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große Knall

      Kapitel 29

       Mein größter Hit – Alexander!

      Kapitel 30

       Gefeierte Auftritte in USA

      Kapitel 31

       Dieter Bohlen zeigt sein wahres Gesicht!

      Kapitel 32

       Claudia & Ibiza – die Lieben meines Lebens

      Kapitel 33

       Mein Motto: Mit Stil ans Ziel

      Kapitel 34

       Meine Fans

      Kapitel 35

       Habe ich als Künstler schon alles erreicht?

       Anhang

       Autoren

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      Für Claudia und Alexander

      Thomas Anders wurde am 1. März 1963 in Münstermaifeld bei Koblenz als Bernd Weidung geboren. Der Popsänger, Musikproduzent, Songschreiber, Fernsehmoderator, Unternehmer und Komponist ist mit über 125 Millionen verkauften Tonträgern einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Musiker. Mit seinen ersten, auf Deutsch gesungenen Schlagern stieß er zunächst auf wenig Resonanz. Erst als er gemeinsam mit Dieter Bohlen das Duo Modern Talking ins Leben rief, kam der Erfolg beinahe über Nacht. Nach der vorübergehenden Auflösung von Modern Talking übersiedelte Anders 1989 kurzfristig in die USA, um sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und sich musikalisch inspirieren zu lassen. 1998 kamen Bohlen und Anders noch einmal zusammen. Das Comeback-Album „Back for Good“, das zum Großteil aus Remix-Versionen der Hits aus den 80er Jahren bestand, schoss in über 18 Ländern auf Platz eins, erreichte Gold- und Platinstatus und verkaufte sich weltweit über 5,7 Millionen Mal. Im Sommer 2003 kam es dann zum erneuten Bruch zwischen Anders und Bohlen, was zur zweiten und endgültigen Auflösung von Modern Talking führte.

      Auch als Solokünstler ist Thomas Anders in Deutschland beliebt und erfolgreich. An die einzigartigen Erfolge mit Bohlen konnte er bislang nicht anknüpfen. In Asien, Südamerika und Osteuropa ist seine Popularität aber bis heute ungebrochen. 2010 veröffentlichte er in Russland das Album „Strong“, das auf Platz zwei der Charts einstieg und mit über 500 000 verkauften Exemplaren Platinstatus erreichte. Im Frühjahr 2009 erschien in Deutschland ein Single-Duett mit der Pop-Sängerin Sandra, welches sich auch in den deutschen Single-Charts platzieren konnte. Im Mai 2011 startete Thomas Anders ein neues Projekt mit dem erfolgreichen Komponisten und Produzenten Uwe Fahrenkrog-Petersen (Nena) als Duo Anders|Fahrenkrog.

      Bislang hat Thomas Anders 22 Alben veröffentlicht, zuletzt am 10. Juni 2011 das Album „Two“ gemeinsam mit Uwe Fahrenkrog-Petersen.

      Thomas Anders ist zum zweiten Mal verheiratet und hat einen neunjährigen Sohn aus zweiter Ehe.

      Rechtlicher Hinweis: Nicht alle nachfolgend wiedergegebenen Dialoge haben sich in jedem Fall wortwörtlich so abgespielt; sie geben aber sinngemäß das damals Gesprochene wieder.

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      Es lag etwas in der Luft, und das schon seit Monaten. Eine explosive Mischung aus Unlust, Ignoranz, Unzufriedenheit und dem Wunsch nach Selbstverwirklichung. Keiner von uns beiden wollte die Situation ansprechen, um bloß nicht den großen Knall auszulösen. Ich war auf dem Weg von Berlin nach Rostock, wo an diesem Abend im Juni 2003 unser Eröffnungskonzert für die Universe-Tournee 2003 stattfinden sollte. Wie so oft in den vergangenen Monaten spürte ich dieses Unwohlsein in der Magengrube. Mir war richtig schlecht, wenn ich an Dieter dachte. Mit meiner Frau Claudia wohnte ich in unserem Lieblingshotel „Adlon“ in Berlin. Mein Fahrer holte mich zur Fahrt nach Rostock dort ab und begrüßte mich mit einem freundlichen und respektvollen „Guten Tag, Herr Anders“, als er mir die Wagentür der Limousine öffnete. Claudia blieb im Hotel. Sie hatte schon zig Shows von Modern Talking gesehen und hatte keine Lust auf ein Zusammentreffen mit Dieter Bohlen. Es blieb ja doch jedes Mal nur bei ein paar gequält hervorgebrachten Höflichkeitsfloskeln vor der Show. Hinterher sagte Dieter in der Regel nicht mal „Tschüß“ zu uns.

