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      Der Tyndall-Effekt am Beispiel von kolloidalem Silber (Mitte) und Hagebuttentee (links). Bei reinem Wasser (rechts) tritt das Phänomen nicht auf. (Foto: G. Braach und N. J. Pies)

      Abgesehen davon, dass der Verkauf von kolloidalem Silber zu Heilzwecken in Deutschland dem Arzneimittelgesetz unterliegt, sollten Sie beim Kauf im Internet vorsichtig sein. Achten Sie auf Preis und Qualität. Oft wird zwar mit kolloidalem Silber geworben, verkauft werden aber Silbersalze oder andere bedenkliche Silberverbindungen. Am besten stellt man sich die benötigte Menge stets selbst frisch her. Das ist auf Dauer auch preiswerter.

      Wird kolloidales Silber korrekt mit einem Silbergenerator hergestellt, erhält man besonders kleine Partikel reinen Silbers. Diese Nanopartikel können dann leicht an den Ort im Körper gelangen, an dem sie wirken sollen.

      Kolloidales Silber behält etwa drei Monate lang seine Wirksamkeit. Es sollte in dunklen Glasgefäßen kühl aufbewahrt werden. Stellen Sie es aber bitte nicht in den Kühlschrank, da das Silber sonst ausflocken könnte. Auch sollten sich keine störenden Magnetfelder (Handy, Fernseher, Videorekorder, Telefon-Basis-Station usw.) in der Nähe befinden. Plastikgefäße sind zur Aufbewahrung ungeeignet, da sich Partikel aus der Gefäßwand lösen und in die Flüssigkeit übergehen können.

      Je nach Gerätetyp kann ein Silberkolloid leicht gelblich gefärbt sein. Das ist weder ein Qualitätsmangel noch spricht es für außergewöhnlich gute Qualität. Vor allem bei der Herstellung sehr hoch konzentrierten kolloidalen Silbers können sich größere Partikel von der Elektrode ablösen und eine Verunreinigung vortäuschen. Diese Partikel bitte nicht mittrinken.

      In den vorhergehenden Absätzen wurde immer wieder von Konzentration gesprochen, aber noch nicht erläutert, was damit gemeint ist. Bei kolloidalem Silber misst man die Konzentration in Teilen pro Million oder ppm, abgeleitet von dem englischen Ausdruck parts per million. Da diese Konzentrationsangabe verwirren kann, soll sie hier näher erläutert werden. Mit ppm bezeichnet man die Anzahl der Wirkstoffanteile auf eine Million Teile des Lösungs- oder Suspensionsmittels. Bei festen Stoffen sind das Gewichtsanteile, bei Flüssigkeiten und Gasen hingegen Volumenanteile. Gemäß internationaler Nomenklatur (SI-System) müsste man die Konzentration in Gramm pro Tonne (g/t) angeben. Für kolloidales Silber bedeutet demnach ein Teil pro Million (ppm):

1 Gramm Silber pro 1 000 000 Gramm (= 1 000 Liter) Wasser
1 Gramm Silber pro 1 000 Kilogramm (= 1 000 Liter) Wasser
1 Milligramm Silber pro 1 Kilogramm (= 1 Liter) Wasser
1 000 Mikrogramm Silber pro 1 Kilogramm (= 1 Liter) Wasser
1 Mikrogramm Silber pro 1 Gramm (= 1 Milliliter) Wasser

      Will man also ein Glas (normalerweise etwa 200 Milliliter = 0,2 Liter) mit 1 ppm kolloidalem Silber einnehmen, bedeutet das, dass darin 200 Mikrogramm oder 0,2 Milligramm kolloidales Silber enthalten sind. Soll die Konzentration 25 ppm betragen, sind 5 000 Mikrogramm oder 5 Milligramm in diesem Glas enthalten.

      Außer der Konzentration ist auch die Partikelgröße wichtig für die Wirksamkeit von kolloidalem Silber. In unserem Beispiel können 25 ppm Silber in 200 Milliliter Wasser theoretisch auch bedeuten, dass sich in dem fraglichen Glas ein einziges 5 Milligramm schweres Silberpartikel befindet. Das hätte aber verständlicherweise keine gesundheitsfördernde Wirkung und würde uns allenfalls schwer im Magen liegen. Um therapeutisch wirksam sein zu können, muss das Silber als Nanopartikel vorliegen, und zwar idealerweise in einer Größe zwischen knapp einem und fünf Nanometer. Das wären in unserem Beispiel dann etliche Billiarden Silberpartikel in 200 Milliliter Wasser.

