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sind wertvolle Expo­na­te aus fünf Jahrhunderten ver­eint, die über den Status einer Reichs­stadt, die Ent­wicklung von Handel, Hand­werk und Justiz ge­nau­so in­for­mie­ren wie über den Stand der Wis­sen­schaft sowie das Ge­sundheits- und Schul­wesen. Auch die Nöte der Reichs­stadt wer­den ge­zeigt: So erin­nert das sog. „Be­schie­ßungs­bild“ an die Be­la­ge­rung Wei­ßen­burgs (1647) im Drei­ßig­jäh­rigen Krieg.

      ♦ Martin-Luther-Platz. 15.03. bis 15.11. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 2,50 €. Kombi-Ticket mit Römermuseum und Thermen 10 €, erm. 6 €.

      Römerthermen: Durch Zufall wurden 1977 im Westen der Stadt beim Bau einer Rei­henhaussiedlung die mas­si­ven Grundmauern einer römischen Ther­me ent­deckt. Mustergültig res­tau­riert und von einem Schutzgebäude um­geben, kann die An­lage - es ist übri­gens die bedeutendste römische Therme in Deutsch­land - seit 1985 be­sich­tigt werden. Neben einem Gym­nas­tik­hof sind die ver­schie­denen Was­ser­bä­der und die beheizbaren Räume zu erken­nen. Es dürfte sich dabei um zwei nach­einander er­richtete Thermen han­deln; die ältere Anlage war wohl ein rei­nes Mi­litär­bad, das wäh­rend der Mar­koman­nen­kriege (174/175) zer­stört worden war, wäh­rend der Nach­fol­gebau aufgrund seiner Aus­stattung auf eine zivile Nut­zung schlie­ßen lässt; wahr­scheinlich fiel auch Letz­te­rer einem Brand (um 233) zum Opfer. Die Ther­men­an­lage mit Warmbad (Cal­da­rium) und Kalt­wasserbad (Fri­gi­da­rium) ist ein her­vor­ra­gen­des Beispiel für den hohen Stan­dard der römischen Zi­vi­lisa­tion. Eine Therme spiel­te im All­tag eines Römers eine ebenso be­deu­ten­de Rolle wie ein öffentlicher Brun­nen. Man traf sich an die­sen an­ge­neh­men Or­ten zu ei­nem lo­cke­ren, ver­gnüg­lichen Beisam­men­sein; und be­son­ders hier im kalten Nor­den des Rö­mi­schen Im­periums wusste man be­heiz­ba­re Räum­lich­kei­ten zu schät­zen. In Wei­ßen­burg kann man nach­voll­zie­hen, wie­so laut Cicero, der Gong, der die Öff­nung eines Bades be­kannt gab, lieb­li­cher klang als das Stim­men­gewirr der Philo­so­phen in der Schule.

      ♦ Am Römerbad 17a. 15.03. bis 15.11. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 2,50 €. Kombi-Ticket mit Reichs­stadt­mu­se­um und Römermuseum 10 €, erm. 6 €. www.museen-weissenburg.de.

      Römerkastell Biriciana: Im Westen von Wei­ßenburg, zwischen den Thermen und der Altstadt, hat man 1990 das Nord­tor des einstigen Steinkastells re­kons­truiert - al­ler­dings wird man eher an alte Schulbuchillustrationen erin­nert, denn an das Rö­mi­sche Reich. Seit­her verfügt Weißenburg über eine zu­sätz­liche römische Attrak­tion. Die 3,5 Meter breite Durchfahrt wird von zwei nach außen gerundeten, neun Meter hohen Türmen eingerahmt. Das Kas­tell, in dem eine 1000 Mann starke Rei­ter­ein­heit sta­tioniert war, nahm eine Flä­che von 174 mal 179 Metern ein und ist je­der­zeit zu­gänglich. Derzeit wird ge­plant, auch den nord­west­lichen Eck­turm zu re­konstruieren und durch Grabungen den Mauerverlauf der In­nen­ge­bäude nach­zu­zeichnen.

