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reduzieren die Darmbewegungen, und nun, nach dem Kaiserschnitt, ist es sehr schmerzhaft zu drücken. Die Muskeln, die sich beim Drükken zusammenziehen, sind ja geschnitten worden. Die Verdauung kommt rascher wieder in Gang, wenn Sie so bald wie möglich aufstehen. Die Schwerkraft unterstützt die Darmbewegungen. Je schneller Sie wieder aus dem Bett kommen, desto trainierter sind auch die Bauchmuskeln, und man kann besser drücken.

      »Am schlimmsten war es am dritten Tag. Da legten sich die ganzen Därme wieder zurecht. Gleichzeitig schoß die Milch ein. Ich dachte, so fühlt es sich an, richtig, richtig alt zu sein. Alles tat weh, ich konnte nicht schlafen, in keiner Stellung konnte ich stillen. Es war ein schrecklicher Tag, den ich niemandem wünsche.«

      Anna, 33, ein Kind

      Laufen Sie jeden Tag die Gänge im Krankenhaus auf und ab. Gehen Sie langsam, aber mehrmals am Tag. Die Krankengymnastinnen im Krankenhaus helfen gerne mit einem guten Trainingsprogramm.

      Eine gute Ernährung unterstützt ebenfalls die Verdauung. Ballaststoffreiche Nahrung und viel Flüssigkeit, eingeweichte Pflaumen, Kaffee. Weitere Tips finden Sie im Kapitel »Im Zeichen des Sitzrings«.

      Akuter Kaiserschnitt

      Ein Kaiserschnitt wird zum Beispiel nötig, wenn die Plazenta sich von der Gebärmutterwand löst, ehe das Kind geboren ist, wenn die Geburt sich zu lange hinzieht und das Baby Zeichen von Streß zeigt, wenn die Nabelschnur abgeklemmt ist, wenn die Gefahr besteht, daß die Mutter eine Schwangerschaftsvergiftung bekommt usw.

      Ein akuter Schnitt wird genau wie ein geplanter Schnitt gemacht. Oftmals kann jedoch keine Periduralanästhesie gemacht werden, da sie erst nach 30 Minuten wirkt. Sie bekommen dann statt dessen eine Vollnarkose; sie wirkt schneller und wird in Krisensituationen angewendet.

      Wie man sich danach fühlt, ist unterschiedlich. Das Aufwachen nach einer Vollnarkose dauert einige Stunden. Es kann einem übel sein, vielleicht muß man sich übergeben. Sie wachen auf, noch ganz benommen und haben plötzlich einen neuen Menschen im Arm, um den Sie sich kümmern müssen.

      Fast alle Frauen haben nach einem Akutschnitt einen Schock. Die Entscheidung zu schneiden muß oft sehr schnell getroffen werden und in einer Situation, in der die gebärende Frau unter dem Einfluß starker Schmerzen steht. Vielleicht bekam sie sogar die Narkose, ohne richtig mitzubekommen, was die Situation erfordert.

      Ein weit verbreitetes Gefühl nach einem akuten Schnitt ist die Enttäuschung darüber, daß es nicht so war, wie man es sich vorgestellt hatte. Gleichzeitig ist sicherlich die Erleichterung groß, daß es dem Kind gutgeht. Manche Frauen, die schon einmal eine schwere Geburt mitgemacht haben, empfinden den akuten Schnitt als Erlösung. Es ist ihnen erspart geblieben, noch einmal Höllenqualen zu leiden.

      »Ich habe meine ersten Kinder, Zwillinge, vaginal geboren. Das dritte Baby kam nach einem akuten Schnitt, denn es lag quer. Es war für mich angenehmer, nicht vaginal gebären zu müssen. Nach dieser Geburt ging es mir viel besser als nach der ersten. Auch unser Liebesleben war dadurch nicht so stark beeinträchtigt.«

      Erika, 29, drei Kinder

      All diese Gefühle kann es geben, gleichzeitig.

      Wenn Sie die Geburt fast hinter sich hatten, der Muttermund ganz offen war und Sie angefangen hatten zu pressen, werden Sie vermutlich sehr aufgewühlt sein, wenn Sie dann plötzlich geschnitten wurden. Vielleicht meinen Sie, nun alle Schläge abgekriegt zu haben – sowohl die Schmerzen der Geburtsarbeit als auch die Schmerzen nach dem Kaiserschnitt. Sie haben Schmerzen, sowohl im Unterleib als auch um den Schnitt. Sie haben mit aller Kraft gekämpft, und doch war es nicht »genug«. So ein Gefühl kann sich einstellen.

      Sie verdienen jegliche Unterstützung, Hilfe und große Bewunderung. Mobilisieren Sie soviel Kraft wie möglich, und lassen Sie jemanden ein Schutznetz aufspannen – Ihren Mann, Verwandte, Freundinnen. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen helfen können. Lassen Sie alle Gefühle zu, die Sie haben, es gibt keine falschen oder komischen Gefühle.

