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      Lotte misch mit

      Klaus Heimann

      edition oberkassel

      Inhaltsverzeichnis

      1  Urlaubsbekanntschaft

      2  Fahrradtour mit einem Platten

      3  Doppelmord

      4  Ihre Geschichte

      5  Zeugenaussage geprobt

      6  Zeugenaussage real

      7  Endlich Urlaub

      8  Anruf aus Potsdam

      9  Spaziergang im Schlosspark

      10  Auftrag vom Chef

      11  Ihre Geschichte

      12  Neuigkeiten aus Potsdam

      13  Nachklang ihrer Geschichte

      14  Neue Fragen

      15  Kein Fortkommen

      16  Seine Geschichte

      17  Lotte hilft weiter

      18  Bewaffnung

      19  Ein Stoffel als Chef

      20  Rückschläge

      21  Mutter und Tochter

      22  Sigis Nachgedanken

      23  Autors Nachgedanken

      24  Dank an die LeserInnen

      25  Klaus Heimann

      26  Impressum

      Landmarks

      1  Cover

      2  Inhaltsverzeichnis

      Sie stand am Wohnzimmerfenster und blickte zwischen den mächtigen alten Bäumen hindurch auf das glitzernde Wasser der Havel. Wie so oft.

      Es klingelte. Sie sah auf die Wanduhr. Wer sollte um diese Zeit vorbeikommen? Sie ging, um zu öffnen.

      Die Überraschung ließ sie kurz stutzen. Damit hatte sie nach so langer Zeit nicht gerechnet. Die Begrüßung fiel knapp und freudlos aus. Von beiden Seiten.

      Sie führte den Besuch ins Wohnzimmer. Ihre Mutter war auf dem Sofa sitzen geblieben. Als sie zusammen eintraten, nickte sie nur mit dem Kopf. Man einigte sich darauf, Tee zu trinken. Sie ging in die Küche und erhitzte das Wasser. Dann füllte sie den losen Tee in den Einsatz der Glaskanne und goss das heiße Wasser hinein. Sie wählte das alltägliche Geschirr. Tassen, Löffel, Zuckertopf mit Kandis und Teekanne drapierte sie auf dem zerkratzten Tablett aus Teakholz. Die ganze Zeit über wechselte der Besuch kein Wort mit ihrer Mutter. Jedenfalls bekam sie durch die offen stehende Küchentür nichts davon mit. Das Tablett in den Händen, kehrte sie ins Wohnzimmer zurück.

      Zuerst sah sie die Mutter. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Warum stand in ihrem faltigen Gesicht ein solcher Schrecken geschrieben? Mit einer beinahe unmerklichen Kinnbewegung lenkte sie die Aufmerksamkeit ihrer Tochter auf den Besuch.

      Als sie herumwirbelte, starrte sie in die Mündung einer Pistole. Fast zeitgleich krachte der Schuss. Das Tablett fiel zu Boden. Den zweiten Schuss hörte sie schon nicht mehr.

      »Lucy ist schwanger!«

      Die Neuigkeit quillt aus mir heraus, als Ecki gerade in Guidos Kneipe hineingestolpert ist. Mein Tresenkumpel und ich treffen uns einigermaßen regelmäßig hier. Ecki – mit vollem Namen Eckhard Schulz – arbeitet bei der Schutzpolizei. Ich, Siegfried Siebert, für gute Bekannte einfach Sigi, war bei der Kripo. Man hat mich in den vorzeitigen Ruhestand geschickt, nachdem ich vor Jahren bei einer leichtsinnigen Aktion angeschossen wurde. Im fernen Namibia. Alte Geschichte.

      Lucy ist meine Tochter. Das einzige Kind von Lotte, meiner Frau und mir. Sie lebt mit Tom, ihrem Freund, in Berlin. Er ist Lehrer, Lucy arbeitet an der Uni. Als Kunsthistorikerin. Dass die beiden Nachwuchs geplant haben, halte ich für unwahrscheinlich. Eher hat unsere liebenswert verpeilte Tochter vergessen zu verhüten. Egal. Lotte und ich freuen uns riesig auf das Enkelkind.

      »Hallo, Sigi! Das sind ja Nachrichten. Dafür spendierst du mir aber einen!« Ecki drückt mich derart kräftig an seinen voluminösen Körper, dass ich beinahe husten muss, weil mir die Luft wegbleibt.

      »Nicht so heftig. Schließlich bin ich demnächst Opa. Nur einen spendieren? Den ganzen Abend halte ich dich frei!«

      Hatte ich das gerade wirklich gesagt?

      Im Grunde bin ich knauserig veranlagt. Ich weiß noch, wie entrüstet ich war, als Lucy uns damals offenbarte, sie wolle in Berlin studieren. Das war überwiegend auf Lottes und meine Kosten geschehen. Heute bin ich froh, dass wir sie unterstützt haben. Meine Angetraute und ich sind mächtig stolz auf den Erfolg unserer Kleinen. Sie hat sogar ihren Doktor gebaut.

      Wie unsere Tochter das wohl unter einen Hut bekommen wird, Kind und Beruf? Wir Großeltern können sie von Essen aus schlecht dabei unterstützen. Ach was, das wird. Tom ist ein prächtiger Bursche und er wird Lucy nach Kräften entlasten. Da bin ich ganz sicher.

      Guido, der Wirt, schaut mich aus dem Rund des hufeisenförmigen Tresens aus dunklem Holz aufmunternd an.

      »Zwei Pilschen, die Herren?«

      »Gerne. Heute gibt es was zu feiern!«

      »So? Was denn?«

      »Ich

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