      Renaissancefestung Wülzburg: Von mäch­tigen Bastio­nen und einem Tro­cken­graben umgeben, thront die Fes­tung auf der mit 630 Metern höchs­ten Bergkuppe der südlichen Franken­alb. Die fünfzackige Anlage ist ein ein­drucksvolles Beispiel für den Festungs­bau in der Renaissance und wurde im Auftrag der Markgrafen von Branden­burg-Ansbach von 1588-1604 als süd­li­ches Pendant zur Plassenburg bei Kulm­bach errichtet. Doch nur wenige Jahrzehnte später wurde die Wülzburg im Dreißigjährigen Krieg kampflos an die katholischen Liga-Truppen unter Tilly übergeben, die von hier aus die Umgebung brandschatzten. Zu Beginn des 19. Jahr­hun­derts gelangte die Fes­tung an Bayern. Im Jahre 1867 wurde die Wülzburg als Fes­tung aufgegeben und 1882 an die Stadt Weißenburg ver­kauft. Im Ersten Welt­krieg diente sie als Gefangenenlager; prominentester Häft­ling war der da­malige Haupt­mann Charles de Gaulle, der von hier aus mehrere geschei­terte Flucht­ver­su­che - einmal sogar in einem Wäschekorb - unternahm. Nach dem Zweiten Welt­krieg diente die Wülzburg bis 1953 als Flüchtlingslager. Der Schloss­bau be­her­bergt heute eine Be­rufs­schule für Mäd­chen mit Internat und eine Gast­wirtschaft; die Festung ist da­her ganz­jährig zu­gäng­lich. Haupt­at­trak­tion ist der 166 Me­ter tiefe Brun­nen. Im Gra­ben wird Rot­wild gehalten. Un­ge­klärt ist der­zeit al­ler­dings, ob die drin­gend be­nö­tigten Gelder zur Res­tau­rie­rung auf­ge­bracht wer­den können.

      ♦ Führungen: Von Ostern bis Ende Okt. jeweils Sa 13-17 Uhr sowie So 11-17 Uhr. Teil­nah­me­gebühr 2 €, erm. 1 €.

      Rekonstruiertes Nordtor des Römerkastells

      Auf den Spuren der Römer: Ein Ab­ste­cher zu dem wenige Kilometer östlich von Weißenburg gelegenen Burgsalach lohnt sich besonders für diejenigen, deren Inte­resse an der römischen Ver­gan­genheit in Franken noch nicht be­frie­digt ist. Man lässt das Auto am Wan­der­parkplatz südlich von Burg­salach ste­hen und folgt dem acht Kilo­me­ter lan­gen Rundwanderweg Nr. 2 nach Süd­osten. Der Weg verläuft ne­ben dem alten raetischen Limes, der im Mittel­alter als „Teufelsmauer“ be­zeich­net wur­de, da man geglaubt hatte, nur der Teufel könne so ein gewaltiges Bau­werk er­richtet ha­ben. Nach kurzer Zeit stößt man auf einen rekonstruierten römischen Wachturm, der wie mehr als 900 andere der Sicherung des Limes diente. Danach führt der Weg durch ei­nen Wald und auf einer alten Rö­mer­straße zu einem römi­schen Burgus. Die­ses Kleinkastell war für eine Zenturie (ca. 60-100 Mann) konzi­piert. Ein Plan erläutert die Funktion der ver­schie­de­nen Räume. Von hier geht es zu­rück zum Parkplatz, der in nordöstlicher Richtung liegt.

      Information Tourist Information, Martin-Luther-Platz 3, 91781 Weißen­burg, Tel. 09141/907124. www.weißenburg.info.

      Verbindungen Zwischen Nürnberg, Roth und Weißenburg verkehren sehr häufig Re­gio­nal­züge (R 6). Bahnverbindungen auch mit Treucht­lingen. Der Bahnhof befindet sich am westlichen Altstadtrand.

      Übernachten

       2 Flair-Hotel Am Ellinger Tor 3 Andreas Stuben 6 Goldener Adler

      Essen & Trinken

       1 Silbermühle 2 Flair-Hotel Am Ellinger Tor 5 Sigwart Bräustüberl 7 Zum Schiffla

      Cafés

       4 Meyer Museumscafé

      Bergwald-Theater Freilichtbühne am Ran­de des Ludwigswaldes. Von Juni bis

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