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kommt man, wenn man Butter auf den Kolben schmiert, die dann herrlich zerfließt. Im September ist es ein schöner Ausflug, aufs Land zu fahren und sich direkt beim Bauern frischen, wenn auch zumeist genetisch veränderten Mais zu besorgen.

       LECKER: MAISKOLBEN KOCHEN

      Handelt es sich um frische Maiskolben vom Feld, müssen zunächst die grünen Blätter entfernt werden sowie der sogenannte Bart an der Spitze des Kolbens. Man nehme nun einen großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser und einer Prise Zucker und bringe das Ganze zum Kochen. Die Maiskolben ins kochende Wasser legen und ca. 20 Minuten kochen lassen (bei einem älteren Kolben ca. 30 Minuten). Dann können sie zum Abtropfen herausgenommen werden. Sofort mit Butter beschmieren und mit Salz bestreuen und heiß servieren.

      Einmal gekocht können die Kolben auch zusätzlich mit Butter in der Pfanne rundum leicht angebraten werden. Oder man röstet den gekochten Maiskolben auf einem Holzkohlegrill.

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       WIE MAN VOM ILLEGALEN KONZERTBESUCHER ZUM ALKOHOLIKER WIRD

       TÜCKEN UND FALLEN EINES FESTIVALS

      Wie viel schneller man doch mit dem Auto in der Stadt ist als mit dem Bus! In Maudes altem Toyota Corolla sind Mareike und Maude gerade mal eine halbe Stunde durch den lauen Sommerabend gebraust, und schon ist Mareike downtown. Maude hat ihr angeboten, sie auf dem Weg zu ihrem Frisbee-Turnier in der Innenstadt abzusetzen, da an diesem Abend die Eröffnungsveranstaltung des berühmten Montréaler Jazzfestivals stattfindet. Das will Mareike sich nicht entgehen lassen. Vor allem weil die Eingangsshow vom Cirque du Soleil gestaltet wird. Mareike findet ohne Probleme ihren Weg durch die Hochhausschluchten zum Place des Arts. Vorbei an großen Geschäftsgebäuden, die auf Mareike etwas einschüchternd wirken, geht es Richtung Festival. Eine bunte Mischung von Menschen ist heute Abend unterwegs. Die letzten Geschäftsleute steuern mit ihren Smartphones am Ohr zur U-Bahn. Touristen mit großen Kameras stehen überall im Weg herum und Teenager mit riesigen Einkaufstaschen kommen aus den funkelnden Einkaufspalästen heraus. So viele Geschäfte, die Mareike nicht kennt! Maude hatte ihr erklärt, dass die Rue Sainte- Catherine die Haupt-Einkaufsstraße sei und die ganze Innenstadt durchquere. Dort sind auch die meisten großen Einkaufsketten zu finden. Fast den gesamten Sommer ist die Straße gesperrt für die verschiedenen Festivals, die eines nach dem anderen Leben in die sonst etwas graue Innenstadt bringen.

      Schon von Weitem hört Mareike die wummernden Bässe. Als sie um die letzte Ecke biegt, empfängt sie ein Meer von bunten Lichtern und aufwendigen Straßendekorationen. Das Konzerthaus im Hintergrund ist hell erleuchtet. Ein anderer großer Klinkerbau, der die Zentrale des Jazzfestivals zu sein scheint, hat über die gesamte Front riesige Fotos von Jazzlegenden gespannt. Das sieht wirklich beeindruckend aus. Auf den Dachterrassen der Luxushotels um den Platz herum haben sich Gäste mit ihren Sektgläsern versammelt. Und unten auf dem Platz sind sooo viele Menschen! Du meine Güte. Sie steht noch sehr weit von der Bühne entfernt. Wie soll sie denn jemals näher an die Show herankommen? Es ist gerade erst 19 Uhr. Um 20 Uhr soll der erste Teil der Vorstellung beginnen. Neugierig reckt Mareike den Hals und sucht den Haupteingang, eine Kasse oder Ähnliches. Jetzt fällt ihr ein, dass sie ganz vergessen hat, Maude zu fragen, wie viel der Eintritt kostet. Der Cirque du Soleil ist sicher nicht ganz billig.

      Mareike drängt sich durch die immer dichter werdende Menschenmasse und kann zwar weit und breit keine Absperrung, aber auch keinen Eingang zum Konzert entdecken. Wie seltsam. Das kommt ihr doch alles etwas unorganisiert vor. Schließlich findet sie auf einer Treppe einen Platz zum Sitzen und ruht sich etwas aus. »De la bière, de la bière! Qui veut de la bière?« – Bier, Bier! Wer möchte Bier? Ein sportlich aussehender junger Mann, der ein Labatt-Blue-T-Shirt trägt, von einer kanadischen Brauerei, die dem T-Shirt zufolge 1847 in London /Ontario gegründet wurde, balanciert ein Tablett voller Plastikbecher mit Bier hoch über seinem Kopf durch die Menge und kommt auf Mareike zu. Er wird schnell umlagert von einer Gruppe relativ jung aussehender Mädchen, die laut kreischend so viel Bier kaufen, wie sie tragen können, und dann lachend in der Menge verschwinden. Liegt in Nordamerika nicht die Grenze für Alkoholkonsum bei 21 Jahren? Die Mädchen sind definitiv viel, viel jünger. Na ja. Vielleicht nehmen es die Kanadier damit nicht so genau. Mareike kauft sich ebenfalls ein Bier und versucht, näher an die Bühne zu kommen. Aber da ist nichts zu machen. Die Menschen stehen so eng gedrängt, dass Mareike lieber kehrtmacht, bevor sie noch Platzangst bekommt.