      So saß ich also alleine im Wagen und die vergangenen Monate zogen an meinem inneren Auge vorüber wie die Landschaften rechts und links der Autobahn. Es waren immer dieselben Fragen, die mich beschäftigten: Weshalb hatte die Beziehung von Dieter und mir schon wieder den gleichen (Null-)Punkt wie 1987 erreicht, bei der ersten Trennung von Modern Talking? Das Ende kommt, aber niemand weiß, wann! Okay, wir waren älter und auch abgeklärter als in den 80er Jahren und hätten es doch wie zwei erwachsene Männer hinbekommen müssen, miteinander zu reden. Doch das schafften wir einfach nicht. Dieter und ich konnten noch nie vernünftig miteinander umgehen. Jetzt, wo das Ende definitiv bevorstand, hatten wir wohl beide gleichermaßen Angst davor, Modern Talking den endgültigen Todesstoß zu versetzen. So etwas ist nie leicht.

      Was war die Ursache für den ganzen Schlamassel, wer hatte Schuld daran? Seit Dieter Juror bei der RTL-Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) war und sein erstes Buch „Nichts als die Wahrheit“ auf Platz 1 der Bestsellerliste stand, hatte er meines Erachtens die Lust verloren. An Modern Talking und an mir. Das fühlte ich. Dieter tickt ganz simpel, wahrscheinlich hat er sich gedacht: Wieso das Geld mit anderen teilen, wenn er doch alles für sich haben könnte. Warum sollte er sich einem musikalischen Partner anpassen, wenn er doch auch als Patriarch, von oben herab, alleine die Dinge bestimmen konnte?

      Das Schöne am Älterwerden sind die Erfahrungen, die man macht. Man ignoriert nicht mehr die kleinen Zeichen des Schicksals, die man in der Jugend voller Überschwang gar nicht sieht. Ich kannte Dieter mittlerweile in- und auswendig. Daher wusste ich, dass der große Knall und somit unser Ende als Duo unmittelbar bevorstand.

      ***

      Im Herbst 2002 hatte Modern Talking zum ersten Mal eine Anfrage für Shows in New York und Atlantic City erhalten. Wie cool! Wir gaben zwar jedes Jahr viele Shows im Rahmen einer Tournee oder von privaten Gala-Veranstaltungen im europäischen Raum, aber Amerika war noch nie dabei gewesen. Ich war mir ziemlich sicher, dass Dieter dies „hammermäßig“ finden und wie üblich zu seinen Freunden der Bild-Zeitung rennen und prahlen würde: „Ey, wie geil. Ich hab jetzt die USA klargemacht.“ Doch da hatte ich mich gründlich geirrt.

      Wir bekamen die Anfrage über unsere Booking-Agentur Lutz-Rainer Seidel aus Berlin, die unsere Auftritte organisierte. Lutz hatte Unterschriftsvollmacht für die Verträge, sicherte sich bei uns aber, aus gutem Grund, per Fax stets ab. Ein Fax ging an Dieter raus, eines an mich, und wir bestätigten beide per Unterschrift. Als die USA-Anfrage kam, sprach Dieter mich bei einem Treffen darauf an. „Du, Thomas, wie findest du das? Ist das geil da? Ich meine ja nur. Eigentlich hab ich gar keine Zeit, weißt du, ich muss ja die DSDS-Jury machen und so und muss ja unser neues Album noch machen und so – und dann noch den Sieger von DSDS produzieren. Sollen wir das nicht in den Februar verlegen?“ „Ja. Für mich ist das kein Problem“, sagte ich, „nur, du weißt schon, dass wir immer mal in den USA auftreten wollten. Diese Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen. Aber ich spreche mit Lutz. Er soll

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