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wissen, so lasset uns unser Leben ändern und bessern und, noch ehe wir von der Angst, die auf uns liegt, befreit werden, für Tugend und Frömmigkeit sorgen! Und so will ich euch mittlerweile drei Gebote auflegen, die ihr mir in der Fasten beobachten sollt, nämlich: von Keinem Übles zu reden, Niemanden zum Feinde zu haben und von der bösen Gewohnheit des Schwörens ganz und völlig euren Mund zu entwöhnen. Und wie, wenn wir von einer Geldauflage hören, Jeglicher nach Hause eilt und sein Weib und die Kinder und die Hausgenossen herbeiruft und mit ihnen schaut und berathet, wie diese Beisteuer zu beschaffen sei: so laßt es uns auch mit diesen geistlichen Aufgaben halten. Jeder gehe nach Hause und rufe Weib und Kinder und sage ihnen: heute ist uns eine geistliche Steuer auferlegt worden, eine Steuer, die dieß Ungemach lösen und uns frei machen wird, eine Steuer, welche die Beisteuernden nicht ärmer, sondern reicher macht, nämlich: wir sollen Keinen zum Feinde haben, über Niemand Übles reden und ganz und gar nimmer schwören. Laßt uns schauen, sorgen, berathen, wie wir diese Gebote erfüllen; laßt uns darauf allen Eifer verwenden, einander erinnern, zurechtweisen, auf daß wir dort nicht als Schuldner anlangen und darauf von Andern borgen müssen; daß es uns nicht ergehe wie den thörichten Jungfrauen und wir die ewige Seligkeit verlieren. Wenn wir unser Leben also ordnen und regeln, so verbürge und verspreche ich euch, nicht allein, daß eine Erlösung kommen wird von dem gegenwärtigen Unheil und eine Befreiung von diesen Übeln, sondern, was höher ist als Alles, daß wir auch zum Genusse der künftigen Güter gelangen werden. Zwar sollte ich euch die Tugend ihrem ganzen Umfange nach anbefehlen: allein Dieß halte ich für die beste Weise der Besserung: die Gebote theilweise vorzunehmen und in Kraft zu setzen und sodann zu den andern überzugehen. Denn wie der Landmann von dem vor ihm liegenden Grundstück einen Theil nach dem andern durchgräbt und so dann zu Ende gelangt: also werden auch wir, wenn wir es uns zum Gesetze machen, in den vierzig Tagen der gegenwärtigen Fasten diese drei Gebote sorgfältig zu halten, bis sie uns völlig zur guten Sitte geworden und wir sie der sichern Obhut dieser überlassen können, — sodann mit um so größerer Leichtigkeit auch zu den übrigen kommen und, indem wir den Gipfel der Weisheit selber beschreiten, sowohl des gegenwärtigen Lebens in guter Hoffnung reichlich froh werden als auch in dem zukünftigen mit großer Freudigkeit bei Christo stehen und der unaussprechlichen Güter genießen, deren wir alle gewürdigt werden mögen durch die Gnade und Menschenfreundlichkett unseres Herrn Jesu Christi, mit welchem dem Vater sammt dem heiligen Geiste sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.