      An einer Straßenecke neben einem Hotdog-Stand findet sie einen halbwegs ruhigen Platz, von dem aus sie doch noch einen guten Blick auf die Bühne hat, die am anderen Ende der Stadt zu stehen scheint. Da beginnt auch schon der Auftakt der Show! Wow – der Sound ist selbst hier hinten super! Die Vorstellung ist atemberaubend. Die Artisten fliegen durch die Sommerluft, als hätten sie noch nie etwas von Schwerkraft gehört, und die bunten, satten Farben, die originellen Kostüme und die musikalische Begleitung des Orchesters sind wie aus einer anderen Welt. Die Zeit vergeht wie im Flug.

      Um 22 Uhr will Maude Mareike an der U-Bahn-Station Berri-UQAM abholen. Mareike kauft sich noch ein zweites Bier, das nach dem heißen Sommertag wahnsinnig erfrischend ist, und macht sich langsam auf den Weg zum Treffpunkt. In den Seitenstraßen des Festivals wird es sofort ruhiger. Mareike blickt in die düsteren Gässchen zwischen den zum Teil recht alten Häusern. Huh – da sieht es finster aus. Und zugleich erinnert es sie ein wenig an die legendären Straßenzüge New Yorks, wo ebenfalls metallene Feuertreppen an den Fassaden angebracht sind, ab und zu eine Sirene zu hören ist und alles ziemlich verrucht wirkt. Angst hat Mareike hier aber ganz und gar nicht. Dafür sind noch zu viele Menschen unterwegs und auch zu später Stunde die Cafés und Restaurants noch zu gut besucht. Die Stadt sprudelt vor Lebendigkeit. Und immer wieder hat Mareike einen ganz eigenen Geruch in der Nase – wie geräuchertes Fleisch. Komisch.

      Einige Straßen vom Festival entfernt, bemerkt sie, dass manche Passanten sie etwas seltsam anschauen. Verunsichert blickt Mareike an sich herab. Hat sie Ketchup auf ihrem T-Shirt, ist ihr Rock verrutscht oder sieht man ihr so sehr an, dass sie eine unwissende Touristin ist? Egal. Selig, so einen schönen Abend gehabt zu haben, und verrückterweise auch noch gratis, schlendert sie den Boulevard Saint-Laurent hinunter. Neben etwas heruntergekommenen, aber sehr charmant wirkenden zweistöckigen Gebäuden finden sich immer wieder ein schickes Restaurant oder kleine Designerläden. Eine schöne Mischung, findet Mareike. Das Jazzfestival soll noch eine ganze Woche dauern. Sie hat in dem dicken Programmheft von einigen Bands gelesen, die sie unglaublich gerne sehen möchte. Sogar Norah Jones soll auftreten. Aber das Konzert ist bestimmt richtig teuer. Sie muss unbedingt Maude fragen, wie das mit den Tickets ... »Excusez-moi, Mademoiselle, vous n’avez pas le droit de boire de l’alcool au public.« – Entschuldigen Sie, junge Dame, Sie dürfen in der Öffentlichkeit keinen Alkohol trinken.

      Mareike war so in Gedanken, dass sie die Polizisten gar nicht bemerkt hat, die sich vor ihr aufgebaut haben. Sie hat kein Wort verstanden. War das Konzert doch kostenpflichtig?

      »Ich habe wirklich eine Kasse gesucht, aber keine gefunden. Tut mir echt leid, aber wenn Sie das Festivalgelände so schlecht abriegeln, dann lädt das ja geradezu blinde Passagiere ein!«

      Die Polizisten beäugen Mareike belustigt, während sie sich auf Englisch mit ihrem starken Akzent aufregt. Jetzt wird sie noch nicht einmal von der Polizei ernst genommen!

       Was ist diesmal schiefgelaufen?

      Mareike hat den Grund dafür, dass die Polizisten sie angehalten haben, missverstanden: Anders als in Deutschland darf in ganz Kanada (wie auch in den USA) kein Alkohol in der Öffentlichkeit getrunken werden. Daher stammt auch die berühmte braune Papiertüte, in der man seine alkoholhaltigen Getränke gerne versteckt. Wenn man beim Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit erwischt wird, droht eine saftige Geldstrafe – theoretisch kann man sogar festgenommen werden. Touristen kommen durchaus auch einmal mit einer Verwarnung davon, wenn sie es nicht übertreiben. Verlassen sollte man sich darauf aber nicht.

      Montréal wird im Sommer von Festivals belagert

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