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Im Dienst der Föderation. Tanya Huff
Читать онлайн.Название Im Dienst der Föderation
Год выпуска 0
isbn 9783948700096
Автор произведения Tanya Huff
Жанр Языкознание
Серия Die Abenteuer von Torin Kerr
Издательство Bookwire
Er betrat die erste Stufe, hob den Kopf und begann. »Wir gehören zur Sh’quo-Kompanie ...«
Ihm war eindeutig klar, dass er lautstärkemäßig nicht mithalten konnte, also modulierte er seine Stimme sorgfältig und begegnete der hitzigen Herausforderung des Silsviss mit eisiger Kälte. Während er die Geschichte der Kompanie beschrieb, lautete der Subtext eindeutig: Wir müssen dir gar nichts beweisen. Torin war beeindruckt. Sie spürte, wie die Stimmung des Zugs hinter ihr kippte, bis die Silsviss am Ende seiner Ausführungen so wenig in Gefahr waren wie noch nie seit der Landung der Marines.
Dann machte er auf dem Absatz kehrt und schritt zu seinem Zug zurück.
In diesem Augenblick war es seiner.
Schade, dass das nicht so bleiben wird, dachte Torin und nahm ihre ursprüngliche Position wieder ein.
Der Rest der Zeremonie verlief konventioneller. Zwei der drei hochrangigen Frauen – oder kleineren Männer – hielten Begrüßungsansprachen, die beiden Botschafter erwiderten sie, und schließlich verkündete der dritte kleinere Silsviss oben an der Treppe, man überließe den Besuchern für die Dauer ihres Aufenthalts in Shurlantec einen ganzen Flügel des Cirsarvas.
Dann drängten die Medienvertreter heran, um ein letztes Bild von ihren politischen Führern zu machen, die neben Außerirdischen standen.
***
»Das war doch gar nicht so schlimm«, grunzte Ressk, streifte die Stiefel ab und bewegte seine Zehen.
»Das sagst du.« Mysho zog ihre Uniformjacke aus und warf sie über einen Hocker. »Ich komme mir vor wie abgekocht.«
»Ich muss auch nur noch abgeschmeckt und serviert werden«, ächzte ein anderer di’Taykaner.
Nur noch mit seinem Dämpfer bekleidet, der an einer Schlaufe um seinen Hals hing, ließ sich Haysole auf ein Bett fallen. »Seht es doch mal positiv, diese Matratzen sind breit genug für zwei.«
»Spezies mit Schwänzen brauchen mehr Platz«, sagte Corporal Hollice, der aus dem Gang eintrat. »Ihr solltet mal die Latrine sehen. Da geht es nicht nur um den Schwanz«, fuhr er fort und ging aus dem Weg, damit die Neugierigen einen Blick darauf werfen konnten, »sie stellen sich auf die Zehenspitzen und strecken die Beine durch wie die Dornagain.«
»Du und Kleers, ihr werdet einen verdammten Schemel brauchen«, kicherte Juan Ressk an, als er zurückkam. »Gut, dass es hier so viele davon gibt.«
»Schwänze«, wiederholte Hollice und massierte dabei geistesabwesend Myshos Schulter. »Mit einem Schwanz kann man nicht auf einem Stuhl mit Rückenlehne sitzen.«
»Na schön, Corporal Alleswisser, wie erklärst du dir dann, dass die Duschen ganz genauso aussehen wie die blöden Dinger an Bord?«
»Sie sind unbenutzt. Ich würde sagen, jemand hat die Maße runter geschickt, und die Silsviss haben sie extra für uns gebaut.«
»Die müssen gerochen haben, dass du kommst, Juan.« Grinsend wich Mysho dem Schlag des schweren Schützen aus und flüchtete sich in Bintis Arme.
Die andere Frau holte tief Luft und legte dann langsam einen stützenden Arm um die Taille der di’Taykaner. »Ich glaube, du musst deinen Dämpfer hochdrehen«, murmelte sie und vergrub ihr Gesicht in den wogenden bleichen Haarsträhnen.
»Ich fürchte, ich brauche leider eine kalte Dusche.« Seufzend löste sich Mysho von ihr. »Das liegt an der Hitze, ich muss meine Körpertemperatur senken, sonst gebe ich ununterbrochen zu viele Pheromone ab.«
Binti schnaubte und schlug Haysole auf den nackten Oberschenkel. »Wie kommt es dann, dass dieser Pheromonbursche hier nicht verführerischer ist als sonst?«, fragte sie, seinen Protest ignorierend.