      Auch die akkurate Pflege der Silberstäbe trägt zur richtigen Herstellung von kolloidalem Silber bei. Gleichgültig, mit welchem Gerät Sie arbeiten, die Silberstäbe sollten in regelmäßigem Wechsel „die Plätze tauschen” (von vorne nach hinten und von hinten nach vorne). Nach Gebrauch den hinteren (und helleren) Silberstab mit Küchenpapier reinigen, den vorderen (und dunkleren) Silberstab erst mit Küchenpapier, dann mit einer Spiralwolle aus Edelstahl (!) nachpolieren (keinesfalls herkömmliche Küchenschwämme, Spiralwollen aus anderen Materialien als Edelstahl oder Reinigungsmittel verwenden). Dann nochmals mit Küchenpapier abreiben. Bei der nächsten Herstellung den vorderen Stab dann in die hintere Buchse stecken, den hinteren in die vordere Buchse. Dieser stete Wechsel dient der gleichmäßigeren Abnutzung der Silberstäbe.

      Achten Sie darauf, dass Sie die Silberstäbe immer mit dem gleichen Ende in die Buchsen stecken!

      Wer sich einen kurzen allgemeinen Überblick über die Art und Dauer der Anwendung von kolloidalem Silber verschaffen möchte, dem werden die nachfolgenden Ausführungen helfen. Beachten Sie dabei bitte, dass es sich ausschließlich um Erfahrungswerte aus der Naturheilpraxis Uwe Reinelt, Mitteilungen anderer Heilpraktiker und von Anwendern handelt. Ebenfalls sind Hinweise aus der Literatur eingeflossen.

      Immer wieder wird gefragt, was denn die richtige Dosierung von kolloidalem Silber sei. Die Antwort auf diese Frage kann nur lauten, dass es keine allgemein gültige Antwort gibt. Es gibt einfach keine Patentrezepte oder Standarddosierungen für kolloidales Silber, die garantiert jedem helfen. Wie bei allen Heilmitteln hängt die hilfreiche Dosierung und Anwendungsdauer entscheidend von der individuellen Konstitution und der Schwere der Erkrankung ab. In den nachfolgenden Kapiteln des praktischen Teils werden solche Dosierungsbeispiele gegeben, die erfahrungsgemäß in den meisten Fällen hilfreich sind. Tatsächlich gibt es aber auch immer wieder Berichte darüber, dass eine sonst als wirksam beschriebene Dosierung von kolloidalem Silber im Einzelfall nicht geholfen hat. Das scheinen aber tatsächlich nur Einzelfälle zu sein und oft hat es den Anschein, als habe man in hartnäckigen Fällen (z. B. bei Dornwarzen) nicht die nötige Geduld für die langzeitige Anwendung von kolloidalem Silber aufgebracht.

      Bedenkt man, dass manches Arzneimittel als hochwirksam gepriesen wird, auch wenn es nachweislich ein Drittel oder noch mehr Non-Responder gibt, das heißt Patienten, die auf das betreffende Arzneimittel überhaupt nicht reagieren, also nicht geheilt werden, dann schneidet kolloidales Silber im Vergleich hervorragend ab. Außerdem hat kolloidales Silber den Vorteil, dass es so gut wie keine Nebenwirkungen verursacht.

      Es gibt sowohl Verfechter hoher als auch niedriger Dosierungen von kolloidalem Silber. In diesem Buch wird vorwiegend der kurzfristige Einsatz hoher Dosierungen empfohlen. Manche Menschen bevorzugen es, kolloidales Silber einzuschleichen, also mit niedrigen Dosierungen zu beginnen und sich langsam an die individuell richtige Dosierung heranzutasten. Selbstverständlich ist dagegen nichts einzuwenden. Man darf dann aber auch nicht enttäuscht sein, wenn der Behandlungserfolg etwas länger auf sich warten lässt.

      Die individuell optimale Dosierung muss jeder für sich selbst herausfinden. Deshalb sei noch einmal betont, dass die Angaben in diesem Buch lediglich Erfahrungswerte und Anhaltspunkte sind, die Interessenten helfen können, eben diese individuelle Dosierung zu finden. Auf keinen Fall können und wollen diese Angaben den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker überflüssig machen. Suchen Sie bei ernsthaften Gesundheitsbeschwerden bitte immer einen professionellen Therapeuten auf. Aufgeschlossene Ärzte und Heilpraktiker werden nichts dagegen einzuwenden haben, wenn Sie sie auf kolloidales Silber aufmerksam machen und sich sicherlich auch damit auseinandersetzen, um mit Ihnen gemeinsam die Einsatzmöglichkeiten zu besprechen. Das wird vielen umso leichter fallen, wenn ihnen bewusst ist, dass kolloidales Silber keineswegs als Allheilmittel eingesetzt werden soll. Es ist ein Teil des vielfältigen Angebots von Heilmitteln, dem bei vielen Krankheiten ein ernst zu nehmender Platz im gesamten Behandlungsrepertoire zusteht.

      Oft reicht kolloidales Silber tatsächlich aus, um eine Krankheit zu heilen oder wenigstens ihren Verlauf abzuschwächen und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Und bei

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