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jemand ihre verbotene Zone durchquerte. Er hoffte, dass die günstige Kombination aus mondloser Finsternis, ihren dunklen Uniformen und dem verkohlten Boden dazu führte, dass ihr Landetrupp für die Usildar fast unsichtbar blieb.

      Sie brauchten nur ein paar Minuten, um das offene Gelände zu überqueren, das mit großen Melonen übersät war. Diese sollten offenbar als Hindernisse dienen und Unbefugte in die aufgestellten Fallen treiben. Der Landetrupp wich allem mit Leichtigkeit aus.

      Auf der anderen Seite bildeten die stinkenden grauen Pilze einen dichten Teppich. Als die Pilze unter ihren Stiefeln zerquetscht wurden, musste Spock sich anstrengen, sein Missfallen über den abscheulichen Gestank zu verbergen. Zur Bestürzung seiner Schiffskameraden wurde der Verwesungsgestank immer schlimmer, je näher sie dem mit grauen Algen bedeckten See kamen, der wie ein Hexenkessel blubberte und Stickstoff und Methan ausspie.

      Am Ufer gingen sie in die Hocke. In der Mitte des Sees erhob sich das Gebäude, das die Einheimischen die Zitadelle nannten. Der Zentralturm war von einer ringförmigen Außenmauer umgeben, deren perlmuttartige Textur an die Gehäuse wirbelloser Tiere erinnerte. Diese Eigenart spiegelte die Physiologie seiner Architekten wider, einer Spezies gigantischer Gastropoden aus einem anderen Universum, die Jatohr genannt wurden. Um die bizarre Festung der Fremden herum ragten aus dem schaumbedeckten See in unregelmäßigen Abständen zerklüftete Finger aus löchrigem Felsen auf.

      Sulu scannte die Zitadelle mit seinem Trikorder. »Ich erkenne Bewegungen oben auf den Mauern.« Er zeigte Spock, Chekov und Scott die klingonischen Wächter. »Vier Wachen. Jede allein. In regelmäßigen Abständen auf der oberen Abgrenzung.«

      Die vier Klingonen waren selbst mit den lichtverstärkenden Brillen schwer zu erkennen, aber Spock hatte alle innerhalb von Sekunden entdeckt. »Gut gemacht, Lieutenant.« Aus einem Seitenfach seines Rucksacks zog er eine Tauchermaske mit einem kompakten Atemgerät und eingebautem Luftvorrat hervor. »Masken aufsetzen. Mr. Chekov, Mr. Scott: Sobald wir unter Wasser sind, machen Sie die Ultraschallabwehr scharf.«

      Der Landetrupp setzte die Tauchermasken auf und folgte Spock, der vorsichtig in den See watete. Sein Körper schnitt eine Schneise durch die übelriechenden, zinnfarbenen Algen, die die Seeoberfläche erstickten. Nachdem alle untergetaucht waren, nahmen Spocks scharfe Ohren das Summen wahr, als Scott und Chekov ihre Ultraschallabwehrgeräte einschalteten. Die pulsierenden Frequenzen stiegen immer weiter an, bis sogar Spocks überlegenes Gehör sie nicht mehr wahrnehmen konnte. Er bemerkte, dass als Ergebnis alle Kreaturen in Sichtweite hastig vor dem Landetrupp flohen.

      Genau, wie wir gehofft hatten, stellte Spock fest. Er nahm sich vor, eine Belobigung für die leitende Meeresbiologin, Lieutenant Marina Frants, im Logbuch festzuhalten, wenn er zum Schiff zurückkehrte.

      In enger Formation durchquerten die vier Offiziere den See bis zu einem der Unterwassereingänge zur Festung der Jatohr. In einigen Dutzend Metern Entfernung befand sich ein weiterer Eingang zu einer Landebucht. Daneben sah Spock den Durchbruch, den eine fehlgeleitete klingonische Photonengranate während seiner und Kirks eiliger Flucht aus der Stadt in die Grundmauern gerissen hatte, nur Minuten nachdem die Klingonen diese besetzt hatten.

      Merkwürdig, dachte er. Ich hatte den Durchbruch größer in Erinnerung. Er schob die Differenz zwischen seiner Erinnerung und seiner Beobachtung auf die Eile während der Flucht. Trotz seiner vulkanischen mentalen Disziplin war Spocks menschliche Hälfte immer noch anfällig für adrenalinbedingte Sinnestäuschungen.

      Mit einem Nicken wies er Sulu an, den nächsten Teil der Mission in Angriff zu nehmen. Sulu aktivierte seinen Trikorder, den Mr. Scott praktischerweise vor ihrem Abflug von der Enterprise wasserdicht gemacht hatte. Dann löste er die Sicherheitssequenz aus, die sie der im Regenwald zurückgelassenen Jatohr-Kapsel entlockt hatten. Sulu nahm noch ein paar kleinere Anpassungen vor. Dann öffnete sich vor ihnen eine der unbeschädigten Unterwasserluken der Zitadelle geräuschlos wie eine Iris.