»Keine Ahnung – vielleicht komme ich weiter aus dem Norden, vielleicht hat der Rekrutierungssergeant sich sein Psychoprofil angesehen und ihm einen extrastarken Dämpfer verpasst oder vielleicht ...« Ihr Tonfall wurde deutlich trockener. » ...liegt es daran, dass nicht alle Angehörigen derselben Spezies gleich auf Hitze reagieren.«
»Oder vielleicht«, fuhr Juan fort, ehe jemand anders antworten konnte, »sind deine Klimakontrollen am Arsch.« Er streckte die Hand aus. »Lass mich mal deine Uniformjacke anschauen, während du duschst.«
»Wir sind im Dienst.«
»Dann hol dir die Erlaubnis vom Sergeant – aber in Hemdsärmeln, damit ich mir deine Uniformjacke anschauen kann. Sie hilft dir sowieso nicht, und die Vorschriften sagen, wenn wir nicht auf einer Militärparade sind oder Wachdienst haben, müssen wir die Uniformjacke nicht tragen. Was denn?«, setzte er hinzu, als alle, die in Hörweite waren, sich zu ihm umdrehten und ihn anstarrten. »Lest ihr nie auf dem Klo?«
***
»Na toll, wenn die Klimakontrollen ausfallen ...«
»Wird es ihr mies gehen, aber sie wird es überleben.« Die Hände in die Hüften gestützt drehte sich Trey mitten in dem den Uffzs zugewiesenen kleinen Raum langsam im Kreis. »Ich werde einfach nicht fertig damit, wie leise es hier drin ist.«
»Altes Gebäude, dicke Wände«, erklärte ihr Torin kurz angebunden. »Alle Stromverbindungen sind auf Putz verlegt, das Ding ist also wahrscheinlich mindestens hundert Jahre alt. Ich hatte mir weniger Sorgen wegen Mysho als wegen der Auswirkungen auf den Rest des Zugs gemacht.«
»Dem wird es im Dienst mies gehen, und nach dem Dienst im Bett auch, aber auch sie werden es überleben. Haysole wird daraus wahrscheinlich die Erlaubnis ableiten, bei jeder sich bietenden Gelegenheit seinen Dämpfer auszuschalten, aber ansonsten sehe ich keine größeren Probleme.« Sie kniff die fuchsiafarbenen Augen zusammen. »Sonst machst du dir doch auch nicht so viele Sorgen über die di’Taykaner. Hat das etwas mit dem Lieutenant zu tun?«
»Inwiefern?«, erkundigte sich Torin und fragte sich, ob die heiße Nacht mit ihm sich jetzt rächen würde.
»Naja, vielleicht möchtest du ja der befehlshabenden Spezies ein bisschen in den Arsch kriechen ...«
Torin hoffte, dass man ihr die Erleichterung nicht ansah, als sie die Brauen hob. »Befehlshabend?«, wiederholte sie betont.
Trey grinste. »Guter Punkt. Jedenfalls würde ich mir wegen eines überhitzten Dampfers keine allzu großen Sorgen machen. Verglichen mit dem, womit wir es normalerweise acht Stunden nach der Landung zu tun haben, ist das ein Fliegenschiss.«
Torin grunzte zustimmend und ließ sich auf einen Hocker fallen, wobei sie sich gerade noch rechtzeitig an der Tischkante festhielt, um nicht rückwärts umzufallen. Stühle ohne Lehnen, Schreibtische ohne Hirn und ein klebriges Klima – lauter Unannehmlichkeiten, die man unter Beschuss leicht ignorieren konnte, aber unter den gegebenen Umständen ... »Ist es also ein Zeichen lauter Absichten, dass diese ›Botschaft‹ praktisch nicht zu verteidigen ist, oder hat man uns bewusst die schwächere Position zugewiesen?«
»Oder bist du vielleicht nur völlig paranoid?«
»Ich mache nur meinen Job.«
»He, Torin.« Eine Hand an die über und über mit überbordenden Schnitzereien verzierte Tür gelegt, beugte sich Mike Glicksohn ins Zimmer. »Der Schlitten ist endlich eingetroffen.«
»Wurde auch Zeit. Halt die Stellung«, warf sie Trey über die Schulter zu und betrat den Gang. »Ich gehe mir mein Tablet holen. Du«, wies sie Glicksohn im Vorübergehen an, »stellst ein Team zusammen und lädst alles ab, ehe uns die Silsviss ihre Hilfe anbieten.«
Die beiden Sergeants warfen einander einen vielsagenden Blick zu, während Torins Schritte draußen im Hof verhallten.
»Ist sie völlig paranoid?«, fragte Glicksohn nach einer Weile.
Trey zuckte die Achseln. »Offenbar ist das ihr Job.«
***
»He, ist jemandem von