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du hindertest es nicht.

      2 Fremde Heiden bestiegen deinen Altar,

      betraten [ihn] übermütig in ihren Schuhen,

      3 dafür, daß die Söhne Jerusalems das Heiligtum des Herrn entweihten,

      die Opfer Gottes in Gottlosigkeit schändeten.

      4 Darum sprach er: Thut sie weit weg von mir,

      ich habe kein Gefallen an ihnen!

      5 Ihre[3] herrliche Schönheit war nichts vor Gott,

      entehrt aufs Äußerste.

      6 Die Söhne und Töchter in schimpflicher Gefangenschaft,

      im Verschluß[4] ihr Hals, bloßgestellt[5] unter den Heiden.

      7 Nach ihren Sünden hat er ihnen gethan,

      daß er sie preisgab in der Sieger Hände

      8 (denn mitleidslos hat er sein Antlitz von ihnen abgewandt)

      jung und alt und ihre Kinder zumal,

      weil sie zumal Böses gethan und nicht hören wollten.

      9 So ward denn der Himmel unwillig, und das Land spie sie aus;

      denn kein Mensch that darin, was sie thaten.

      10 Und das Land erkannte[6] alle deine gerechten Gerichte, o Gott!

      11 Sie machten Jerusalems Söhne zum Gespött wegen der ’Hurerei‘[7] in ihr

      jeder, der des Weges zog, konnte hinein am lichten Tag.

      12 Sie trieben Scherz mit ihrer Gottlosigkeit;

      so, wie sie selbst gethan hatten am lichten Tag,

      so stellte man[8] ihre Frevel zur Schau.

      13 Und Jerusalems Töchter wurden entehrt nach deinem Richterspruch,

      dafür, daß sie sich selbst befleckt hatten in greulicher Unzucht —

      14 im tiefsten Innern thut es mir weh!

      ————

      

      15 Ich gebe[9] dir recht, o Gott, mit aufrichtigem Herzen;

      denn in deinen Gerichten waltet deine Gerechtigkeit, o Gott!

      16 Denn du hast den Sündern[10] nach ihren Thaten vergolten

      und nach ihren gar üblen Sünden,

      17 hast ihre Sünden an den Tag gebracht, damit dein Gericht offenbar werde,

      hast ausgelöscht ihr Andenken von der Erde.

      18 Gott ist ein gerechter Richter und huldigt[11] keiner Person[12].

      ————

      

      19 Heiden nämlich haben Jerusalem verhöhnt und zertreten;

      ihre Schönheit ward vom stolzen Thron herabgezogen.

      20 Sie mußte das Sackgewand anlegen statt des Ehrenkleids,

      einen Strick um ihr Haupt statt des Kranzes,

      21 nahm ab das herrliche Diadem, das Gott ihr aufgesetzt hatte:

      entehrt [lag] ihre Zier, ward weggeworfen zur Erde.

      ————

      

      22 Ich aber sah es und bat den Herrn eindringlich und sagte:

      Laß genug sein, Herr, daß deine Hand auf Jerusalem lastet im Andrang der Heiden!

      23 Denn sie haben ihr Spiel getrieben und nicht geschont in Zorn und grimmem Wüten

      und sie werden [ihm] den Garaus machen[13], wenn nicht du, Herr, sie in deinem Zorne schiltst

      24 Denn nicht im Eifer [für dich] haben sie gehandelt, sondern in [ihres] Herzens Lust,

      um ihren Grimm über uns auszugießen in Plünderung.

      25 Zögere nicht, Gott, ihnen auf [ihr] Haupt zu vergelten,

      des Drachen Übermut in Schmach zu wandeln[14]!

      ––––

      

      26 Es dauerte nicht lange, da stellte mir Gott seinen Übermut dar,

      [ihn selbst] durchbohrt an den Bergen Ägyptens[15],

      verachteter als der Geringste zu Land und zu Wasser,

      27 seinen Leichnam umhergetrieben aus den Wogen in gewaltiger Brandung,

      und niemand begrub ihn[16],

      denn er gab ihn der Verachtung preis.

      ––––

      

      28 Er hatte nicht bedacht, daß er ein Mensch war,

      und hatte das Ende nicht bedacht,

      29 hatte gemeint: Ich bin[17] der Herr von Land und Meer,

      nicht erkannt, daß Gott groß ist,

      stark in seiner gewaltigen Kraft.

      30 Er ist König droben im Himmel

      und richtet Könige und Reiche.

      31 Er erhebt mich zur Herrlichkeit

      und ’führt‘[18] die Hoffärtigen zum ewigen Verderben in Schmach,

      weil sie ihn nicht erkannten.

      ––––

      

      32 Nun denn, so seht, ihr Großen der Erde, aus des Herrn Gericht,

      weil ein Großer König ist und ein Gerechter, der richtet den Erdboden!

      33 Preiset Gott, die ihr den Herrn fürchtet in Einsicht,

      denn des Herrn Erbarmen [äußert sich] gegen seine Verehrer beim Gericht,

      34 daß er scheide zwischen Frommen und Gottlosen,

      den Gottlosen ewig vergelte nach ihren Werken

      35 und des Frommen sich erbarme gegenüber dem Drucke des Gottlosen

      und dem Gottlosen vergelte, was er dem Frommen angethan.

      36 Denn der Herr ist denen gnädig, die ihn in Geduld anrufen,

      und handelt nach seinem Erbarmen an den ihm Ergebenen,

      daß sie allezeit vor ihm stehen mögen in Kraft[19].

      37 Gelobt sei der Herr in Ewigkeit angesichts seiner Knechte!

      1. ↑ Ein heidnischer Feind hat Jerusalem belagert und erobert; seine Krieger sind in ihren Kriegsschuhen bis zum Brandopferaltar vorgedrungen. Das ist die Strafe der Gottlosigkeit derer von Jerusalem selbst (V. 3.13; vgl. 1,8), bes. der vornehmen

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