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      Die grasbewachsene Nordflanke der Burg.

      Berühmtheit erlangte die Burg durch den Dichter Wolfram von Eschenbach, der Anfang des 13. Jahrhunderts Gast auf Burg Wildenberg war und dort einen Teil seines Monumentalwerks „Parzival“ geschrieben haben soll. Die Annahme rührt daher, dass er im fünften Buch seines Versromans die Burg erwähnt. Das Werk über den Ritter Parzival und seine Suche nach dem Heiligen Gral umfasst 25.000 paarweise gereimte Verse – in der Reclam-Ausgabe 1440 Seiten! Richard Wagner vertonte das Werk 1882 zu einer Oper.

      Info

      Lage: 63931 Kirchzell. Burg Wildenberg liegt auf einem Bergsporn im Mudtal zwischen den Ortschaften Kirchzell, Hesseneck und Mudau. GPS: 49.5963, 9.1954

      Anfahrt: ab Heidelberg über B37 nach Kirchzell, dann über Amorbacher Straße zur Burg (66,2 Kilometer); ab Darmstadt über B26 und B469 bis Amorbach, dann Kirchzeller Straße bis zum Ziel (86,1 Kilometer)

      Anreise mit dem ÖPNV: Die Verbindungen sind etwas umständlich und teils mit langen Umsteigezeiten verbunden. Ab Heidelberg Hbf mit Umsteigen in Seckach, Walldürn und Amorbach (3 Std.), Verbindung mit Umsteigen in Eberbach und Mudau, dann jeweils 4 Kilometer zu Fuß zur Burg; ab Darmstadt Hbf mit Umsteigen in Aschaffenburg und Amorbach (2 Std. 21 Min.), dann wie oben.

      Öffnungszeiten: Die Burg ist ganzjährig öffentlich zugänglich, Bergfried und Gewölbekeller dürfen jedoch nur bei Anwesenheit eines Geopark-Vorort-Begleiters betreten werden.

      Eintritt: kostenlos

      Weitere Aktivitäten: Machen Sie einen Abstecher zum ältesten erhaltenen Bauernhaus des Odenwaldes, dem „Waldmuseum Watterbacher Haus“ in Preunschen (Dorfstraße 4), einem Ortsteil von Kirchzell. Dort sehen Sie anhand eines Rekonstruktionsmodells, wie die Burg Wildenberg vor ihrer Zerstörung ausgesehen haben könnte; April bis September Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr, Oktober bis März Samstag und Sonntag von 12 bis 16 Uhr, außerhalb der Öffnungszeiten auf Anfrage; Tel. 09373 97430, watterbach.de/pages/geschichte/watterbacher-haus.php

      Website: kirchzell.de

      Mosbach, eine der schönsten Städte im Odenwald

      Östlicher Neckar-Odenwald-Kreis

       6.Wallfahrtsbasilika St. Georg: das „Blutwunder“ von Walldürn

       7.Odenwälder Freilandmuseum: Reise in den Alltag von anno dazumal

       8.Buchen: auf den Spuren schöpferischer Köpfe

       9.Eberstadter Tropfsteinhöhle: Ausflug in die faszinierende Buchener Unterwelt

       10.Winterlicher Katzenbuckel: der Mount Everest des Odenwaldes

       11.Mülben im Winter: „Kleine Schweiz“ und jede Menge Pferde

       12.Landgasthaus zur Mühle: Hier klappert das Mühlrad am rauschenden Bach

       13.Mosbach: die größte Stadt des Neckar-Odenwald-Kreises

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       15.Goldfisch-Pfad: düsteres Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte

       16.Minneburg: die sagenumwobene Burgruine

       17.Margarethenschlucht: Wasserfallspektakelim Odenwald

      DAS BLUTWUNDER VON WALLDÜRN

       Wussten Sie, dass Deutschlands größter eucharistischer Wallfahrtsort im Odenwald liegt? In den vier Wochen zwischen dem ersten und dem fünften Sonntag nach Pfingsten strömen unzählige Pilger aus dem ganzen Land in den kleinen Ort Walldürn, wo sich im 14. Jahrhundert ein Blutwunder ereignet haben soll. Ziel der Pilger ist der Heilig-Blut-Altar.

      Der Blutaltar von Walldürn

      Hätte der Walldürner Priester Heinrich Otto bei einer Eucharistiefeier im Jahr 1330 nicht aus Unachtsamkeit einen bereits konsekrierten Kelch umgestoßen, wäre vielleicht alles ganz anders gekommen, und das kleine Städtchen nie zu einem Pilgerort geworden. So aber geschah es, dass der Wein (das vergossene Blut Christi) auf dem Korporale, dem weißen Leintuch, das bei der Eucharistiefeier auf den Altar gelegt wird, das Bild des Gekreuzigten zeichnete. Aber nicht nur das. Zu beiden Seiten des Bildes sollen sich elf einzelne Häupter Christi mit Dornenkrone geformt haben. Der Priester erschrak, versteckte das Tuch mit den „blutigen“ Bildnissen unter der Altarplatte und behielt das Geheimnis 50 Jahre lang für sich. Erst auf dem Sterbebett gab er es preis. Das Tuch wurde gefunden, machte von sich reden und zog Pilger an. Es sollte aber noch ein paar Jahrzehnte dauern, bis die kirchlichen Behörden beschlossen, das „Wunder“ genauestens zu untersuchen, um das Ergebnis Papst Eugen IV. zu berichten. Dieser bestätigte das Wunder 1445, und die Wallfahrten zum „Blutaltar“ nahmen zu.

      Die Kirche war bald zu klein und musste in den kommenden zwei Jahrhunderten mehrmals vergrößert und umgebaut werden. Die heutige Basilika aus rotem Sandstein entstand zwischen 1698 und 1728. Der älteste Teil der Kirche stammt aus der Zeit um 1330 – es ist der Unterbau des Nordturmes. An der Westseite des Turmes befindet sich der Blutaltar bzw. das Retabel aus Sandstein mit Alabasterreliefs aus dem Jahr 1626. Der silberne Schrein mit dem „Wunderkorporale“ stammt aus dem Jahr 1683. Bei einer wissenschaftlichen Untersuchung 1950 war der Gekreuzigte auf dem Tuch nur noch im Licht ultravioletter Strahlen zu erkennen. Wie die Abbildung mal ausgesehen hat, sehen Sie auf einem Gedenkstein.

      Wallfahrt-Prozession

      Gehen Sie in der mehrschiffigen Basilika auf Entdeckungstour – es gibt außer dem prachtvollen Hauptaltar und dem pompösen Blutaltar zahlreiche Blickfänge. Prächtige Seitenaltare und Deckenmalereien, herausragende Bildhauer- und Stuckarbeiten, eine mächtige Kanzel mit einmaligen Schnitzereien und viele kleine Nischen, in denen Sie sich verlieren

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