      Lesen Sie auch im Abschnitt »Nach einer schweren Geburt« nach.

      Stillen nach einem Kaiserschnitt

      Mütter machen sich nach einem Kaiserschnitt oft Gedanken über das Stillen. Kann man stillen, auch wenn das Kind nicht vaginal geboren wurde?

      Die Antwort ist ja, absolut. Die Stillhormone bekommen den Startschuß, wenn die Plazenta sich von der Gebärmutter löst. Und das tut sie ja auch bei einem Kaiserschnitt.

      In Dänemark haben WissenschaftlerInnen 370 Frauen begleitet, die Kinder bekommen haben. Es stellte sich heraus, daß die mit Kaiserschnitt geborenen Babys etwas später zu trinken anfingen, in den ersten Tagen häufiger Zusatzkost bekamen und nachts weniger tranken. Aber bei der Entlassung aus dem Krankenhaus stillten Kaiserschnitt-Frauen ebenso oft wie jene Mütter, die vaginal geboren hatten.

      Ein anderes Problem für Frauen mit einem Kaiserschnitt können die Nachwehen sein. Wenn das Kind saugt, zieht die Gebärmutter sich zusammen, und die dadurch ausgelösten Wehen können ziemlich schmerzhaft sein, weil die Gebärmutter eine Wunde hat. Nehmen Sie schmerzstillende Mittel, wenn es nötig ist. Allzu große Schmerzen blockieren die Milch. Das ist es nicht wert. Sprechen Sie mit dem Personal im Krankenhaus, wenn Sie Probleme haben.

      Nach einer Geburt mit Zange oder Saugglocke

      Eine Entbindung mit Zange oder Saugglocke wird dann gemacht, wenn Gefahr für das Kind besteht, wenn die Geburt allzu lange dauert oder die Gesundheit der Mutter gefährdet ist.

      Zange und Saugglocke forcieren das Gebären, und dabei kann das Gewebe verletzt werden. Deshalb sind die Schmerzen entlang des Geburtskanals nach einer solchen Entbindung vermutlich größer.

      Bei einer Zangen- oder Saugglockengeburt müssen auch häufiger Dammschnitte gemacht werden. Das bringt wiederum andere Probleme mit sich (siehe auch »Schnitte«).

      Die große dänische Studie, die bereits im vorhergehenden Abschnitt erwähnt wurde, hat auch gezeigt, daß Kinder nach einer Saugglockengeburt später zu trinken anfangen. Sie brauchen häufiger Zusatznahrung und werden nachts weniger gestillt. Die Milchproduktion der Mütter kommt später in Gang. Aber auch diese Frauen stillten so oft wie alle anderen, wenn sie aus dem Krankenhaus entlassen wurden.

      Nach einer schweren Geburt

      Früher ging man davon aus, daß die erste Geburt eine Art Probe-Geburt sei. Davor konnte man ja nicht wissen, ob die Frau überhaupt gebärfähig war. Man rechnete auch mit großem »Schwund«. Kindbettfieber und andere Infektionen, Verbluten, geschädigte Kinder, all das gehörte zu den Dingen, mit denen man als Frau konfrontiert war. Das Leben war näher am Tode und nicht so selbstverständlich.

      Die wundersamen Errungenschaften der ärztlichen Wissenschaft haben den Tod und viele medizinische Probleme im Zusammenhang mit der Geburt fast vergessen gemacht. Heute ist die Mütter- und Kindersterblichkeit äußerst gering. Das ist einerseits phantastisch, hat aber vielleicht auch die mentale Vorbereitung auf das, was eine Geburt bedeuten kann, verändert. Die meisten von uns leben ein einigermaßen kontrolliertes, physisch angenehmes Leben. Die Geburt jedoch kann als das krasse Gegenteil dazu erlebt werden.

      Es kann unglaublich schmerzhaft sein, ein Kind zu gebären. Aber in vielen Vorbereitungskursen ist davon die Rede, daß die Schmerzen mit der richtigen Atemtechnik besiegt werden können. Wehen nennt man Kontraktionen. In einigen Geburtsbüchern werden »orgasmusähnliche« Gefühle beim Pressen geschildert. Die Geburt wird in Phasen beschrieben, als etwas Kontrollierbares und Hantierbares. Kein Wunder, daß so viele Frauen nach der ersten Geburt wie unter Schock stehen und sich irgendwie betrogen fühlen.

      »Warum hat mir niemand gesagt, was mich erwartet? In der Geburtsvorbereitung haben wir zwar das Atmen trainiert, aber als es dann soweit war und ich gebären sollte, konnte ich damit überhaupt nichts anfangen. Es tat ja so teuflisch weh. Ich habe mich wirklich von meinen Hebammen betrogen gefühlt.«

      Helena,

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