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Big Ideas. Das Geschichts-Buch. Филип Уилкинсон
Читать онлайн.Название Big Ideas. Das Geschichts-Buch
Год выпуска 0
isbn 9783831082612
Автор произведения Филип Уилкинсон
Жанр Документальная литература
Издательство Bookwire
um 2680 v. Chr. Chufu (Cheops) beginnt mit dem Bau der größten Pyramide in der Geschichte – der von Gizeh
um 1480 v. Chr. Thutmosis III. erobert Syrien und dehnt sein Reich bis zum Euphrat aus
SPÄTER
um 1160 v. Chr. Ramses III. wehrt Angriffe der Libyer und als »Seevölker« bekannter Stämme auf Ägypten ab
um 1085 v. Chr. Zusammenbruch des Neuen Reichs; Aufteilung Ägyptens zwischen libyschen Herrschern im Norden und thebanischen Priesterkönigen im Süden
7. Jh. v. Chr. Ägypten wird von Assyrern und dann den Persern eingenommen
Um 1260 v. Chr. ließ der ägyptische Pharao Ramses II. (reg. um 1279–1213 v. Chr.) im Süden Ägyptens am westlichen Nilufer zwei mächtige Tempel in die Felswände schlagen. Der Eingang wurde von vier riesenhaften Statuen des thronenden Pharaos bewacht. Sie trugen die Symbole des Gottkönigtums, darunter die Doppelkrone, die für seine Herrschaft über Ober- und Unterägypten stand. Die Tempel sollten den einzigartigen Status, die Ambitionen und die Macht der alten ägyptischen Pharaonen verkörpern.
Die Pharaonentradition
Ramses II. erbte eine bereits sehr alte Tradition: Etwa 1800 Jahre zuvor hatte König Narmer (möglicherweise »Menes« bei Herodot) die Reiche am oberen (südlichen) und unteren (nördlichen) Nil vereint. Narmers Taten wurden auf einer Steinpalette festgehalten, die im 19. Jh. in einem Tempel in Hierakonpolis gefunden wurde und eine der frühesten bekannten Darstellungen eines ägyptischen Königs zeigt. Auf der Palette sind zahlreiche Symbole und Motive zu finden, mit denen während der nächsten drei Jahrtausende die Pharaonen dargestellt werden. So wird Narmer gezeigt, wie er einen Feind an den Haaren festhält und ausholt, um ihn niederzustrecken. Ramses II. wird oft auf die gleiche Weise dargestellt – militärische Macht und übernatürliche Stärke waren Kennzeichen der ägyptischen Könige. Wie auch die Götter wird der Pharao oft viel größer abgebildet als gewöhnliche Sterbliche.
Die geografische Lage Ägyptens – mit dem scharfen Kontrast zwischen dem fruchtbaren Niltal und seinem Delta, das im Norden ins Mittelmeer mündet, und den umliegenden unbewohnbaren Wüstengegenden – ließ die einzigartige Kultur des Reichs entstehen. Der Pharao wurde als lebender Gott betrachtet, der die Ordnung des Kosmos kontrollieren konnte, einschließlich der jährlichen Nilschwemme, die fruchtbaren Schlamm für das Ackerland brachte. Die häufige Darstellung der Pharaonen beim Landbau symbolisiert ihre Rolle als Bewahrer des Landes.
Die prächtige Tempelanlage von Abu Simbel wurde beim Bau des Assuan-Staudamms 1964–1968 200 m landeinwärts und 65 m nach oben versetzt, um sie vor dem ansteigenden Wasser des Nils zu schützen
»Ich [der Schöpfer] schenke dir, Ramses II., beständige Ernten … [deine] Garben sind so zahlreich wie die Sandkörner, deine Kornkammern ragen in den Himmel, und dein Getreide türmt sich zu Bergen.«
Tempelinschrift in Abu Simbel, um 1264 v. Chr.
