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unter günstigsten Umständen."

      "Ich frage mich, weshalb er sich umgebracht hat", murmelte ich. Ich wandte mich an Grady. "Haben Sie nichts weiter bei ihm gefunden? Nur diesen Schlüssel?"

      "So ist es."

      "Bis jetzt dachte ich, wir hätten es bei diesem Smith mit einem eiskalten Profi zu tun", meinte ich.

      "Und was spricht bitte jetzt dagegen?", fragte Clive Caravaggio.

      "Die Tatsache, dass er sich umgebracht hat. Dazu war keine Veranlassung."

      "Seine Lage war aussichtslos, er war schwer verletzt", gab Milo zu bedenken. "Schwer genug, um eine Flucht utopisch erscheinen zu lassen."

      "Wenn er kühl überlegt hätte, dann hätte er versucht, sich juristisch aus der Schlinge zu ziehen", meinte ich. "Vielleicht mit dem Staatsanwalt einen Deal aushandeln oder dergleichen."

      "Selbstmörder sind entweder Verrückte oder Fanatiker", hörte ich Orry mit einer wegwerfenden Handbewegung sagen.

      "Das ist es ja, was mich beunruhigt", sagte ich. "Ich frage mich, mit welcher Kategorie wir es bei 'Smith' zu tun haben."

      25

      Es war ziemlich spät, als ich Milo an diesem Abend an der bekannten Ecke absetzte. Unsere Stimmung war alles andere als gut. Es war uns beiden klar, dass wir im MADISON-Fall nach wie vor auf der Stelle traten. Die Täter waren ermordet worden und selbst der geheimnisvolle Mittelsmann, der aus dem Hintergrund die Fäden gezogen hatte, war nicht mehr am Leben.

      Es war wie verhext.

      "Wir müssen das persönliche Umfeld von Lansing, Manzaro und Ridger nochmal genauestens unter die Lupe nehmen", war Milo überzeugt. "Und vielleicht kommen wir ja auch auf einen grünen Zweig, sobald wir die wahre Identität dieses 'Smith' herausgefunden haben."

      Sein Wagen war bislang nicht gefunden worden.

      Es konnte also noch dauern, bis wir endlich etwas über ihn wussten.

      "Bis morgen", sagte ich.

      Milo nickte.

      "Bis morgen, Alter!"

      Ich hatte schon fast meine Wohnung mit Blick auf den Hudson erreicht, als das Handy klingelte.

      Es war eine bekannte Stimme, die sich am anderen Ende der Verbindung meldete.

      "Hallo, Jesse."

      Es war Sally Hiram.

      "Hallo", sagte ich leicht irritiert. "Wer hat Ihnen diese Nummer gegeben?"

      "Niemand."

      "Aber..."

      "Ich habe in der FBI-Zentrale angerufen und die haben den Anruf weitergeleitet. Ich muss Sie sprechen, Jesse. Bitte."

      "Es ist schon spät."

      "Kennen Sie Montego's Bar in der Third Avenue?"

      "Wer kennt die nicht."

      "Ich werde in zehn Minuten dort sein, Jesse."

      Sie wartete meine Erwiderung gar nicht erst ab, sondern legte einfach auf. Ich überlegte kurz, was ich tun sollte.

      Schließlich fuhr ich in einem Bogen zurück zur Third Avenue. Als ich Montego's Bar betrat, war Sally Hiram noch nicht dort.

      Ich bestellte mir einen Drink und begann mich zu fragen, was ich hier eigentlich machte.

      Ich wartete zehn Minuten ab.

      Sally kam nicht.

      Nach weiteren fünf Minuten wollte ich gehen. Da kam sie hereingeschneit. Sie trug ein enganliegendes blaues Kleid, das bis zum Hals geschlossen war. Ihre Handtasche passte dazu.

      Sie wirkte nervös. Als sie mich entdeckte, ging ein mattes Lächeln über ihr Gesicht.

      "Schön, dass Sie da sind", murmelte sie, als sie sich zu mir setzte.

      "Warum wollten Sie sich mit mir treffen?"

      "Sie haben längst Feierabend?"

      "Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten scheint eine Ihrer Lieblingsspiele zu sein."

      Ihr Gesicht wurde ernst. Fast etwas ärgerlich.

      "Ich spiele nicht, Jesse. Mein Mann ist auf brutale Weise umgebracht worden. Das ist kein Spiel."

      "So war das nicht gemeint."

      Sie schluckte. "Nein, ICH muss mich entschuldigen. Vielleicht haben Sie einen falschen Eindruck von mir gewinnen müssen... Wissen Sie, auf der einen Seite habe ich heute den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als die Fragen Ihrer Kollegen zu beantworten und..."

      "...und trotzdem treffen Sie sich am Abend mit einem G-man."

      "Ich vertraue Ihnen, Jesse."

      "Obwohl Sie nicht wissen, ob ich vielleicht dem Bösen diene, ohne es zu ahnen?", erwiderte ich.

      "Was soll das?"

      "Das haben Sie gesagt."

      "Legen Sie nicht jedes Wort auf die Goldwaage, das ich nach dem Attentat auf meinen Mann von mir gegeben habe. Ich war wohl reichlich verwirrt." Sie atmete tief durch. Ihre stahlblauen Augen musterten mich dann nachdenklich.

      Schließlich fragte sie: "Habe Sie schon eine Spur?"

      "Was die Mörder Ihres Mannes, betrifft: leider nein."

      "Ich möchte Ihnen gerne helfen."

      "Dann geben Sie mir eine Antwort auf die Frage, weshalb Ihr Mann keinen Zugang mehr zum Laborbereich von MADISON GEN-TECH hatte und man ihn praktisch als eine Art Frührentner behandelt hat."

      Sie seufzte. "George hat mir wirklich nicht von seiner Arbeit erzählt. Aber er verstand sich nicht sonderlich gut mit Ressing und Tremayne. Er hatte von Anfang an einen schweren Stand hier. Worum es genau ging, weiß ich nicht, aber er sagte oft, dass er besser bei Fürbringer do Brasil geblieben wäre." Sie beugte sich etwas vor. Mit gedämpfter Stimme fuhr sie fort: "Sie glauben doch nicht, dass MADISON etwas mit dem Tod meines Mannes zu tun hat."

      "Diesen Zusammenhang haben Sie jetzt hergestellt", sagte ich.

      Ihr Blick wurde abschätzig. "Sie haben also nichts in der Hand..."

      "Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass der Tod Ihres Mannes etwas mit dem Raub eines CX-Behälters mit Pesterregern aus den MADISON-Labors zu tun hat."

      "Sind Sie wenigstens in der Sache weiter?"

      "Kennen Sie einen Mann,

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