musste der erste Eindruck bei jedem sein, der ihn jetzt sah.
Marenberg löste mit der linken Hand den ersten Hemdknopf und dann die Krawatte, während die rechte Hand unter das Jackett griff und eine Waffe hervorzog. Schweißperlen glänzten auf Marenbergs Stirn.
Sein Gesicht wirkte wie eine entstellte Fratze.
Er stieß einen dumpfen, kaum noch menschlichen Laut aus.
Er wirbelte jetzt herum, hatte dabei sichtlich Mühe, das Gleichgewicht zu halten und feuerte gleich drei Schüsse kurz hintereinander mit seiner Pistole ab. Mehrere Schreie gellten.
Marenberg gab einen weiteren Schuss ab.
Und noch einen.
“Hilfe!”, schrie jemand.
Der Zeitschriftenhändler duckte sich gerade noch rechtzeitig hinter seinen Tresen, bevor gleich mehrere Kugeln über ihn hinwegschossen und sich in die Regale brannten.
„Ein Amokläufer!”, schrie eine Frau.
Kevin Marenberg stolperte vorwärts.
In seinem Gesicht zuckte es unruhig.
Die Pupillen waren riesig.
Der Schweiß perlte nur so Stirn und Wangen hinunter.
Er fasste die Waffe jetzt mit beiden Händen. Wie die rote Zunge eines Drachen leckte jetzt das Mündungsfeuer aus dem Lauf, als er erneut schoss. Ein Mann vom Sicherheitsdienst der privaten Sicherheitsfirma, die mit der Bewachung des Happy-Family-Einkaufszentrums von Essen beauftragt war, bekam eine der Kugeln genau in die Stirn, ehe er zum Walkie-Talkie und der Dienstwaffe greifen konnte. Er sackte in sich zusammen und blieb regungslos liegen. Ein paar Meter weiter lag ein Mann am Boden, der von einem Querschläger getroffen worden war. Sein rechtes Hosenbein war dunkelrot geworden. Er konnte nicht aufstehen und versuchte die Blutung mit den Händen zu stoppen. Mit angstgeweiteten Augen sah er auf.
Der Amokschütze drückte erneut ab.
Er stieß einen Laut aus, der wie Knurren klang.
Scheinbar wahllos ballerte er herum.
Die Projektile zischten durch die Luft.
Glasscheiben splitterten. Die Dachfenster, durch die Tageslicht in das Einkaufszentrum fiel, zerbarsten. Ein Regen aus Glasscherben kam herab.
Irgendwo schrie ein Kleinkind, was den Schützen offenbar dazu veranlasste, sich erneut umzudrehen. Suchend schweifte sein Blick. Die Mündung seiner Waffe wirbelte herum.
„Polizei! Lassen Sie die Waffe fallen!”, rief ein Mann im grauen Dreiteiler. Sein Haar war aschblond und kurz geschoren. In der Faust hielt er seine Dienstwaffe. Ein Polizist in Zivil.
Für einen Moment hing alles in der Schwebe.
Kevin Marenberg blinzelte. Dann winkelte er den Arm mit der Waffe an. Im nächsten Moment trafen ihn mehrere Schüsse. Drei in den Oberkörper, ein vierter in den Kopf. Die Wucht der Geschosse ließ Marenberg zurücktaumeln. Er schwankte, hielt sich noch einen Moment auf den Beinen, ehe er dann schließlich der Länge nach mit einem dumpfen Geräusch hinfiel.
Eine Blutlache bildete sich.
2
Der Mann mit dem dreiteiligen Anzug näherte sich dem Toten und richtete dabei nach wie vor die Waffe auf den am Boden liegenden Amokschützen. Dieser krallte noch immer seine Hand um den Griff seiner Waffe. Erst als der Mann im Dreiteiler sie Marenberg aus der Hand nehmen konnte, schien er sich etwas zu beruhigen.
Von mehreren Seiten kamen nun Sicherheitskräfte des privaten Security Service zum Ort des Geschehens. Sie näherten sich mit gezogenen Dienstwaffen.
Der Mann im Dreiteiler beugte sich da bereits über die Leiche.
„Wer sind Sie?”, fragte einer der Security-Männer, die sich jetzt von allen Seiten mit der Waffe in der Hand näherten.
„Kriminalhauptkommissar Thormann, Kripo Essen”, sagte der Mann im grauen Dreiteiler. „Und dieser Mann hier ist mein Chef, Dienststellenleiter Kevin Marenberg.”
Thormann nahm dem Toten vorsichtig seinen Ausweis aus der Tasche.
„Lassen Sie alles wie es ist und legen Sie Ihre Waffe auf den Boden!”, befahl einer der Sicherheitsleute. „Sofort!”
„Aber ich habe Ihnen doch gesagt, ich ...”
„Das werden wir überprüfen”, kam es zurück.