      Spock wartete auf grünes Licht von Sulu und führte den Landetrupp hinein. Sie kamen in einem Moonpool an die Oberfläche, einem Hangar für eine Schwadron Amphibienkapseln. Blassblaue Streifen über ihren Köpfen beleuchteten die weitläufige Kammer, in der auch die kleinsten Geräusche widerhallten. Der Landetrupp watete ins flache Wasser und verließ den Moonpool über eine sanft ansteigende Rampe, die zu einem umlaufenden Gang hinaufführte. Das Wasser perlte sofort von ihren imprägnierten Kunststoffanzügen ab. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der gesamte Landetrupp den Pool verlassen hatte, doch ihre Anzüge waren bereits fast trocken, sodass sie keine verräterischen Fußspuren hinterließen.

      Die vier Männer setzten ihre Atemgeräte und Tauchermasken ab und verstauten sie. Spock zeigte auf die Tür einer Luftschleuse. Von dort aus erreichten sie ein Netzwerk aus Korridoren, die zum Kontrollbereich der Zitadelle führten. Er tippte den Zugangscode der Tür auf einem Zahlenfeld daneben ein und auch diese öffnete sich vor ihnen wie eine Iris. Die vier Männer drängten sich in die Luftschleuse. Dann wiederholte Spock den Vorgang, schloss die erste Tür hinter ihnen und öffnete die vor ihnen liegende. »Hier entlang«, sagte er und schlich durch den finsteren Durchgang, dessen Wände und Decke genauso gebogen waren wie die Außenmauern der Zitadelle. Das ließ sie eher wie Lavaröhren oder etwas anderes natürlichen Ursprungs erscheinen und nicht wie etwas, das von einer wissenschaftlich fortschrittlichen Kultur konstruiert worden war.

      Niemand sprach, als der Landetrupp durch die Anlage der Fremden schlich. Auf halber Strecke zu ihrem Ziel mussten sie hinter den wie Rippen aussehenden Vorsprüngen der Wände in Deckung gehen, als eine Patrouille der Klingonen vor ihnen über eine Kreuzung zweier Röhrenwege marschierte. Es war unklar, ob die Klingonen sie sofort erschießen oder versuchen würden, die Eindringlinge gefangen zu nehmen. Spock hatte jedoch nicht vor, das herauszufinden.

      Sie erreichten eine spiralförmige Rampe in einer Ausbuchtung der Wand. Spock überprüfte, dass sie verlassen war, winkte die anderen an sich vorbei und gab ihnen Rückendeckung. Scott stieg als Erster die Wendeltreppe hinunter, gefolgt von Sulu und Chekov. Spock ging rückwärts hinter ihnen die Rampe hinunter und achtete auf Anzeichen dafür, dass man sie entdeckt hatte oder verfolgte.

      Am Fuß der Spirale drängte die Gruppe sich zusammen und alle sahen geradeaus. Gemeinsam betrachteten sie die gewaltige, bizarre Maschinerie, die die Eingeweide des sogenannten Transferfeldgenerators bildete. Zu diesem weitläufigen, mehrstufigen Untergeschoss gab es im Gegensatz zum Hauptkontrollraum, dessen Tür nur mit einem Transporter überwunden werden konnte, Zugänge aus verschiedenen Bereichen der Festung. Genau wie Spock befürchtet hatte, wimmelte es hier nur so von klingonischen Wissenschaftlern und bewaffneten Wachen.

      »Da ist Ihr Dingensteil«, sagte Scott. »Aber viel Glück dabei, da hinzukommen.«

      Chekov fragte: »Sind die Wachen hier, um uns draußen oder die Wissenschaftler drinnen zu halten?«

      Sulu zuckte mit den Schultern. »Vielleicht beides.«

      Spock senkte die Stimme, während er sich einen Überblick über die ungünstige taktische Lage verschaffte. »Mr. Scott, können wir von hier aus auf die Computer der Klingonen zugreifen?«

      »Nein, Sir. Die haben ihre Schaltkreise abgesichert, absolut wasserdicht.« Er zeigte auf eine abseitsstehende Gruppe Computer, von denen ein Gewirr aus Datenkabeln ausging. »Dort können wir uns einklinken – wenn ich hinkomme.«

      »Wir werden eine Ablenkung benötigen«, sagte Spock.

      Chekov grinste verschmitzt. »Überlassen Sie das mir.«

      Als Ingenieur war Lieutenant Commander Montgomery Scott von Natur aus nicht geneigt, blind auf irgendetwas zu vertrauen. Er kannte gern die Variablen und Spezifikationen einer Situation und plante seine Reaktion entsprechend. Folglich hatten Pavel Chekovs Worte: »Überlassen Sie das mir«, Scott nicht gerade mit Zuversicht erfüllt.

      Was hat er jetzt wieder vor? Ich wette, er wird uns alle umbringen.

      Nach einer geflüsterten Beratung mit Spock hatte der junge Ensign sich allein in die Schatten davongeschlichen. Er war die Rampe hinauf auf eine Ebene über den großen Maschinenreihen gehuscht, an denen die Klingonen arbeiteten. Scott war immer noch ratlos, was für eine »Ablenkung«

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