Das Alte Reich
Das Alte Reich, das auf Narmer folgte, wurde von einer Reihe von Dynastien unter mächtigen Pharaonen beherrscht, die die verwaltungstechnische und wirtschaftliche Stärke des vereinten Königreichs in monumentale Bauprojekte wie die Pyramiden fließen ließen. Diese Projekte förderten wiederum die wissenschaftliche, technische und wirtschaftliche Entwicklung und den Handel mit anderen Königreichen im Nahen Osten und im Mittelmeerraum. Im Alten Reich waren die wichtigsten Gottheiten der Sonnengott Ra, der Totengott Osiris und der Schöpfergott Ptah. Im Mittleren und Neuen Reich, in denen Familien aus Theben herrschten, wurde Amun zur Hauptgottheit. Als absoluter Herrscher stand der Pharao in enger Beziehung zu den Göttern und wurde als lebende Inkarnation bestimmter Gottheiten betrachtet.
Das Neue Reich
Im 23. Jh. v. Chr. brach das Alte Reich zusammen. Nach der sog. Zwischenzeit konnten die Dynastien des Mittleren Reichs 2134 v. Chr. die Kontrolle über ganz Ägypten wiederherstellen, bis zur Invasion der Hyksos (vermutlich semitische Stämme) um 1750 v. Chr. Die Hyksos wurden um 550 v. Chr. wieder aus Ägypten vertrieben, als die 18. Dynastie – die wohl größte und einflussreichste von allen – an die Macht kam und das Neue Reich gründete. Mittlerweile glaubte man, nicht nur der Pharao könne die Unsterblichkeit erlangen, sondern auch Priester, Schreiber und andere, die sich Opfergaben, Zauber und Mumifizierung leisten konnten. Viele Gräber im Tal der Könige weisen reiche Beigaben auf.
Unter expansionistischen Pharaonen wie Thutmosis III. und Ramses II. weitete Ägypten seinen Herrschaftsbereich nach Asien bis zum Euphrat und den Nil hinauf bis nach Nubien aus. Es war kein Zufall, dass Ramses Abu Simbel in Nubien errichtete: Der Tempel symbolisierte nicht nur die göttliche Macht der ägyptischen Pharaonen im Allgemeinen, sondern auch Ramses’ Herrschaft über das kurz zuvor eroberte Gebiet.
ANHAFTUNG IST DIE URSACHE DES LEIDENS
SIDDHARTHA GAUTAMA PREDIGT DEN BUDDHISMUS (UM 500 V. CHR.)
IM KONTEXT
FOKUS Die Ausbreitung des Buddhismus
FRÜHER
1200 v. Chr. Die vedische oder arische Kultur verbreitet sich in Nord- und Mittelindien
1200–800 v. Chr. Mündliche vedische Überlieferungen werden auf Sanskrit als Veden niedergeschrieben
um 600 v. Chr. Entstehung Mahajanapadas, 16 rivalisierende Königreiche des vedischen Indiens
SPÄTER
322 v. Chr. Chandragupta Maurya gründet das Maurya-Reich
3. Jh. v. Chr. Sri Lanka tritt zum Buddhismus über
185 v. Chr. Das Maurya-Reich zerfällt
1. Jh. n. Chr. Der Buddhismus erreicht China und Japan
7. Jh. Buddhistische Missionare gründeten Kloster in Tibet
Siddhartha Gautama, besser bekannt als Buddha, wurde am Ende der vedischen Zeit (1800–600 v. Chr.) geboren, als sich Südasien im Umbruch befand. In der Kastenordnung Indiens standen die Brahmanen und die Kriegerelite der Kschatryas an höchster Stelle; Siddhartha Gautama wurde in letztere Gruppe hineingeboren.
Indien war damals eine Brutstätte für Sekten und neue Ideologien, von denen einige die Abkehr von der materiellen Welt predigten. Siddhartha entwickelte eine ähnliche, auf dem mystischen Hinduismus basierende Philosophie, lehnte aber die immer strengeren Strukturen vedischer Rituale und die ererbte Frömmigkeit der Brahmanen ab. Er entsagte seinem weltlichen Besitz, fand schließlich die Erleuchtung und wurde zum Buddha. Er predigte im Nordosten Indiens und gründete die Sangha – das buddhistische Mönchtum – zur Weiterführung seiner Lehre.
»Da die Trennung in dieser Welt sicher ist, ist es nicht besser, sich um des Glaubens willen aus freien Stücken zu trennen?«
Siddhartha Gautama
Für