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Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus
Читать онлайн.Название Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis
Год выпуска 0
isbn 9783956179822
Автор произведения Walter G. Pfaus
Жанр Зарубежные детективы
Издательство Автор
Ich tastete mich voran.
Vorsichtig warf ich einen Blick hinein.
Es handelte sich um ein Schlafzimmer, das genauso unaufgeräumt war, wie der Rest der Wohnung.
"Hier ist niemand", sagte ich.
Dann nahm ich mir noch das Bad und die Küche vor.
Milo durchsuchte indessen den Mann nach Waffen.
"Vielleicht erklären Sie mir mal, was hier eigentlich gespielt wird", brachte er dann hervor, nachdem er den ersten Schrecken verdaut hatte.
Wir steckten unsere Waffen ein.
"Dasselbe wollten wir Sie gerade fragen", meinte Milo.
"Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen..."
"Wer sind Sie?, fragte Milo.
"Joel Mariano. Ich habe die Wohnung nebenan. Sie können es überprüfen, ich sage die Wahrheit..."
"Hat Mr. Ridger Sie beauftragt, hier aufzuräumen - oder was machen Sie hier?"
"Dieser Mr. Ridger schuldet mir 'ne Stange Geld. Er hat's mir immer wieder versprochen, der Hund. Und jetzt lässt er sich schon wochenlang nicht mehr hier blicken und da..."
"...da haben Sie die Sache selbst in die Hand genommen", vollendete ich.
Er zuckte die Achseln.
"Nicht jeder kann sich die Dienste eines Inkasso-Büros leisten."
"Wo ist Ridger?", fragte ich.
"Keine Ahnung."
"Rein rechtlich gesehen ist das, was Sie hier gemacht haben ein Einbruch..."
"Mann, ich weiß es wirklich nicht!", schrie er mich an und sein Kopf wurde dunkelrot dabei. Er atmete tief durch. "Muss eine große Sache sein, in die Tom Ridger da verwickelt ist, sonst würdet ihr vom FBI euch nicht dafür interessieren..."
"Ein bisschen mehr als Falschparken ist es schon", murmelte Milo. "Und wenn ich Sie wäre, würde ich mir jetzt ganz schnell überlegen, auf welcher Seite ich stehe. Außerdem sollten Sie daran denken, dass Tom Ridger sicher nicht begeistert davon sein wird, wenn er erfährt, was Sie hier gemacht haben..."
"Hören Sie..."
"Er ist unter anderem auch mal wegen Körperverletzung vor Gericht gewesen und soll mitunter ziemlich jähzornig sein."
Joel Mariano schluckte.
"Ja, ja...", knurrte er.
"Also sorgen Sie dafür, dass wir ihn schnell kriegen", schlug Milo vor.
Mariano machte zwei Schritte seitwärts, ließ die Schultern hängen. Dann sackte er in einen der durchgesessenen Sessel.
"Ich weiß wirklich nicht, wo Ridger ist, das müssen Sie mir glauben..."
"Und Sie haben keine Vermutung. Erzählen Sie keine Märchen", erwiderte Milo.
"Naja, er hat 'ne neue Freundin. Blondes Haar, lange Beine. Ich denke, er ist bei der."
"Adresse und Namen wissen Sie nicht zufällig?"
Mariano beugte sich vor.
"Versuchen Sie es doch mal in Frenzy's Billiard Cafe, 73. Straße Ost. Nicht gerade ein Laden nach meinem Geschmack, aber vielleicht finden Sie Ridger dort."
21
Bis zu Frenzys Billiard Cafe war es nur ein Katzensprung, aber weil der Verkehr über Einbahnstraßen geführt wurde, brauchten wir fast eine Viertelstunde.
Als wir das Lokal betraten, dröhnten uns Heavy Metal-Gitarren entgegen.
Misstrauische Blicke begegneten uns, als wir eintraten.
Es waren kaum Leute im Schankraum.
Die Billardtische wurden im Moment lediglich von einem einzelnen Spieler benutzt, der Pool spielte. Es sah nicht besonders fachmännisch aus, was er machte.
Wir wandten uns an den bärtigen Mann hinter der Bar.
"Heute tauchen hier aber wirklich lauter seltsame Vögel auf", meinte er grinsend.
Ich legte ihm den Dienstausweis auf den Tisch.
"Special Agent Jesse Trevellian, FBI", stellte ich mich vor.
"Wir suchen einen Mann namens Tom Ridger."
"Und warum gerade hier?"
Milo legte ihm eines der alten Fotos vor, die wir von Ridger hatten.
"War er hier oder nicht?", fragte ich scharf.
"Okay, okay", meinte er und hob beschwichtigend die Hände. "Ich will keine Schwierigkeiten."
"Na, großartig."
"Allerdings habe ich keine Ahnung, wo Ridger steckt."
"Er soll bei einer langbeinigen Blondine wohnen."
"Toms Freundinnen sind alle blond und langbeinig."
"Was Sie nicht sagen."
"Komisch, Sie sind nicht die Ersten, die heute was von Tom wollten..."
Ich hob die Augenbrauen.
"Ach! Wer interessierte sich denn noch für Ridger?"
"Vor einer halben Stunde war ein Mann hier, der noch ein bisschen spießiger aussah, als Ihr beide", berichtete der Bärtige. "Ziemlich komischer Kerl... Er wollte Ridger sprechen und gab vor, ein Freund von ihm zu sein. Seltsam, aber ich bin mir sicher, die sahen sich zum ersten Mal."
Ich holte das Phantombild des mysteriösen Smith aus der Innentasche meiner Lederjacke und faltete es vor dem Bärtigen auseinander.
"War es der hier?"
"Das könnte jeder sein. Keine Ahnung. Aber er nannte einen Namen."
"Smith?"
"Woher wissen Sie das?"